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CeBIT-Nachlese: MMS

Multimedia-Nachrichten sind schwer im Kommen
Von Marie-Anne Winter

Nach den beiden Zusammenfassung der CeBIT-Trend-Themen Multimedia-Handys am Mittwoch und WLAN gestern, kommt heute das andere große Thema MMS dran. Die neuen bunten Multimedia-Nachrichten sind auf dem besten Wege sich auf der Beliebtheitsskala an die sehr gern benutzte SMS heranzuarbeiten. Und das, obwohl Endgeräte und der Dienst an sich erheblich teurer sind. Im vergangenen Jahr wurden schon 18 Millionen Kamera-Handys verkauft, in diesem Jahr wird eine Verdopplung des Absatzes erwartet. Der größte Teil der Kamera-Handys wurde auf dem asiatischen Märkten verkauft, wo schon seit Jahren die entsprechenden Dienste zur Verfügung stehen. In Europa gingen in den letzten drei Monaten des Vorjahres gut eine Million Foto-Handys über die Ladentheken - ebenfalls ein Beleg dafür, dass der Start der MMS-Dienste in Deutschland endlich der langersehnte Knüller sein könnte, auf den die Mobilfunkanbieter sehnsüchtig gewartet hatten.

MMS als Postkarte verschicken

Konsequenterweise stellten die deutschen Netzbetreiber der CeBIT neue MMS-Angebote vor. Mit Vodafone live! kann man MMS ab sofort per Postkarte versenden. Für anfangs 39 Cent können bis einschließlich 31. Mai aus jedem europäischem Vodafone-Netz MMS-Nachrichten an herkömmliche Briefkästen versendet werden. Der Einführungspreis gilt für eine MMS mit maximal 30 Kilobyte. Auch o2 hat zur CeBIT MMS to Postcard vorgestellt. Der neue Dienst soll ab April zur Verfügung stehen.

Mailbox-Abfrage per MMS

T-Mobile hat auf der CeBIT in Hannover in Zusammenarbeit mit Siemens Mobile ein neues Feature für seine Mobilbox vorgestellt. Dabei entfällt die telefonische Abfrage der eingegangenen Nachrichten, statt dessen werden diese per MMS zugestellt. Vorteil ist, dass die Nachrichten automatisch zugestellt und auf dem Handy-Display angezeigt werden. Man kann auch selbst über die Reihenfolge entscheiden, in der man die Mitteilungen abruft. Naturgemäß können die Soundfiles auch ohne Mehrkosten mehrfach abgerufen werden, was bei der telefonischen Abfrage nicht möglich ist. Diese Neuerung soll im Laufe des Jahres eingeführt werden. Was der Spaß kosten wird, steht noch nicht fest.

MMS-Infodienste

Weiterhin wurden verschiedene MMS-Info-Dienste vorgestellt. Ein sehr aktiver Anbieter auf diesem Gebiet ist Jamba!. Schon jetzt liefert Jamba! in Kooperation mit Reuters und dpa multimediale Nachrichten auf Handys in den D-Netzen, in zwei Monaten sollen auch die E-Netz-Nutzer erreicht werden.

Weitere Informationen zu den MMS-Infosdiensten von Jamba! entnehmen Sie bitte der entpsrechenden Meldung.

Multimedia-Nachrichten im Festnetz

Als weitere Innovation wurde MMS im Festnetz präsentiert. Die Kurznachrichten mit Bildern, Videos und kurzen Audio-Clips sollen nun auch das Festnetz erobern. Die Deutsche Telekom zeigte auf ihrem Stand in Halle 26 eine Vielzahl an möglichen Endgeräten und Nutzungsmöglichkeiten. Auf der IFA 2003 soll erstmals ein schnurloses Festnetztelefon mit Farbdisplay und MMS-Funktionalität zu sehen sein. Das von Siemens entwickelte und gebaute Gerät soll voraussichtlich ab November 2003 zu einem Preis von unter 200 Euro in den Handel kommen. Ebenso lassen sich die MMS im Festnetz über ein spezielles Multifunktions-Faxgerät versenden und empfangen. Der Farbdrucker erstellt von eingehenden Meldungen Farbausdrucke, der eingebaute Scanner hilft bei der Digitalisierung beliebiger Bildquellen. Über bluetoothfähige Telefonanlagen können weitere Geräte, wie ein PDA mit eingebauter Digitalkamera oder auch eine Video- oder Digitalkamera angeschlossen werden. Somit werden eine Vielzahl an digitalen Endgeräten "mobil und kommunikativ" und lassen sich für die Bild- und Textkommunikation mit Freunden und Bekannten einsetzen.

Weitere Informationen zu MMS im Festnetz lesen Sie bitte in der entsprechenden Meldung.