an einem Strang

Mietleitungen sollen günstiger werden

City Carrier suchen mit der Deutschen Telekom Einsparmöglichkeiten
Von Marie-Anne Winter

Das Ziel ist klar: Der Mietpreis für die Teilnehmeranschlussleitung (TAL) soll im nächsten Jahr sinken. Noch ist aber nicht klar, was der beste Weg dorthin ist. Zur Zeit prüfen City- und Regional-Carrier gemeinsam mit der Deutschen Telekom, wo man am besten sparen kann. So könnte das Einmalentgelt für die einfache TAL - derzeit zwischen 181 und 326 Mark - reduziert werden. Für den Bundesverband der regionalen und lokalen Telekommunikationsgesellschaften (BREKO) ist eine Entgeltabsenkung zur Schaffung eines sich selbst tragenden Wettbewerbes unerlässlich. Dies um so mehr, als nach dem jüngsten Gerichtsurteil des Oberverwaltungsgerichtes Münster zum so genannten Reselling preiswerte Weiterverkaufsmöglichkeiten von Telekomleistungen durch andere Wettbewerber möglich seien, die nicht wie die City- und Regional Carrier in eigene Infrastruktur investiert haben. Mit diesem Ziel der Kosteneinsparung startet das BREKO-Mitgliedsunternehmen ISIS Multimedia Net zusammen mit der Telekom das Pilotprojekt "Elektronische Schnittstelle" zur Optimierung der Auftragsabwicklung. Die TAL-Bestellungen nehmen die rund 80 alternativen Anbieter derzeit noch per Fax bei der Telekom vor. In dem Anfang nächsten Jahres beginnenden Testbetrieb zwischen ISIS und Telekom wird nun auf elektronischem Wege die Bestellung abgewickelt. Nach Prüfung durch die Telekom wird der bearbeitete Vorgang auf demselben Wege wieder an ISIS zurück übermittelt. Die interessierten Unternehmen gehen von der Effizienz dieser Methode aus und erwarten nach allgemeiner Einführung des Systems bei den Beteiligten signifikante Kosteneinsparungen. "Dies ist dann die Basis für die Senkung der Einmalgebühren der Teilnehmeranschlussleitung. Dadurch würde der Wettbewerb im Ortsnetz neue Perspektiven erhalten", erklärt BREKO-Geschäftsführer Rainer Lüddemann. Seit Mitte dieses Jahres hat ISIS die Federführung für dieses Pilotprojekt in der Expertenrunde aus TK-Unternehmen beim Arbeitskreis Netznummerierung (AKNN), einem freiwilligen Zusammenschluss von 81 deutschen Telekommunikationsunternehmen. Das grundlegende gemeinsame Arbeitspapier zur elektronischen Schnittstelle wurde u.a. von Telekom, ISIS, Net-Cologne und EWE Tel in den letzten Monaten erstellt.