Neues 5G-Smartphone: Darauf sollten Sie beim Kauf achten
Zwar wird auch in Deutschland die Auswahl verfügbarer 5G-Smartphones immer größer. Auch Angebote für weniger als 300 Euro finden sich mittlerweile. Dennoch wünscht sich der eine oder andere Interessent vielleicht ausgerechnet ein Gerät, das es hierzulande nicht gibt. In solchen Fällen könnte man sich einen Händler suchen, der das Wunschmodell auch nach Deutschland liefert.
Das Beispiel des Xiaomi Mi Mix 3 5G zeigt, dass man bei Importen echte Schnäppchen bekommen kann. Bis zu 1,6 GBit/s in entsprechend ausgebauten Regionen sind schon eine Hausnummer - auch wenn das Smartphone zu den 5G-Handhelds der ersten Generation gehört, die 5G DSS noch nicht beherrschen. Aus der gleichen Zeit stammt auch das Oppo Reno 5G, das unter anderem in der Schweiz verkauft wurde. Mit deutschen SIM-Karten zeigte dieses Smartphone im Test nicht einmal die 5G-Menüs an, geschweige denn war der neue Netzstandard nutzbar.
Der Kauf eines Importgeräts kann somit eine Chance sein, genau das Smartphone zu bekommen, das man sich gewünscht hat und das in Deutschland nicht verfügbar ist. Es birgt aber auch das Risiko, dass der 5G-Standard mit deutschen SIM-Karten nicht genutzt werden kann. Ebenfalls denkbar ist, dass das Gerät die hierzulande üblichen 5G-Frequenzen bzw. Netzkonfigurationen nicht beherrscht.
Kaufen oder warten?
Nur wenige aktuelle Smartphones unterstützen die Netze in vollem Umfang
Fotos: teltarif.de/OnePlus/Samsung, Logos: Anbieter, Montage: teltarif.de
Die Frage, ob man jetzt ein 5G-Smartphone kaufen oder besser noch warten sollte, lässt sich nicht so einfach beantworten. Wer ohnehin eine Neuanschaffung plant, kann zuschlagen, sollte aber darauf achten, dass es sich um ein Gerät handelt, dass die LTE/5G-Frequenzkombinationen der deutschen Netzbetreiber auch in vollem Umfang unterstützt.
Problem: Selbst die Datenblätter der Geräte-Hersteller sind diesbezüglich wenig aussagekräftig und so rührig wie die Telekom sind die anderen Netzbetreiber bezüglich der Informationen über die Kompatibilität der Endgeräte zum eigenen 5G-Netz leider nicht. Oft bleibt nur die Möglichkeit, sich auf Erfahrungsberichte zu verlassen oder selbst Tests durchzuführen. Alternativ kann man natürlich auch bewusst in Kauf nehmen, 5G nur teilweise nutzen zu können.
Große Unbekannte: 5G-SA
Die große Unbekannte ist derzeit vor allem die in den kommenden Jahren anstehende Einführung der "echten" 5G-Netze, die "standalone" und nicht nur Huckepack über das LTE-Netz als Anker funktionieren. Der 5G-SA-Standard wird unter anderem dafür sorgen, dass wir neben hohen Übertragungsgeschwindigkeiten auch die für den neuen Netzstandard versprochenen niedrigen Latenzzeiten sehen werden.
Welche der aktuell im Markt befindlichen 5G-Smartphones - möglicherweise nach einem Software-Update - auch die 5G-SA-Netze in Deutschland unterstützen werden, ist derzeit noch unklar. Als weitere Neuerung kommen auf uns in Zukunft möglicherweise 5G-Netze auf mmWave-Frequenzen zu. Das iPhone 12 unterstützt diese nur in der in den USA verkauften Version. Die für Europa bestimmten Geräte sind auf "Sub 6 GHz", also die Frequenzen unterhalb von 6 GHz begrenzt. Die Entwicklung wird demnach auch in den kommenden Jahren dynamisch bleiben - und vermutlich bleibt es auch dabei, dass so manches Smartphone schon technisch veraltet ist, wenn es auf den Markt kommt.
In einer Übersicht finden Sie aktuelle Smartphones, die den 5G-Mobilfunk unterstützen.