Verschlechterung

Turkcell: Eingehende Roaming-Telefonate künftig kostenpflichtig

Außerdem werden Anrufe in die Türkei mehr als 100 Prozent teurer
Von Marc Kessler

Turkcell-Logo Turkcell:
Schlechtere Konditionen ab Oktober
Foto: teltarif.de
Der Ethno-Discounter Turkcell Europe verschlechtert die Konditionen seines Prepaid-Tarifs sowie der Postpaid-Verträge ab 1. Oktober dieses Jahres deutlich. Das geht aus den offiziellen [Link entfernt] Preislisten [Link entfernt] des Tarifmodells hervor.

Gravierendste Änderungen: Ab Oktober können Turkcell-Kunden bei einem Aufenthalt in der Türkei Roaming-Anrufe nicht mehr kostenlos entgegennehmen. Zudem verteuern sich Gespräche von Deutschland in die Türkei um mehr als das Doppelte. Turkcell Europe, die deutsche Tochter des türkischen Telekom­munikations­anbieters, realisiert ihr Mobilfunk­angebot hierzulande im Mobilfunk-Netz der Deutschen Telekom.

Kostenlose Annahme von Roaming-Gesprächen in der Türkei entfällt

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Schlechtere Konditionen ab Oktober
Foto: teltarif.de
Bislang profitierten Kunden bei einem Türkei-Aufenthalt von der Möglichkeit, sich aus Deutschland auf die gewohnte Handynummer anrufen zu lassen und diese eingehenden Roaming-Telefonate kostenfrei entgegenzunehmen. Allerdings hatte Turkcell die zeitlich zunächst unbegrenzte Annahme von Roaming-Telefonaten seit März dieses Jahres bereits eingeschränkt: Seitdem hatte der Anbieter ein Limit von maximal 1 000 Minuten pro Monat eingeführt (danach: 9 Cent pro Minute), was aber immerhin noch mehr als 16,5 Stunden Telefonie entsprach.

Geplant: Zeitlich begrenzte Aktion mit 100-Minuten-Kontingent

Nun schafft Turkcell diese Möglichkeit ganz ab: Ab 1. Oktober fallen für die Annahme von eingehenden Roaming-Gesprächen in der Türkei generell 10 Cent pro Minute an. Das kostenfreie 1 000-Minuten-Kontingent entfällt ersatzlos. Nach Informationen von teltarif.de will Turkcell Europe ab Oktober indes eine Kampagne starten, im Rahmen derer mindestens bis Jahresende monatlich aber zumindest noch 100 Minuten für eingehende Roaming-Gespräche in der Türkei gewährt werden sollen.

Gespräche aus Deutschland in die Türkei werden um mehr als 100 Prozent teurer

Mehr als doppelt soviel kosten ab 1. Oktober zudem Gespräche aus Deutschland ins türkische Festnetz sowie alle türkischen Mobilfunknetze. Während solche Telefonate bislang mit 9 Cent pro Minute berechnet wurden, sind es ab Oktober minütlich 19 Cent. Kunden mit Alo-Advantage-Postpaid-Vertrag betrifft diese Preiserhöhung für Gespräche in die Türkei ab der 101. Minute pro Monat, bei Alo Full ab der 501. Minute pro Monat.

Kunden, die die Tarifoption BizBize gebucht haben (monatlich 4,99 Euro - Community-Sprach-Flatrate innerhalb Deutschlands zu anderen Turkcell-Europe-Kunden und vergünstigte Gespräche in die Türkei), zahlen für Telefonate in die türkischen Mobilfunknetze künftig 10 Cent pro Minute (bislang: 5 Cent). Anrufe ins türkische Festnetz können weiterhin für 5 Cent pro Minute getätigt werden.

Unveränderte Konditionen in Deutschland

Für Gesprächsminuten und SMS innerhalb Deutschlands (in alle Netze) gilt weiter der bekannte Einheitstarif von 9 Cent. Gespräche zur Mailbox sind kostenfrei, mobiles Surfen wird ohne gebuchte Datenoption mit 50 Cent pro MB (50-kB-Takt) berechnet. Gespräche aus der Türkei nach Deutschland und innerhalb der Türkei kosten 20 Cent pro Minute, SMS aus der Türkei nach Deutschland und umgekehrt 14 Cent.

Wir haben bei Turkcell Europe um eine Stellungnahme zur Konditions­verschlechterung gebeten und werden unseren Artikel in diesem Falle aktualisieren.

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