Synchronisation

Die Zune-Software von Microsoft im Test

Mangelnde Integration von Windows-Funktionen
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Das neue Smartphone-Betriebssystem Windows Phone 7 war für Windows-Fans zunächst ein Schock. Microsoft galt immer als eher offenes Unternehmen, das sich Lösungen wie Apples iTunes nicht zu Eigen machte. Nun wurde alles anders. Windows-Phone-7-Smartphones lassen sich nicht als Wechseldatenträger an jedem PC nutzen, für die Datenübertragung ist vielmehr die Software Zune zuständig. Microsofts iTunes heißt also Zune. Da kein Smartphone-Nutzer, der Windows Phone 7 einsetzt, an dieser Desktop-Software vorbeikommt, stellen wir Zune näher vor.

Download und Installation: Umfangreich

Die Zune-Software von Microsoft im Test Download der Zune-Software
Screenshot: teltarif.de
Von der Internetseite www.zune.net [Link entfernt] lässt sich die Zune-Software auf den PC herunterladen. Das Paket umfasst über 120 MB. Den Windows-Phone-7-Smartphones legen die Hersteller keine CD bei, das bedeutet: Um einen Download kommen die Nutzer nicht herum. Da Microsoft die Software allerdings öfter aktualisiert, ist die Download-Lösung ein guter Kompromiss. Keine Probleme gab es bei der Installation. Um Zune effektiv nutzen zu können, sollten die Smartphone-Nutzer über ein Windows-Live-Konto verfügen.

Beim Design der Zune-Software hat sich Microsoft stark an den Zune-MP3-Playern und an Windows Phone 7 orientiert. In den Statusleisten dominieren große Schriften, Verknüpfungsfelder (Tiles) sind kastenförmig gehalten. Beim Starten des Programms wird die Quickplay-Seite geladen, an die der Nutzer für ihn wichtige Inhalte anpinnen kann, beispielsweise Lieblingstitel. Außerdem werden neue Elemente angezeigt. Das können MP3s, Videos oder Fotos sein. Fast versteckt finden sich in der linken unteren Ecke drei interessante Verknüpfungen: Mit dem Telefonsymbol kann ein Windows-Phone-7-Gerät sofort synchronisiert werden, Klicken auf das CD-Icon startet das Lesen, Brennen oder Rippen eines eingelegten Mediums und das Seiten-Symbol erzeugt eine neue Wiedergabeliste. Ebenfalls im unteren Bereich wird mittig das zuletzt abgespielte Medium angezeigt.

Sammlung: Inhalte vom Telefon und PC abgleichen

Mit "Synchronisieren" ist bei Zune lediglich der Abgleich von Musik, Videos und Fotos gemeint. Kontaktdaten oder Termine bekommen die Nutzer nicht per Zune aufs Windows-Phone-7-Smartphone übertragen. Dies ist momentan lediglich per Exchange-Server oder über Windows-Live-Dienste möglich. Apples iTunes leistet hier mehr. Die Zune-Software von Microsoft im Test Quickplay
Bild: teltarif.de

Die Rubrik "Sammlung" listet alle auf dem PC verfügbaren Elemente aus den Bereichen Musik, Videos, Bilder und Podcasts auf und überträgt die Dateien auf Wunsch per USB-Kabel zwischen den Geräten. Da das Smartphone nur über einen begrenzten Speicherplatz verfügt -aktuell sind das bei Windows-Phone-7-Smartphones 8 GB oder 16 GB -, sollte die automatische Synchronisierung deaktiviert werden. Dies wird über die Einstellungen erledigt. Mit einem Rechtsklick auf ein Element können Nutzer die dahinter liegenden Daten zur Übertragung aufs Smartphone freigeben. Sobald sie dann das Telefon per USB andocken, werden die ausgewählten Dateien übertragen.

Mit einem Klick der rechten Maustaste erreichen die Nutzer der Zune-Software noch weitere Funktionen. So können sie Elemente auf eine CD brennen, zu einer Wiedergabeliste hinzufügen oder auch bearbeiten und löschen. Zune übernimmt hierbei die Funktion eines übersichtlichen Dateimanagers. Nicht möglich ist es hingegen, Elemente zu bewerten, obwohl diese Funktion seit Windows Vista in Microsofts Betriebssystemen eigentlich Standard ist. Lediglich bei MP3s haben Nutzer die Auswahl zwischen "Gefällt mir" und "Gefällt mir nicht". Aus dieser Bewertung lassen sich über die Wiedergabelisten auch automatische Listen erstellen, die nur Songs enthalten, die bestimmten Kriterien entsprechen. Dafür nötig sind allerdings möglichst korrekte ID3-Tags.

Interessant ist noch die Funktion "Podcasts". Hier lassen sich durch Eingabe einer URL (RSS-Feed) Podcasts abonnieren. Diese lädt Zune dann beim Starten der Software direkt herunter. In den Einstellungen lässt sich festlegen, wie viele davon im Archiv aufbewahrt werden. Ein übersichtliches Podcast-Archiv wie in iTunes gibt es nicht.

Marktplatz: Shop für Musik und Anwendungen

Ein großer Schwachpunkt von Windows Mobile 6 war der schlecht ausgestattete Marketplace. Mit der Einführung von Windows Phone 7 hat Microsoft den Marketplace konsequent erweitert und mit dem Zune-MP3-Shop zusammengeführt. Kaufen können die Nutzer hier nun Musik, Videos und Programme fürs Smartphone. Aber nicht nur kostenpflichtige Apps finden sich hier, sondern auch kostenlose. Der gesamte Katalog lässt sich über Zune einfach und übersichtlich durchsuchen, das gelingt deutlich besser als am Smartphone.

Auf der folgenden Seite lesen Sie mehr über die Daten-Synchronisation zwischen PC und Windows-Phone-7-Smartphone mit Zune-Software.

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