Sicherheit

Smartphone sperren: Pin, Muster oder Fingerabdruck?

Das eigene Smart­phone mit einem Zahlen­code, einer Muster­sperre oder mit dem Finger­abdruck­scanner zu sichern, sollte heutzutage obligatorisch sein. Doch welche Variante ist am sichersten?
Von David Rist

Ein Daumen liegt auf dem Fingerabdruckscanner eines iPhones 5s. Fingerabdruckscanner verwenden fast ein Viertel der Befragten
Bild: dpa
Als Handys noch in erster Linie Mobil­telefone waren, gaben sich die meisten mit einer einfachen Tasten­sperre zufrieden. Seitdem aber das Smart­phone das klassische Handy abgelöst hat, genügt eine einfache Tasten­sperre nicht mehr. Viel zu viele persönliche Daten, wie etwa private Bilder, befinden sich inzwischen auf den Smart­phones.

Immerhin nutzen mittler­weile über 90 Prozent der Deutschen die Sperr­funktion auf ihrem Smart­phone. Wie eine Studie des Digital­verbands Bitkom jetzt ergeben hat, sind es 92 Prozent der Privat­anwender und sogar 95 Prozent der beruflichen Smart­phone-Nutzer, die ihr Gerät durch Pass­wort, Zahlen­code oder Finger­abdruck sperren. Beachtlich ist das Ergebnis vor allem im Vergleich zu den voran­gegangenen Studien: Zwei Jahre zuvor waren es noch 72 Prozent und 2012 sogar nur 33 Prozent, die die Geräte­sperre an ihrem Smart­phone nutzten.

Passwort oder Zahlencode am beliebtesten

Infografik zur Verwendung von unterschiedlichen Sperrmechanismen am Smartphone. Sperrmechanismen am Smartphone
Bild: Bitkom
Der Sperrung per Pass­wort oder Zahlen­code beziehungsweise Pin ist dabei mit Abstand am beliebtesten – ganze 74 Prozent verlassen sich darauf. Gefolgt von der Musterabfrage mit 33 Prozent, die vor allem auf Android-Geräten verbreitet ist. Lediglich oder immerhin – bedenkt man die Ver­breitung des Finger­abdruck­scanners – 23 Prozent sperren ihr Smart­phone mit Hilfe ihres Finger­abdrucks.

Welche Technik am sichersten ist

Ein Daumen liegt auf dem Fingerabdruckscanner eines iPhones 5s. Fingerabdruckscanner verwenden fast ein Viertel der Befragten
Bild: dpa
Eigentlich könnte man ja annehmen, dass der Finger­abdruck­scanner hierbei am sichersten ist, ist der menschliche Finger­abdruck ja einmalig. Doch schon seit Apple den Finger­abdruck­scanner mit dem iPhone 5s salon­fähig gemacht hatte, haben findige Hacker bisher fast immer einen Weg gefunden den Finger­abdruck­scann zu umgehen. Auch neuere Smart­phones sind davor nicht gefeit, wie der Artikel zum Fingerabdruckscanner-Hack des Samsung Galaxy S7 und Honor 7 zeigt.

Ähnlich verhält es sich bei der unter Android-Nutzern verbreiteten Muster­sperre. Sie ist zwar sehr beliebt, weil sich das Gerät schnell entsperren lässt, kann aber unter Umständen noch einfacher geknackt werden. Denn wer das gesperrte Smartphone-Display im ausgeschalteten Zustand im Licht spiegelt, kann mit etwas Glück den Abdruck des Musters erkennen, das zuvor eingegeben wurde.

Deutlich sicherer ist da schon die Ver­wendung eines Pass­worts oder Zahlen­codes. Aller­dings sollte man, wie bei allen anderen Pass­wörtern auch, keine nach­vollziehbaren Begriffe verwenden, wie etwa der Name oder das Geburtsjahr des Partners. In einem Rat­geber zeigen wir Ihnen, wie Sie ein sicheres Passwort finden können.

Als wirklich sicher einzustufen ist aber eigentlich nur die Kombination aus zwei Sperr­mechanismen. So empfiehlt der Herausgeber der Umfrage, der Digitalverband Bitkom, idealerweise einen Finger­abdruck­scanner in Kombination mit einer Pin oder Passwort­abfrage zu verwenden.

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