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Auch im Urlaub: Smartphones brauchen besonderen Schutz

So schlagen Sie Dieben, Hackern und Betrügern ein Schnippchen
Von Gudrun Kosche

"Jailbreaken sollten Sie erst recht nicht!", warnt der Kaspersky-Experte eindringlich. Hinter dem Begriff "Jailbreaken" bzw. "Rooten" verbirgt sich die Umgehung restriktiver Download-Regelungen mit Hilfe von Programmen, die sich der User selbst aktiv auf dem Gerät installiert - dabei sind Eingriffe in die orgignale Firmware der Hersteller unumgänglich. Apple etwa erlaubt bei der Installation von Apps nur offiziell genehmigte Programme aus dem iTunes Store. Nach einem Jailbreak können User das Gerät von dieser Einschränkung befreien. Aber: "Dann ist Hackern Tür und Tor geöffnet", so Christian Funk.

Betriebssystem und Apps immer updaten

Stefan Wesche, Sicherheitsexperte bei Symantec Stefan Wesche, Sicherheitsexperte bei Symantec
Bild: Symantec
Schutz von Anfang an und über alle Zyklen hinweg – halten Sie ihre Apps immer auf dem neuesten Stand. Bietet der Hersteller Updates an, sollten Sie diese auch installieren. Hier haben Android-Nutzer Nachteile, denn häufig gibt es für die Smartphones gar keine Sicherheits-Updates. Das ist mindestens im Falle des Browsers problematisch: Nutzen Sie daher besser eine Alternative aus dem Play Store.

Momentan gibt es nach Erkenntnissen von Kaspersky Lab über 600 mobile Malware-Familien, Tendenz steigend. Allein 2012 wurden mehr mobile Schädlinge entdeckt als in den sieben Jahren vorher zusammen. Und auch die Zahlen rund um Angriffe aus dem Internet sind alles andere als beruhigend: Stand heute registrieren die Sicherheitsexperten von Kaspersky Lab 50 Angriffe pro Sekunde auf internetfähige Geräte aller Art. Gegen den Befall solcher Viren ist nur der wirksam geschützt, der die neueste Antiviren-Version installiert hat.

Gefährliche QR-Codes erkennen

"Das Thema Privatsphäre ist durch die digitale Nutzung sehr komplex geworden. Damit müssen sich nicht nur Entwickler, sondern auch Anwender auseinandersetzen", gibt Stefan Wesche, Sicherheitsexperte bei Symantec, zu bedenken. Das gilt auch für den Umgang mit den praktischen QR-Codes und Kurzlinks. Ein Scan oder Klick genügt und Ihr Smartphone ruft automatisch die gewünschte Seite auf. "Doch nicht immer verbirgt sich die gesuchte Information dahinter", warnt Stefan Wesche. "Automatische Verlinkungen können unbemerkt infizierte Webseiten aufrufen und Schadsoftware installieren." Deshalb gilt: Öffnen Sie QR-Codes und Links ohne ausreichenden Schutz am besten gar nicht. Hilfreich in dieser Hinsicht ist zum Beispiel Norton Snap, ein kostenloser QR-Code-Reader, der prüft, ob der Code auf eine legitime Seite führt oder sich dahinter eine gefälschte oder infizierte Webseite verbirgt.

Passen Sie besonders an Hotspots auf

Auch an Hotspots am Strand, See oder Park und Biergarten lauern Gefahren für Smartphone-Nutzer. Verzichten Sie dort am besten ganz auf Mobile Banking und Shopping. Einzige Ausnahme: Wer eine funktionierende VPN-Verbindung nutzt, kann auch am Hotspot relativ unbedenklich mobile Bankgeschäfte abwickeln.

Notieren Sie sich vor dem Urlaub alle wichtigen Daten Ihres Mobiltelefons

Wirksamer Schutz beginnt schon vor der Reise. Schreiben Sie sich die wichtigsten Daten auch auf – digital auf dem heimischen PC oder analog mit Stift und Papier. Das sind: Die Hotline-Nummer des Providers, Ihre Kundennummer, Ihre Rufnummer, die 15-stellige IMEI (International Mobile Equipment Identifier) als Seriennummer Ihres Handys und die SIM-Karten-Nummer. So wissen Sie im Notfall gleich, an wen Sie sich wenden können. Machen Sie sich vor allem mit den Regelungen ihres Providers in puncto SIM-Karten-Sperre vertraut.

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