Hacker-Mucke

Anontune: Hacker-Gruppe Anonymous startet Musik-Plattform

Neuer Ansatz soll ohne Downloads oder Streaming auskommen
Von Steffen Herget

Musik-Plattform Anontune von Anonymous Musik-Plattform Anontune von Anonymous
Screenshot: teltarif.de
Die Hacker-Gruppe Anonymous macht erneut von sich reden, diesmal allerdings auf ungewohntem Terrain. Wie Anonymous per Video-Botschaft wissen ließ, wurde eine neue Musik-Plattform ins Leben gerufen. Diese trägt den Titel Anontune und soll nichts anderes erreichen, als die Welt der Online-Musik zu revolutionieren. Wie das US-Magazin Wired berichtet, steht hinter Anontune eine kleine Gruppe von Hackern, die bereits seit Ende Dezember an dem Projekt arbeiteten. Ob sie tatsächlich zu Anonymous gehören, ist jedoch unklar.

Musik-Plattform Anontune von Anonymous Musik-Plattform Anontune von Anonymous
Screenshot: teltarif.de
Anontune soll laut Aussage im Video niemals Copyright-geschützte Musik anbieten, es sollen auch weder Streams noch Downloads direkt auf der Seite zu finden sein. Dies stelle der Gruppe zufolge einen Paradigmenwechsel dar, da man mit Anontune keine Gesetze brechen wolle. Vielmehr ginge es um das Teilen von Informationen zur Musik, etwa wo diese angeboten oder wie sie benutzt wird. Diese Informationen sollen auch dazu benutzt werden, zentralisiert Musik von verschiedensten Quellen auf einer einzigen Plattform abspielen zu können. Heutzutage finde sich Musik an zahlreichen Stellen im Internet, sowohl auf großen Plattformen wie YouTube oder MySpace, aber auch auf zahlreichen privaten Seiten oder Blogs. Anontune will all dies zusammenführen, um den Musikfreunden im Netz die größtmögliche Auswahl zu präsentieren - kostenlos natürlich. Die Gründer nennen Anontune eine Social-Music-Platfform.

Noch viel zu tun bei Anontune

Schaut man sich Anontune einmal an, ist zu sehen, dass das Projekt noch in den Kinderschuhen steckt, wie auch die Gründer angeben. Auf der Homepage gibt es allerdings bereits die Möglichkeit, sich mit einer E-Mail-Adresse zu registrieren - so ganz anonym geht es noch nicht einmal bei Anonymous zu. Die Oberfläche von Anontune ist vergleichsweise einfach gestaltet, wie sich in der Online-Demo, in der Interessenten den neuen Dienst ausprobieren können, zeigt. Werbung oder ähnliche von konventionellen Musik-Plattformen bekannte Dinge sind bei Anontune verständlicher Weise nicht zu sehen. In der oberen Leiste lassen sich Musiktitel suchen, die Playlist wird rechts angezeigt. Wird ein Titel gestartet, läuft beispielsweise das zugehörige YouTube-Video im mittigen Bereich der Seite. Wollte die Gruppe Anontune weiter betreiben, dürfte an Optik und Funktionen aber noch gearbeitet werden.

Ankünigungs-Video von Anonymous zu Anontune

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