Telefonkarte Comfort: Telekom haucht der T-Card neues Leben ein
Die Telekom schielt mit der Telefonkarte Comfort auf den Ethno-Markt
Quelle: Telekom
Die T-Card ist tot, es lebe die "Telefonkarte Comfort". Unter diesem Namen verkauft die Deutsche Telekom
nun ihr Calling-Card-Produkt, um das es die vergangenen Jahre zunehmend ruhiger wurde. Dabei ist eine Calling Card
nahezu die einzige Möglichkeit, mit der sich beispielsweise die Telefonsäulen der Telekom für Gespräche
jenseits eines Notrufes nutzen lassen. Mit der Telefonkarte Comfort richtet die Telekom sich
vor allem an Kunden, die in exotischere Länder - die sogenannten Ethno-Ziele - telefonieren wollen
oder die im Ausland ein Gespräch führen wollen. Angesichts der Tatsache, dass die Preise für Telefonate von Handys innerhalb Deutschlands in den vergangenen Jahren stark gefallen sind, ist diese Ausrichtung wenig verwunderlich.
Gleichzeitig soll die Karte aber auch
andere Bezahl-Funktionen, unter anderem bei Entertain, übernehmen.
Die regulären Kosten für innerdeutsche Telefonate sind uninteressant. Gespräche innerhalb des deutschen Festnetzes kosten stolze 20 Cent, zum Handy 25 Cent, vom Handy ins Fest- oder Mobilfunknetz 39 Cent pro Minute. Hier kann man fast unterstellen, dass eine Nutzung nicht gewollt ist. Anders sieht das beim neu eingeführten Tarif Call Home Economy aus. Der ist bei der Telefonkarte Comfort automatisch dabei, allerdings nicht über die gewohnte Einwahlnummer 0800-3300222 nutzbar, sondern nur über die Nummer 0800-3300321.
Ab 2,5 Cent vom Festnetz ins Ausland
Die Telekom schielt mit der Telefonkarte Comfort auf den Ethno-Markt
Quelle: Telekom
Wer über diese Nummer vom deutschen Festnetz beispielsweise nach Polen telefoniert, zahlt 2,5 Cent pro Minute
für ein Gespräch zum dortigen Festnetz und 6,4 Cent pro Minute zum dortigen Mobilfunknetz. Im Fall der Türkei sind es
2,6 bzw. 11,2 Cent pro Minute. Im Fokus dieses Tarifes stehen Afrika, Osteuropa sowie Mittel- und Südamerika.
Übrigens: Wer die Nummer von einer Telefonzelle der Telekom aus nutzt, zahlt 18 Cent pro Minute mehr. Eine Liste
für alle Kosten
[Link entfernt]
gibt es bei der Telekom.
Wichtig ist, auf die richtige Einwahlnummer zu achten. Handelt es sich um die falsche Nummer, so entstehen Kosten zwischen
50 Cent und 1,99 Euro pro Minute. Hier wäre es wünschenswert gewesen, wenn die Telekom diese günstigen Tarife generell
ermöglicht und auf eine zweite Einwahlnummer verzichtet hätte.
Auslandsnutzung in 60 Ländern und Bezahlen von Internetdiensten möglich
Kunden sollen die Karte aber auch aus dem Ausland nutzen können. Das war bislang bei der T-Card auch schon möglich. Dafür hat die Telekom in 60 Ländern kostenlose Einwahlnummer [Link entfernt] geschaltet. Über die Tarife schweigt die Telekom sich auf ihrer Webseite allerdings aus. Zudem soll die neue Telefonkarte Comfort die bisherigen Telefonkarten mit dem Chip für Telefonzellen ersetzen. Damit diese auch weiterhin in den Zellen funktionieren, ist auf den neuen Karten ebenfalls ein Chip. Einziger Nachteil: Heimische Kartenleser können den Chip und das Guthaben nicht mehr auslesen - vermutlich, weil es nicht mehr auf der Karte, sondern bei der Telekom gespeichert ist, damit diese auch die Callingcard- und Bezahldienste darüber abrechnen kann.
Entertain-Kunde können mit dem Guthaben der Telefonkarte Comfort Filme in der Entertain-Videothek bezahlen. Dazu muss im Entertain-Menü unter Videothek der Film ausgesucht und anschließend unter "Film mieten" der Punkt "Code einlösen" markiert und dort über die Entertain-Fernbedienung oder die Entertain Remote Control App am Smartphone die 16-stellige PIN der Telefonkarte Comfort eingegeben werden. Auch andere Dienste wie die Bezahlung bei Musicload, Gamesload oder Videoload sollen über die neue Karte möglich sein. Zu haben ist sie unter anderem in Telekom Shops, aber auch in Kiosken und der Postbank.