Größer, flacher, schneller: Das TG01 von Toshiba im Test
Der Start des neuen Apple iPhone 3G S in Deutschland war mit einer Million verkauften Geräten in drei Tagen durchaus beeindruckend. Einige andere Hersteller schicken sich jedoch an, dem iPhone seinen Platz an der Sonne streitig zu machen. Toshiba schickt hierfür das TG01 ins Rennen, das erste Handy mit einem 1-Gigahertz-Prozessor als Herzstück. Wir haben das TG01 einem Test unterzogen.
Der erste Eindruck des TG01 wird nicht von unsichtbaren Merkmalen wie dem
schnellen Prozessor bestimmt, sondern von Äußerlichkeiten. Denn schick ist die
neue Flunder aus dem Hause Toshiba schon - obwohl das Gerät ziemlich groß ist.
Insgesamt misst das TG01 130 mal 70 Millimeter. Gleichzeitig
ist es allerdings auch sehr flach, nur 9,9 Millimeter beträgt die Höhe des
weißen Gehäuses. Die Größe des Geräts wird vom Display
bestimmt: Der Touchscreen hat eine
Bildschirmdiagonale von 4,1 Zoll und ist damit deutlich größer ausgefallen
als bei anderen aktuellen Smartphones.
Das TG01 ist größer als das iPhone
Foto: teltarif.de
Tasten gibt es auf der Vorderseite des Handys keine, nur an den Seiten finden sich Knöpfe zum An- und Ausschalten, Ändern der Lautstärke und Auslösen der Kamera. Auch Schnittstellen für etwaige Stecker sind nicht zu sehen, nur ein Mini-USB-Anschluss ist unter einer Klappe an der rechten Seite verborgen. Die Verarbeitung wirkt recht hochwertig und macht einen guten Eindruck. Allerdings braucht es ein bisschen Fingerspitzengefühl, um das Gerät zu öffnen - das ist aber notwendig, weil der SIM-Karten-Halter unter dem Akku sitzt. Leider muss der Akku auch entfernt werden, um eine Speicherkarte einzusetzen. Im laufenden Betrieb ist ein Kartenwechsel also nicht möglich.
Windows Mobile mit eigener Oberfläche
Schaltet man das TG01 ein, stellt man fest, dass auf dem Gerät eine eigene
Benutzeroberfläche benutzt wird; als Betriebssystem installiert ist aber das
altbekannte Windows Mobile 6.1.
Stichwort "Einschalten": Im Zeitraum unseres Tests hängte sich das TG01
beim Starten gelegentlich auf und musste nochmals aus- und eingeschaltet werden.
Einmal ging das Gerät aus und war nur nach kurzem Herausnehmen des
Akkus wieder zum Betrieb zu bewegen. Wenn das
TG01 dann einmal läuft, lässt sich die Oberfläche flüssig bedienen. Das Konzept
verteilt die einzelnen Anwendungsbereiche auf insgesamt acht verschiedenfarbige
Lamellen, von denen immer drei gleichzeitig zu sehen sind. Die acht Lamellen
sind den Funktionen Telefon, Medien, Einstellungen, Anwendungen, Internet,
Nachrichten, Extras und dem Player zugeordnet. Durch Herüber-Streichen mit dem
Finger kann in den Lamellen "geblättert" werden. Die Animation mit den drehenden
Lamellen dazu ist nett anzusehen.
Beim Blättern klappen die Lamellen um
Foto: teltarif.de
Die bunten Streifen lassen sich in ihrer Reihenfolge und in ihrer Farbgebung verändern und bieten damit Spielraum für persönliche Vorlieben. In jeder Spalte kann der Nutzer wiederum bis zu zehn Funktionen anordnen. Leider gibts die hübschen bunten Lamellen nur in der ersten Menüebene, unter denen Toshiba das altbekannte Windows Mobile 6.1 mehr schlecht als recht versteckt hat.
Der Touchscreen ist nicht allzu sensibel
Der Touchscreen mit seiner Auflösung von 800 mal 480 Pixel liefert ein scharfes Bild mit guten Kontrasten und satten Farben. Jede Berührung wird mit einem kurzen Vibrieren als Feedback quittiert. In jedem Fall sollte das Display bei der ersten Nutzung des TG01 kalibriert werden, sonst wird nicht immer die richtige Funktion gestartet. Das mag auch daran liegen, dass in der Standard-Einstellung einige Schaltflächen recht klein geraten sind. Da beim TG01 kein Stylus mitgeliefert wird, muss hier manchmal auf den Fingernagel oder einen Kugelschreiber zurückgegriffen werden, um die kleinen Schaltflächen zielsicher zu erwischen. Zum Teil wird das auch am Betriebssystem liegen. Die Version 6.1 von Windows Mobile weist allgemein eine schlechtere Fingerbedienung auf als etwa die neue Version 6.5.
Lesen Sie auf der nächsten Seite, wie es um die Geschwindigkeit bestellt ist und was die Kamera leistet.