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Hälfte der Deutschen will kein Internet

Privater Internetanschluss unbeliebt; Gefahr einer Zwei-Klassen-Gesellschaft
Von AFP / Edward Müller

Jeder zweite Bundesbürger möchte zu Hause keinen Internet-Anschluss haben. Dies ist zumindest das Ergebnis einer Studie der Initiative D21 und des Meinungsforschungsintituts TNS EMNID [Link entfernt] , die heute zur Fachmesse Internet World in Berlin veröffentlicht wurde. Demnach wollen sich 52 Prozent der Bundesbürger zu Hause keinen Internet-Anschluss anschaffen. Dagegen gaben 37 Prozent der Befragten an, bereits über einen Online-Zugang zu verfügen. Weitere sieben Prozent wollten sich in Zukunft eine Verbindung zum weltweiten Datennetz anschaffen. Für die Studie wurden 20 000 Bundesbürger über 14 Jahre befragt.

Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung über 14 Jahre verweigern sich den Angaben zufolge 37 Millionen Bundesbürger dem Internet. Im Hinblick auf die private Internetnutzung bestehe die Gefahr, dass sich Deutschland zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft entwickele, so Carsten Theisen von der TNS Emnid-Tochter "eMind@emnid".

Aus der Befragung entwickelte das Meinungsforschungsintitut einen sogenannten "Verweigereratlas", der das unterschiedliche Nutzerverhalten geografisch aufschlüsseln soll. Demnach liege etwa die Rate der "Internet-Verweigerer" in Chemnitz mit 64 Prozent sehr hoch. Besonders beliebt sei der private Internetzugang im Westteil Berlins: 45 Prozent der hier lebenden Bürger verfügten bereits über einen Online-Zugang. Im gesamten Bundesgebiet sollen es durchschnittlich nur 37 Prozent sein.