Marketing

Neue Marken-Strategie: Vodafone sieht rot

Kampagne soll mit der Zielgruppe "Generation Upload" neue Maßstäbe setzen
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Die anvisierte "Generation Upload" hat nach Ansicht von Vodafone technische Kompetenz, ist total vernetzt, arbeitet hochviral und enthält viele Meinungsführer. Dazu könne auch der 50-Jährige im Tennisclub gehören, der Freunde und Bekannte beraten und Produkte empfehlen kann. Mitglieder der "Generation Upload" seien 4,5 Stunden pro Woche in sozialen Netzwerkdiensten wie Twitter, Facebook, Aka-Aki oder Foren wie dem von teltarif.de unterwegs. Kunden aus der "Generation Upload" würden Protagonisten, das Internet sei ihr Leitmedium.

Der neue Werbespot von Vodafone zeigt einen "Basejumper", der mit Fallschirm von Hochhäusern springt, eine Bloggerin und Mutter sowie einen 13-jährigen Jungen, der mit seinem Knobelbecher fast magisch Würfel aufeinander stapelt. "Werde Held für einen Tag", fordert Vodafone von seinen Kunden, die sich per SMS, Foto oder Video melden können. Eine Facebook-Fanpage, einen YouTube-Branded Channel, eine StudiVZ-Gruppe hat Vodafone bereits eingerichtet, auch bei Twitter ist das Unternehmen aktiv. Der Song "I'll Be King" basiert auf "Heroes" von David Bowie, gespielt von einem isländischen Jungen, der bislang noch keinen Plattenvertrag hatte und zielgruppengerecht bei Myspace entdeckt wurde.

Ein neuer Vodafone-Auftritt, der Spaß macht, ohne oberflächlich zu sein. Die Botschaft an die Kunden: "Du bist der Held Deines Lebens". Und: "Vodafone ist stark, macht Leute stark, verleiht den Menschen eine Stimme." Nicht ohne Grund spielt die Schlussszene am Gendarmenmarkt in Berlin, einer Stadt, die die Mauer überwunden hat. Um in dieser verwirrenden Welt von Seiten und Diensten nicht den Überblick zu verlieren, bietet Vodafone beispielsweise für Android-Nutzer eine Software namens "Update" an, die alle Dienste zusammenfasst und eingehende Nachrichten meldet.

Der neue Claim lautet: "Es ist deine Zeit"

Der neue Claim lautet: "Es ist Deine Zeit" - eine freie Übersetzung vom bisherigen "Make the Most of Now." Für den Markenauftritt hat sich Vodafone die Werbeagentur Scholz & Friends zurückgeholt, die schon den Auftritt von D2 Privat verantwortete. Zusätzlich hat das Unternehmen eine Pressesprecherin für den Bereich Social Media eingestellt und sich den Blogger Sascha Lobo als Berater geholt, dessen roter Irokesen-Haarschnitt entfernt an die frühere Haarpracht der "Arcor-Mädels" erinnert. Markenchef Gregor Gründgens erläutert die neue Farbenlehre des Vodafone-Auftritts: Die Markensprache "Red in a World of Colours" sei das Umsetzen von Möglichkeiten des "Can-Do"-Spirit - nicht einfarbig und monoton, sondern farbenfroh und interaktiv.

"Je besser wir die Vodafone-Kunden behandeln, desto attraktiver sind wir auch für Nichtkunden", sagte Gründgens heute in Düsseldorf. Als "echter Global Player" biete man Vorteile für Geschäfts- und Privatkunden mit einer kostenlosen Rund-um-die Uhr-Hotline - die allerdings CallYa-Kunden nicht zur Verfügung steht -, sei mit rund 1 500 Verkausstellen präsenter als etwa Tchibo und sehe sich selbst als die "Nummer Eins in Sachen Netzqualität". Wichtiges Credo für den Vodafone-Chef Joussen: "Der Mitarbeiter ist die Marke. Der Kunde spricht mit anderen über den letzten Anruf beim Call-Center oder über den jüngsten Besuch im Shop."