Ausprobiert

Thuraya XT-Pro im Test: Unkompliziert per Satellit telefonieren

Das neue Satelliten-Telefon Thuraya XT-Pro soll robust und einfach zu handhaben sein sowie eine lange Laufzeit haben. Wir hatten das neue Thuraya-Handy im Praxis-Test.
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Erstaunlich ist bei Thuraya - im Vergleich zu anderen Satelliten-Netzwerken -, wie schnell der Verbindungsaufbau vonstattengeht. Bei unseren Testanrufen stand die Verbindung meist in einer Zeit von unter 10 Sekunden.

Mit dem XT-Pro konnten wir an verschiedenen Standorten mit unterschiedlicher Empfangsstärke meist rauschfrei telefonieren, ganz so "gut" wie ein GSM-Telefonat ist die Qualität aber auch mit dem XT-Pro nicht. Obwohl wir Sprache sehr gut verstehen konnten und nur selten abgehackte Silben erlebten, erschien uns die Lautstärke eigentlich immer zu gering. Hier sollte Thuraya nachbessern.

Datenanschluss und Micro-USB zum Laden Datenanschluss und Micro-USB zum Laden
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Selbst als wir das Telefon aus der Hülle nahmen - die den Hörer-Lautsprecher trotz Öffnungen leider etwas überdeckt - wurde es nicht besser, auch wenn wir die Lautstärke auf den höchsten Wert stellten. In einsamen Wüsten- oder Bergregionen ohne Umgebungsgeräusche mag die Lautstärke ausreichend sein. Bei höherer Lautstärke - egal ob von Menschen, Maschinen oder der Natur verursacht - kann es schon einmal zu Ver­ständigungs­schwierig­keiten kommen.

Das Nachrichten-Menü des Thuraya XT-Pro Das Nachrichten-Menü des Thuraya XT-Pro
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Auch bei SMS bleibt das Netz teilweise unzuverlässig. Eine vom Thuraya XT-Pro an ein deutsches Vodafone-Handy gesendete SMS kam nicht an. Eine vom Internet auf der Seite sms.thuraya.com an das Handy versandte SMS kam allerdings 10 Sekunden nach dem nächsten Einbuchen ins Netz an. Ein Vorteil des Thuraya XT-Pro gegenüber anderen Satelliten-Telefonen ist die breite Unterstützung mehrerer Navigationssysteme - außer mit GPS kann das XT-Pro auch mit BeiDou und Glonass kommunizieren.

Die von Thuraya angegebene Akkulaufzeit für eine Sprechzeit von bis zu 9 Stunden und eine Standbyzeit von 100 Stunden halten wir für realistisch. Der 3000-mAh-Akku hielt in unserem Test gut eine Woche durch, wobei wir das Gerät täglich etwa vier bis fünf Stunden im Standby hatten und jeweils zwei bis drei kurze Testtelefonate führten oder SMS nutzten

Leihen oder kaufen: Das kostet das Thuraya XT-Pro

Das Display ist stets gut lesbar Das Display ist stets gut lesbar
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Ein Satelliten-Telefon zu erwerben lohnt sich nur, wenn man sich entweder mehrmals im Jahr oder über längere Zeiträume in Gebieten ohne GSM-/UMTS-Versorgung aufhält. Das Thuraya XT-Pro kostet im Einzelkauf momentan 888 Euro. Zum Vergleich: Das Thuraya XT liegt aktuell bei 799 Euro und das XT-Lite bei 499 Euro.

Zusätzlich muss eine SIM-Karte erworben werden. Die günstigste Prepaid-SIM mit 20 Einheiten kostet 39 Euro, die Postpaid-SIMs ohne Guthaben für Sprache und Daten werden für 40 Euro verkauft. Aufladekarten mit 39 Einheiten kosten 50 Euro, 50 Einheiten 60 Euro, und 160 Einheiten 190 Euro. Kleines Kuriosum am Rande: Ein 30-GB-Datenpaket zum Versurfen mit dem ebenfalls von uns getesteten Thuraya-XT-Hotspots kostet schlappe 4 000 Euro. Bei 60 kBit/s über den Standard GmPRS hat man zum Versurfen allerdings genügend Zeit. Auch das XT-Pro-Telefon unterstützt GmPRS - ein Datenkabel für die Verbindung zum Computer gibt es ebenfalls.

Für 6 Euro pro Tag, 37 Euro pro Woche oder 130 Euro pro Monat kann man die Thuraya-Handys auch mieten, wobei die tatsächlich angefallenen Verbindungsgebühren separat berechnet werden.

Fazit: Robustes Satelliten-Handy mit langer Laufzeit

Im Test erwies sich das Thuraya XT-Pro als robuster und zuverlässiger Begleiter. Bei gutem Empfang kamen Telefonate schnell und zuverlässig zustande, obwohl die Hörerlautstärke des XT-Pro höher sein müsste. Auch der Akku hält, was er verspricht - bei nicht zu vielen oder zu langen Telefonaten müsste er gut eine Woche durchhalten. Das Thuraya-Netz ist mit dem XT-Pro unkompliziert nutzbar, hat aber keine weltweite Flächenabdeckung.

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