Handy-Test

Das Sony Ericsson Aino im Handy-Test

Slider mit gewöhnlicher Ziffern-Tastatur und Touchscreen
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Während Hersteller wie Samsung und HTC vermehrt auf Handys mit reiner Touchscreen-Bedienung setzen, geht Sony Ericsson beim Aino einen anderen Weg. Das Gerät verfügt über eine gewöhnliche Handy-Tastatur und bietet Touchscreen-Funktionalität nur in einer speziellen Multimedia-Oberfläche. Über den Touchscreen werden bei geschlossenem Slider nur Musik- und Videoplayer sowie die 8,1-Megapixel-Kamera gesteuert. Ob das Konzept aufgeht, verrät unser Test-Bericht.

Gewohnter Sony-Ericsson-Komfort

Sony Ericsson Aino

Zuerst einmal zu den harten Fakten. Das Aino misst 104 mal 50 mal 15,5 Millimeter und gehört damit zu den größeren Handys außerhalb des Smartphone-Segments. Auch das Gewicht von 134 Gramm spielt in der oberen Liga, lässt das Gerät aber hochwertig und stabil wirken. Auf dem Gerät läuft eine modifizierte Version des Betriebssystems A200 von Sony. Nach einigen Jahren Stillstand hat der Hersteller seine Eigenentwicklung etwas aufpoliert. Der Bedienkomfort hat sich nicht verändert – nach wie vor sind die Funktionen auch dort zu finden, wo man sie vermutet. Sony Ericsson Aino Sony Ericsson Aino
Foto: Sony Ericsson

Das Display zeigt auf einer in der Diagonale 7,62 Zentimeter messenden Fläche eine Auflösung von 240 mal 432 Pixel und satte 16,7 Millionen Farben an. Die auf dem Papier schwache Auflösung bekommt der Nutzer kaum mit, selbst Bilder und Videos sehen qualitativ gut aus. Neben den reinen Touchscreen-Geräten wirkt das Sony Ericsson Aino mit der unter dem Slider versteckten Tastatur zwar etwas altbacken, so mancher Nutzer möchte eine echte Tastatur aber nicht missen. Im normalen Modus wird das Aino über die Tastatur und eine 5-Wege-Taste gesteuert. Die Tasten dürften allerdings etwas größer sein, insbesondere die beiden Softkeys links und rechts lassen sich mit größeren Fingern nur schwer bedienen. Das Steuerkreuz dagegen ist deutlich einfacher zu bedienen.

Das Hauptmenü des Aino besteht, wie von Sony Ericsson gewohnt, aus zwölf Symbolen, die wiederum in Untermenüs führen. Das voreingestellte Displaydesign gefällt, die Symbole sind selbsterklärend. Zur Wahl stehen sechs weitere Designs, außerdem können mit der Software Theme-Creator (erhältlich bei Sony Ericsson als Download) eigene Designs erstellt werden. Zudem stehen in Sony Ericssons PlayNow Arena weitere Designs zum Download bereit. Nachteil des Sony-Ericsson-eigenen Betriebssystems ist, dass die Vielfalt an Zusatzsoftware eingeschränkt ist, da auf A200 nur Java-Programme laufen. In Sachen Spiele ist das nicht weiter schlimm, echte Office-Programme gibt es aber nicht.

Vollständige Datenausstattung

Dennoch taugt das Aino durchaus als Mailmaschine. Neben UMTS und HSPA für schnelle Ausflüge ins Internet gibt es auch WLAN. Somit eignet sich das Aino auch, um von der Couch zu Hause auf die E-Mails zuzugreifen. Daneben gibt es eine vollwertige Bluetooth-Schnittstelle. Auch an die Integration von Exchange-Funktionalität hat Sony Ericsson gedacht. So können Mails, Kontakte und Kalender mit einem Microsoft Exchange Server abgeglichen werden. Der klassische Sync per Kabel oder Bluetooth mit einem stationären Outlook ist natürlich ebenfalls möglich. Die passende Software (PC-Suite) ist im Handy-Speicher abgelegt. Eine CD legt der Hersteller nicht ins Paket. Sony Ericsson Aino Sony Ericsson Aino
Foto: teltarif.de

WLAN erweist sich am Aino allerdings als echter Stromfresser. Der Grund: Auch im Standby bei ausgeschaltetem Display hält das Gerät die Verbindung. So kann es passieren, dass dem Aino nach etwas mehr als einem Tag reinem Standby die Puste ausgeht. Wird WLAN nach dem Gebrauch deaktiviert, hält das Aino locker einige Tage durch. Außerdem hilft es, in den Einstellungen die Displayhelligkeit etwas zu reduzieren. Bei 70 statt 100 Prozent sind kaum Einbußen zu erkennen – und der Akku hält spürbar länger.

Ein besonderes Lob verdient der Lieferumfang des Aino. Neben dem Handy mit Akku, Ladegerät, USB-Kabel und einer microSD-Karte mit 8 GB Fassungsvermögen liegt auch eine Tischstation mit im Paket. Diese dient zur Datensynchronisation mit der PC-Software Media-Go (Bestandteil der PC-Suite), mit der MP3s ganz einfach aufs Handy wandern. Hat sich etwas an der Musiksammlung verändert, überspielt Media-Go automatisch die neuen Dateien. Das zweite Highlight im Lieferumfang ist ein Bluetooth-Stereo-Headset zur drahtlosen Musikübertragung. Damit können Sie das Aino ganz einfach in der Jackentasche tragen, ohne es per Kabel mit den Ohren verbinden zu müssen - das ist praktisch.

Die Musikwiedergabe gehört zu den Stärken des Aino

Die Musikwiedergabe gehört zu den großen Stärken des Aino. Es verfügt über den Walkman-Player, den Sony Ericsson schon seit dem ersten Walkman-Handy W800i aus 2005 konsequent weiter entwickelt und verbessert. Der Player kann Cover anzeigen und die Musiksammlung nach Kriterien wie Interpret, Album, Genre oder Jahrgang sortieren. Auch SensMe ist mit an Bord: Mit Hilfe der Software Media-Go am Rechner ermittelt das Aino die Stimmung der MP3s und gibt dann nur Musik einer bestimmten Stilrichtung wieder. Die Klangqualität mit dem mitgelieferten Bluetooth-Headset überzeugt ebenfalls. Wer möchte, kann die Musik auch mit dem Equalizer an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Neben vordefinierten Presets sind auch manuelle Einstellungen möglich. Einen Klinkenanschluss für eigene Kopfhörer hat Sony Ericsson nicht eingebaut. Über den Fastport-Anschluss an der linken Seite des Aino lassen sich aber Kopfhörer anschließen, einen passenden Adapter bietet Sony Ericsson als Zubehör an.

Auf der folgenden Seite lesen Sie, wie sich das Sony Ericsson Aino beim mobilen Internetsurfen, bei der Navigation und beim Fotografieren schlägt.

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