Marketing

Neue Marken-Strategie: Vodafone sieht rot

Kampagne soll mit der Zielgruppe "Generation Upload" neue Maßstäbe setzen
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Ein ungewöhnlicher Ort für eine Pressekonferenz: Der Austellungsauflieger eines amerikanischen Mack-Hauber-Trucks der "Vodafone Brand Academy" am heutigen Morgen in Düsseldorf. Vodafone präsentiert "Vodafone 2.0", erstmalig live im Web. Neben Journalisten von Agenturen, Wirtschaftszeitungen und Fachmedien waren viele Blogger geladen, die auf neue Weise berichteten, die Web-Community konnte online Fragen stellen. Zuvor gab es Futter für die Tagesnachrichten: Vergangenen Freitag hat Vodafone mit der Deutschen Telekom eine Vereinbarung über Bitstream-Access zum Verkauf von Telekom-Produkten unter dem Vodafone-Label unterschrieben. Damit wird wie berichtet Vodafone Wiederverkäufer von Telekom-VDSL.

Ganz wohl zumute ist Vodafone-CEO Friedrich Joussen dabei allerdings wohl nicht, eigentlich möchte er lieber Leerrohre und Kabelverzweigerkästen mieten. Doch dafür fehlen immer noch genaue Preise. Joussen hofft, "dass das klappt, sonst müssten wir das auf die Regulierungsschiene heben". Vodafone wolle investieren, sei Vorreiter bei der digitalen Dividende und könne heute schon ADSL über die eigene Glasfaser bis zum Verteiler anbieten.

"Wir wollen nur ein Netz in Deutschland haben", lautet Joussens Credo der vereinigten Vodafone. "Der Wettbewerb ist seit 17 Jahren Basis für den Erfolg des digitalen Mobilfunks in Deutschland", betonte Joussen in Düsseldorf sichtlich stolz und fügte hinzu: "Bei ADSL ist der Wettbewerb gewährleistet, bei VDSL noch nicht."

Ein einheitliches Weitverkehrsnetz

Vor zwölf Monaten wurde der Integrationsprozess von Vodafone und Arcor gestartet, auch wenn der Markenname Arcor für die By-Call-Produkte bestehen bleibt (wir berichteten). Als erstes Produkt der neuen vereinigten Firma Vodafone/Arcor steht DSL Surf Sofort: Per UMTS-Zugang ins Internet kann der Neukunde die Wartezeit auf die Freischaltung der Breitband-Leitung überbrücken. Der Kunde erhält nach der Anschluss-Beauftragung ein WLAN-Modem sowie einen USB-Surf-Stick und kann dann zunächst über das Mobilfunknetz im Internet surfen, bis der DSL-Anschluss freigeschaltet wird. Netzplanung bei Vodafone Netzplanung bei Vodafone
Bild: Vodafone

"Wir haben jetzt ein einheitliches Weitverkehrsnetz, eine einheitliche Struktur sowie eine Customer Care und müssen nur einmal investieren für Mobilfunk und Festnetz", so Joussen weiter. Inzwischen hat sich der Mobilfunkanbieter auch von den Minutenpaketen verabschiedet, es gibt praktisch nur noch Flatrates. Die verfolgte Strategie: Ist die Eintrittsschwelle erst einmal überwunden, soll der neue Kunden von mehr - sprich weiteren Produkten - überzeugt werden. Zur ersten Flatrate kommt möglichst noch eine weitere. Vodafone sei, so Joussen weiter, mit derzeit etwa 40 Prozent Marktanteil kein Billigheimer, biete stattdessen Mehrwert, sei Markenprodukt und bediene die neu gefundene Zielgruppe "Generation Upload".

Was Vodafone unter der "Generation Upload" versteht, erfahren Sie auf der folgenden Seite dieses Artikels.