endlich!

QSC kann künftig Telekom-Leitungen für DSL nutzen

Alternativer Anbieter schließt Line-Sharing-Vertrag mit der Telekom
Von Marie-Anne Winter

Die Kölner QSC AG, einer der führenden alternativen DSL-Anbieter in Deutschland, hat mit der Deutschen Telekom den ersten Vertrag zum "Line-Sharing" abgeschlossen. Zu "Line-Sharing" wurde die Telekom in den Entscheidungen der Regulierungsbehörde vom 30. März 2001 verpflichtet, die Vorlage eines Angebotes und dessen Umsetzung wurde jedoch seitens der Telekom maßgeblich verzögert.

Auf Grundlage des abgeschlossenen Vertrages muss QSC nun nicht mehr eine neue so genannte Teilnehmeranschlussleitung (TAL) zum Kunden bei der Telekom bestellen, sondern kann die vorhandene Leitung mit der Telekom gemeinsam nutzen. So kann der Kunde zukünftig über seine bestehende Telefonleitung den Highspeed-Internetzugang von QSC nutzen. Dies vereinfacht den Anschluss von Kunden für QSC erheblich und reduziert erfahrungsgemäß die Kosten, wie der Blick in Länder wie die USA beweist, in denen Line-Sharing bereits seit Jahren realisiert ist. Der Preis, den QSC dabei an die Telekom zahlen soll, wird noch in einem gesonderten Verfahren von der Regulierungsbehörde festgesetzt. Mit einem kommerziellen Betrieb für Line-Sharing ist deshalb erst im Laufe des Jahres 2002 zu rechnen.

"Dies ist ein wichtiger Schritt für den DSL-Wettbewerb in Deutschland, dem weitere Entscheidungen der Regulierungsbehörde folgen müssen", so Bernd Schlobohm, Vorstandsvorsitzender der QSC AG. "Vor allem bei der Preisfestsetzung für Line-Sharing sowie bei der Festsetzung von Vertragsstrafen ist eine starke Hand des Regulierers notwendig, damit tatsächlich ein echter Markt für schnelle Internetzugänge entsteht."

Bisher wird der boomende DSL-Markt in Deutschland zu rund 97 Prozent von der Telekom beherrscht. Durch die Einführung von Line-Sharing soll im deutschen Privatkundenmarkt der Wettbewerb durch alternative Infrastrukturen gefördert und somit eine weitere Voraussetzung für eine breitere Angebotsvielfalt geschaffen werden.