Amazon-Kreditkarten-App im Test
Die Amazon Visa-Karte kann nun besser mobil verwaltet werden
Bild: Amazon
Man kann die Amazon-Kreditkarte beim Checkout bei einem Einkauf beim Onlineversand-Riesen Amazon eigentlich nicht übersehen. Der US-Shoppingriese rührt für seine Visa-Karte in Kooperation mit der Landesbank Berlin (LBB) kräftig die Werbetrommel. Wer kein Prime-Mitglied ist und eher selten bei Amazon einkauft, dürfte am Markt bessere Angebote für eine Kreditkarte finden. Umgekehrt kann sich die Kreditkarte für Amazon-Fans durchaus lohnen. So entfällt bei einem Prime-Abo nicht nur die Jahresgebühr für die Kreditkarte, auch erhalten Kunden im Rahmen eines Bonusprogramms drei Amazon-Punkte je einen Euro Umsatz. Diese Punkte können dann wiederum bei einem späteren Einkauf bei Amazon eingelöst werden. Mittlerweile hat sich das Amazon-Bonusprogramm zu einem wichtigen Mitbewerber anderer Bonusprogramme wie "Payback" entwickelt. Eine neue App soll nun auch die Verwaltung der Kreditkarte am Smartphone vereinfachen.
Sicherheitsfunktionen
Die Amazon Visa-Karte kann nun besser mobil verwaltet werden
Bild: Amazon
Vor allem die Kreditkarten-Verwaltung ist in der App nun komfortabler geregelt. Neben der Option, die Kreditkarte selbst dauerhaft bzw. temporär zu sperren, können Kunden individuelle Sicherheitslimits festlegen. Sperren und Freigaben sind beispielsweise für den Einsatz im Internet, vor Ort oder in den geografischen Regionen weltweit, in Europa oder Deutschland möglich. Zwar fehlt eine Sperre/Freigabe für die Nutzung der Karte am Geldautomaten, hiervon würden wir aber ohnehin eher abraten. Denn kostenlos sind bei der Amazon Visa nur Verfügungen aus dem Guthaben, andernfalls werden im Inland happige 7,50 Euro bzw. drei Prozent des getätigten Umsatzes berechnet. Darüber hinaus fällt außerhalb der Eurozone eine Auslandseinsatzgebühr von 1,75 Prozent an.
Unabhängig davon ist die temporäre Kartensperre per Smartphone ohne Anruf bei der Hotline sehr praktisch, auch wenn man die Hotline 24 Stunden am Tag erreichen kann.
Zahlungseinstellungen
Leider werden heute viele Kreditkarten standardmäßig auf Teilzahlungsfunktion eingestellt. Eine böse Falle, denn wenn beispielsweise jeden Monat nur zehn Prozent des Umsatzes eingezogen werden, fallen teils hohe Sollzinsen an. Immerhin kann man diese Option nun in der Amazon Visa-App abwählen und auf Vollzahlung (100 Prozent des Rechnungsbetrags) umstellen. Weiterhin ist die Beantragung einer Erhöhung des Kartenlimits sowie die Funktion "Euro Abruf" möglich. Über diese können Kunden Bargeld aus dem Verfügungsrahmen auf ihr hinterlegtes Girokonto überweisen.
Ein letzter Punkt in der App ist der sogenannte "Zahlungsschutz". Dabei handelt es sich im Grunde um Versicherungsleistungen bei unverschuldeter Arbeitslosigkeit, vorübergehender Arbeitsunfähigkeit oder im Todesfall, welche mit monatlich 0,87 Prozent des durchschnittlichen Rechnungsbetrags berechnet wird. Wir würden allerdings auch hier dazu raten, diese Leistungen in der App abzuwählen. Die Versicherungsleistungen liegen oftmals in keinem Verhältnis zu ihrem Nutzen bzw. dem getätigten Umsatz.
Fazit: Nützliche App
Ganz allgemein lässt sich zusammenfassen, dass die App durchaus praktische Funktionen bietet. Dennoch sind diese bei anderen Anbietern teils schon seit längerer Zeit selbstverständlich. Probleme hatten wir unter anderem bei der Aktivierung der Benachrichtigungsservices und der Smart-PIN, welche man bei der Ersteinrichtung benötigt. Hier kamen teils die benötigen SMS nicht an. Ob es sich dabei um ein temporäres Problem mit dem Dienstleister der LBB handelt, war auf den ersten Blick nicht eindeutig zu erkennen. Zudem erhielten wir bei der Einstellung von Push-Benachrichtigungen eine Fehlermeldung.
Insgesamt sind die Funktionen zur mobilen Nutzung der Amazon Visa jedoch sehr nützlich und werten die Karte noch einmal deutlich auf. Ohne Prime-Mitgliedschaft sollte man sich dennoch nach einer anderen Karte umschauen.