Tarifverhandlungen bei der Telekom vorgezogen und digital
Viele Mitarbeiter der Telekom sind bei der Gewerkschaft ver.di organisiert. Tarifverhandlungen finden erstmalig "digital" statt
Foto/Montage: teltarif.de, Logos: Verdi/Telekom
Alle Jahre wieder kommen Tarifverhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern. Da wird in irgendwelchen Hinterzimmern bis spät in die Nacht gestritten, verhandelt und getagt. Kann man sich nicht einigen, geht es irgendwann zu Lasten der Kunden, die am wenigsten dafür können. Es wird gestreikt. Aber: Es geht auch anders.
Tarifrunde vorgezogen
In der aktuellen Tarifrunde 2020 ziehen die Vereinte Dienstleitungsgewerkschaft (ver.di) und die Deutsche Telekom den ursprünglich für den 2. April geplanten Auftakt auf diese Woche vor. Anders als sonst üblich steigen die Tarifpartner direkt in die Sondierungsgespräche ein. Diese werden erstmalig "infektionssicher" unter Nutzung digitaler Konferenztechnik durchgeführt.
Damit wollen Ver.di und die Deutsche Telekom sicherstellen, dass sich das Unternehmen auf die Bereitstellung und Sicherstellung der Telekommunikationsinfrastruktur für Gesellschaft, Wirtschaft und Privatkunden konzentrieren kann. Von den Tarifverhandlungen sind am Ende rund 60.000 Tarifangestellte, Auszubildende und dual Studierende betroffen.
Pragmatisches Handeln gefragt
Viele Mitarbeiter der Telekom sind bei der Gewerkschaft ver.di organisiert. Tarifverhandlungen finden erstmalig "digital" statt
Foto/Montage: teltarif.de, Logos: Verdi/Telekom
Birgit Bohle, Personalvorständin und Arbeitsdirektorin der Deutschen Telekom, weiß, dass in der Krise "in allen Bereichen kluge und pragmatische Lösungen gefragt sind, damit wir uns auf die aktuellen Herausforderungen für unsere Beschäftigten und Kunden konzentrieren können. Ich bin zuversichtlich, dass wir zu raschen Ergebnissen kommen."
Frank Sauerland, Verhandlungsführer bei ver.di, pflichtet bei: "Die Beschäftigten bei der Deutschen Telekom sind es, die tagtäglich mit ihrer engagierten Arbeit den Betrieben und Privatpersonen ermöglichen, auch in Zeiten der Corona-Krise miteinander zu kommunizieren und wichtige Informationen zu erhalten. Ebenso wie das Unternehmen brauchen die Beschäftigten Planungssicherheit – für ihre Arbeit, für sich und für ihre Familien. Neben einer wertschätzenden Teilhabe der Beschäftigten an den guten Konzernergebnissen steht für ver.di in den nun bevorstehenden Verhandlungen daher das Thema Beschäftigungssicherung oben auf der Tagesordnung.“
Telekom-Techniker weiter im Einsatz
Zwar hat die Telekom wie alle anderen Anbieter auch ihre Shops geschlossen, die Hotlines sind aber rund um die Uhr besetzt und die Techniker fahren weiterhin raus zu den Kunden, um Störungen, die es immer gibt, zu beseitigen oder neue Anschlüsse zu schalten.