Aktien-Stream

Telekom: T-Aktienrückfluss aus USA kein Problem

Finanzvorstand gibt sich gelassen
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die Deutsche Telekom gibt sich vor dem erwarteten Rückfluss von T-Aktien aus dem Besitz von Altaktionären der neuen US-Tochter VoiceStream gelassen. Wie Telekom-Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) sagte, rechnet er damit, dass von den neuen Großaktionären der Telekom nach Ablauf einer Haltefrist am 1. September rund 80 Millionen Anteile auf den Markt kommen. Selbst 100 Millionen Stück dürften den Markt nach seinen Worten nicht beeindrucken.

In der vergangenen Woche war der Kurs der T-Aktie um mehr als 20 Prozent gefallen, nachdem die Deutsche Bank im Kundenauftrag 44 Millionen Papiere verkauft hatte. Die Verunsicherung der Börse nach diesem Aktienverkauf dauere an, sagte Eick. "Diese Transaktion kam überraschend, zur Unzeit und ohne Kenntnis der Deutschen Telekom." Beim Rückfluss der Papiere aus dem VoiceStream-Geschäft stehe dem Kapitalmarkt kein unkalkulierbares Angebot von T-Aktien bevor. "Wir haben das Problem gut gemanagt. (...) Eine Gefahr, dass 500 Millionen Aktien verkauft werden, vermag ich nicht zu erkennen", sagte Eick der Zeitung.

Die Telekom hatte die US-Telefongesellschaft VoiceStream hauptsächlich durch einen Aktientausch mit mehr als ein Milliarde neuer T-Aktien erworben. Anfang September und im Dezember laufen Haltefristen für Telekom-Papiere von VoiceStream-Altaktionären aus. Bis zum Jahresende könnten so theoretisch noch einmal 500 Millionen Aktien auf den Markt kommen.

Die Deutsche Telekom hatte am Donnerstag Berichte zurückgewiesen, wonach sie sechs Investmentbanken Aufträge versprochen habe, wenn diese auf den Verkauf großer Aktienpakete im Kundenauftrag verzichten. "Es hat keine Absprachen und Versprechungen gegeben", sagte Telekom-Sprecher Ulrich Lissek. Die Telekom habe sich mit den Banken "zusammengesetzt und beratend den zu erwartenden Aktienrückfluss aus den USA diskutiert", sagte Lissek.