Synchronisation

Die Zune-Software von Microsoft im Test

Mangelnde Integration von Windows-Funktionen
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Wurde die passende Anwendung gefunden, kann sie per Klick direkt auf dem per USB angeschlossenen Smartphone installiert werden. Bezahlt wird bei Zune mit sogenannten Punkten ("Points"). Diese werden per Kreditkarte gekauft. Ein MP3-Song kostet meist um die 100 Punkte. Für 400 Punkte verlangt Microsoft 4,80 Euro - ein Punkt kostet also 1,2 Cent. Dieses System wirkt nicht nur auf den ersten Blick unverhältnismäßig kompliziert. Besser wäre eine direkte Abrechnung in Euro. Etwas ärgerlich ist die langsame Geschwindigkeit beim Browsen durch den Marktplatz. Zum Aufrufen eines Albums mit zugehörigen Titeln kann Zune schon fünf bis zehn Sekunden brauchen. Dieses Verhalten trat im Test meist direkt nach dem Starten der Software auf. Scheinbar benötigt Zune einige Zeit, um in Schwung zu kommen.

Telefon: Verwalten eines angeschlossenen Smartphones

Die Zune-Software von Microsoft im Test Synchronisation von Bild-Dateien
Screenshot: teltarif.de
Wird ein Windows-Phone-7-Smartphone an den Rechner angeschlossen, poppt ein zusätzlicher Reiter in der Hauptnavigation von Zune auf. Über ihn lassen sich auch die Synchronisierungsoptionen bearbeiten. Dabei kann der Nutzer entscheiden, ob alle Inhalte vom PC oder nur ausgewählte übertragen werden sollen. Auch eine vollständig manuelle Synchronisation ist möglich. Die Reiter für Musik, Videos, Bilder und Podcasts tauchen auch hier wieder auf. So lässt sich schnell erkennen, welche Inhalte bereits auf dem Telefon vorhanden sind. Außerdem können die Nutzer in den Einstellungen den Namen des Smartphones ändern oder dessen Firmware aktualisieren. Zuletzt lieferte Microsoft hier das erste Update für Windows Phone 7 aus.

Insgesamt sind die Möglichkeiten im Reiter "Telefon" aber gering. Über die angesprochene Synchronisierung und ein paar kleinere Optionen kommt Zune hier nicht hinaus. Daher lässt sich Zune auch nicht mit den PC-Suiten, die früher vor allem bei Herstellern wie Nokia oder Sony Ericsson beliebt waren, vergleichen. Es fehlen Funktionen wie SMS schreiben, E-Mails abrufen oder Screenshots anfertigen. Im Bereich "Telefon" enttäuscht Zune.

Einstellungen: Versteckte Funktionen

Die Zune-Software von Microsoft im Test Anwendungen für Windows Phone 7
Screenshot: teltarif.de
Wie bereits beschrieben offenbart ein Rechtsklick auf eine Datei viele Funktionen von Zune, die nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind. Über den kleinen Button "Einstellungen" erreichen Nutzer die Optionen der Zune-Software – und die sind vielfältiger als gedacht. Unter "Sammlung" kann man beispielsweise bestimmen, wo auf dem PC oder einer (Netzwerk-)Festplatte Musik-, Video- und Fotobibliotheken lagern. In der Regel erkennt Zune diese Speicherorte automatisch. "Dateitypen" legen fest, für welche Dateien Zune die Standard-Software sein wird. Zune eignet sich, ähnlich wie der Windows Media Player, zum Abspielen zahlreicher Formate. Interessant ist noch der Button "Rippen": Hier können Nutzer festlegen, in welches Format Zune beim Einlegen einer CD die Titel umwandelt. Neben Windows Media Audio steht auf das beliebte MP3-Format zur Verfügung. Ebenso lassen sich die Qualität und damit der Speicherbedarf regeln.

Fazit: Zune macht Spaß, schränkt aber ein

Optisch hinterlässt Microsofts Zune-Software einen guten und modernen Eindruck. In den meisten Fällen ist sie sogar übersichtlicher als Apples iTunes und wirkt weniger überladen. Dennoch bleiben Lücken, insbesondere bei der Synchronisierung eines angeschlossenen Mobiltelefons. Auch die mangelnde Integration von Windows-Funktionen (etwa Bildbewertungen) bleibt negativ haften. Bei einem Update würde sich außerdem mancher Nutzer in den Optionen und an einigen anderen Stellen eine etwas größere Schrift wünschen.

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