Telekom & Vodafone: Diese Kunden bekommen 5G kostenlos
Die Deutsche Telekom und Vodafone haben im Juli die Vermarktung des neuen Mobilfunkstandards 5G auf dem deutschen Markt gestartet. Noch sind die Regionen, in denen das 5G-Netz verfügbar ist, überschaubar. Zudem gibt es nur wenige Smartphones und Router, die mit dem neuen Netzstandard kompatibel sind. Doch Hardware und Netz allein reichen nicht aus, um 5G zu nutzen. Die Kunden brauchen auch einen passenden Tarif.
Ähnlich wie beim Start der LTE-Netze vor einigen Jahren gibt es auch bei 5G keine allgemeine Freischaltung für alle Kunden. Wer eine Prepaidkarte hat oder einen Vertrag hat, der nicht von einem der zurzeit drei Mobilfunk-Netzbetreiber kommt, bleibt vorerst außen vor. Aber auch Vertragskunden eines Netzbetreibers bekommen nicht automatisch den Zugang zum 5G-Netz.
o2 ist beispielsweise noch gar nicht mit 5G für Endkunden gestartet. Telefónica konzentriert sich derzeit auf industrielle Anwendungen für den neuen Mobilfunkstandard. Gegenüber teltarif.de erklärte die Pressestelle des Münchner Konzerns, dennoch möglichst schnell mit 5G starten zu wollen. Einen Termin nannte der Netzbetreiber aber noch nicht. Bestätigt wurden allerdings Tests in einigen Städten, zu denen Endkunden aber keinen Zugang haben.
Telekom startete zunächst mit Sonder-Tarifen
5G für viele Kunden ohne Aufpreis verfügbar
Foto: Telekom/Vodafone, Montage: teltarif.de
Bleiben demnach die Vertragskunden der Deutschen Telekom und von Vodafone übrig. Die Telekom hatte zum Start der 5G-Vermarktung - wohlbemerkt zu einem Zeitpunkt, als das Unternehmen noch gar kein 5G-Netz für Endverbraucher aktiviert hatte - die Tarife MagentaMobil XL Special und MagentaMobil Speedbox XL speziell für Kunden, die möglichst schnell 5G nutzen möchten, aufgelegt. Wer eines dieser Preismodelle nutzt, kann demnach auch das 5G-Netz ohne Aufpreis nutzen.
Der MagentaMobil XL Special wurde mit Einführung der neuen MagentaMobil-Tarife zum 6. September eingestellt. In allen neuen Tarifen ist der 5G-Zugang ohne Aufpreis enthalten. Wer einen älteren Telekom-Tarif nutzt, muss allerdings in eines der aktuellen Preismodelle wechseln. Eine 5G-Option für Alttarife gibt es nicht. Dabei ist in den neuen Tarifen nicht nur die 5G-Freischaltung enthalten. Die Kunden bekommen auch mehr monatliches Datenvolumen. Dafür erhöht sich aber auch die Grundgebühr.
Vodafone: 5G in allen aktuellen Tarifen ohne Aufpreis
Vodafone hatte im Juli zunächst eine 5G-Option eingeführt, die nur in den Tarifen Red XL und Black kostenfrei war, in allen anderen Red- und Young-Tarifen aber mit 5 Euro zusätzlicher monatlicher Grundgebühr bepreist wurde. Diese Extrakosten hat der Düsseldorfer Netzbetreiber Anfang September für die aktuelle Tarifgeneration abgeschafft. Kunden, die 5G bereits gebucht haben, wurden auf die nun kostenfreie Option umgestellt. Ebenfalls verfügbar ist 5G in den GigaCube-Tarifen mit 125 bzw. 250 GB monatlichem Highspeed-Datenvolumen.
Alte Red- & Young-Tarife: 5G weiter nur gegen Aufpreis
Wer bei Vodafone einen älteren Red- oder Young-Tarif nutzt, bekommt den neuen Mobilfunkstandard nicht kostenlos. Anders als bei der Telekom ist aber kein Tarifwechsel erforderlich, um 5G zu bekommen. Stattdessen kann die bereits im Juli gestartete Option für 5 Euro Extra-Gebühr pro Monat gebucht werden.
Interessenten sollten sich allerdings ansehen, ob der Wechsel in die aktuelle Tarifgeneration möglicherweise die bessere Alternative ist. Wie bei der Telekom erhöhen sich die Grundgebühren, dafür ist aber auch mehr Datenvolumen inklusive. Die Umstellung kann dennoch eine Verschlechterung sein - etwa wenn der Kunde bislang von einer Aktion profitiert und ebenfalls mehr Datenvolumen als in seinem Tarif eigentlich vorgesehen erhält.
Hohe Datenübertragungsraten über 5G
Foto: teltarif.de
Diese Kunden bleiben außen vor
Es gibt auch Kunden in aktuellen Tarifen der Deutschen Telekom und von Vodafone, die keine Möglichkeit haben, 5G zu nutzen - zumindest wenn sie ihren aktuellen Tarif nicht ändern wollen oder können. So bietet die Deutsche Telekom nur im stationären Handel und nur auf Nachfrage die Tarife MagentaMobil Special S und M an. Bei diesen ist die 5G-Nutzung ebenso wenig vorgesehen wie "LTE max". Stattdessen ist die Performance des mobilen Internet-Zugangs auf 50 MBit/s limitiert.
Ebenfalls ohne 5G-Freischaltung sind bislang die DataComfort-Tarife der Telekom, die sich an Tablet- und Notebook-Nutzer richten. Allerdings hat der Netzbetreiber diese Tarife zur IFA keinem Relaunch unterzogen. Es ist daher denkbar, dass die Telekom im Herbst noch nachlegt, zumal es bei DataComfort im Vergleich zu den aktuellen MagentaMobil-Tarifen recht wenig monatliches Highspeed-Datenvolumen gibt.
Vodafone: Sogar noch Tarife ohne LTE
Wer in den Tiefen der Vodafone-Webseite recherchiert, findet dort sogar noch die Easy-Tarife, die ohne LTE-Zugang auskommen müssen und daher absolut nicht mehr zeitgemäß sind. Folglich ist auch der 5G-Zugang nicht vorgesehen. Die im stationären Handel und nur auf aktive Nachfrage erhältlichen Smart-Tarife bieten zwar den Zugang zum LTE-Netz, eine 5G-Option gibt es aber nicht.
Auch im Vodafone-IN-Tarif, der im vergangenen Jahr als Aktion eingeführt wurde und nach wie vor vermarktet wird, ist 5G nicht verfügbar. LTE max ist in diesem Vertrag wiederum verfügbar. Ähnlich wie bei den DataComfort-Tarifen der Telekom ist auch bei DataGo, den Vodafone-Verträgen für Tablet und Notebook, derzeit keine 5G-Nutzung vorgesehen. Das könnte sich ändern, wenn der Netzbetreiber diese Preismodelle überarbeitet.
Wenn Sie sich für einen neuen Vertrag oder eine Prepaidkarte interessieren, kann unser Tarifvergleich für die Entscheidung hilfreich sein. Sie können angeben, welche Inklusivleistungen Sie nutzen möchten und welches Netz Sie bevorzugen. Danach erhalten Sie Details zu Angeboten, die Ihren Anforderungen am nächsten kommen.