Streik

Telekom-Warnstreik: Beschäftigte legen ihre Arbeit nieder

Management und ver.di kamen zu keiner Einigung im Tarifstreit
Von Rita Deutschbein mit Material von dpa

Telekom-Warnstreik: Beschäftigte legen morgen ihre Arbeit nieder Warnstreik bei der Telekom
Bild: teltarif.de
Deutschland streikt: Nachdem in den vergangenen Tagen und Wochen bereits Beschäftigte unterschiedlicher Branchen ihre Arbeit niedergelegt haben, kündigt sich nun auch bei der Deutschen Telekom ein Streik an. Angesichts der stockenden Tarif­verhandlungen bei der Telekom hat die Dienstleistungs­gewerkschaft ver.di bundesweit mehr als 10 000 Beschäftigte des Unternehmens zu Warnstreiks am morgigen Donnerstag aufgerufen. Betroffen seien sämtliche Bereiche der derzeit in Tarifverhandlungen stehenden Telekom-Gesellschaften, hieß es in einer entsprechenden ver.di-Mitteilung.

Telekom-Warnstreik: Beschäftigte legen morgen ihre Arbeit nieder Warnstreik bei der Telekom
Bild: teltarif.de
Gewerkschaften und Management beendeten heute die dritte Verhandlungsrunde in Hannover, ohne eine Annäherung erzielt zu haben. Bei den Verhandlungen zur Telekom Deutschland GmbH einschließlich der Servicesparte sei bislang kein Angebot vorgelegt worden. Die Warnstreiks seien daher ein "ernstzunehmendes Signal" an den Arbeitgeber, sagte ver.di-Vorstandsmitglied Lothar Schröder. Der Telekom-Vorstand habe noch eine Verhandlungsrunde Zeit, im Sinne der Beschäftigten einzulenken, warnte er.

Die Forderungen der Telekom-mitarbeiter

Die Gewerkschaft fordert für die mehr als 85 000 Beschäftigten 6,5 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine stärkere Anhebung niedriger Einkommen. In den Verhandlungen habe ver.di das schwierige wirtschaftliche Umfeld und den massiven Kostendruck ausgeblendet, erklärte Telekom-Verhandlungsführer Dietmar Welslau. Ein Hebel für eine Lösung sei nicht gefunden worden.

Ab dem 18. April werden die Tarifpartner erneut versuchen, eine Annäherung zu erzielen. Mit den angekündigten Warnstreiks treten die Tarifverhandlungen in eine heiße Phase. Die Beschäftigten würden die Blockadehaltung des Arbeitgebers in der laufenden Tarifrunde nicht länger hinnehmen, erklärt Schröder, der auch stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Telekom ist. Es sei eine Frage von Aufrichtigkeit, den Beschäftigten eine anständige Lohnerhöhung und stabile Gehälter anzubieten.