Samsung Galaxy S7 im Test: (Fast) perfekt gelungen
Die Speicherverwaltung
Das Galaxy S7 gibt es hierzulande nur in einer Version mit 32 GB Speicher. Die Speichervarianten 64 GB und 128 GB, die vom Galaxy S6 angeboten werden, hat Samsung eingespart. Das Android-System belegt zum Start gut 7,6 GB Speicher. Von dem internen Speicher stehen Nutzern somit noch knapp 24,4 GB zur freien Verfügung. Aber Samsung hat sich verbessert: Beim Galaxy S6 waren zum Start bereits 10 GB des 32 GB internen Speichers belegt.
Erweitert werden kann der Speicher mittels microSD-Karte um bis zu 200 GB, dies allerdings nur mit Einschränkungen.
Denn eigentlich lässt sich der Speicher einer Speicherkarte bei
Android 6.0 als Hauptspeicher einbinden - interner und zusätzlicher Speicher verschmelzen. Doch hat
Samsung diese Adoptable Storage genannte Funktion beim Galaxy S7 und Galaxy S7 Edge abgeschaltet.
Auch die optionale Aktivierung ist nicht vorgesehen.
Doppelschlitten für Nano-SIM und microSD-Karte, Gummidichtung hält Wasser ab
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein, Marleen Frontzeck
Samsung begründet diese Entscheidung damit, dass die Speicherkarte neu formatiert werden müsse. Zudem kann der
Zusatzspeicher nicht mehr ausgelesen werden, sobald die Speicherkarte einmal aus dem Galaxy S7 entfernt
wurde. Die Gefahr für Datenverlust sei somit enorm hoch. Aus diesem Grund lässt sich der SD-Speicher eben nur
als Zusatzspeicher verwenden, um beispielsweise Musik, Bilder, Videos oder andere Dateien auszulagern. Alle
systemrelevanten Daten liegen hingegen weiterhin auf dem Systemspeicher. Vor diesem Hintergrund wiegt es umso
schwerer, dass Samsung keine Version mit 64 GB anbietet.
Beim Galaxy S7 verwendet Samsung UFS 2.0 Flash als Speichertyp. Auch beim Galaxy S6 kommt der Nachfolger des eMMC-Speichers zum Einsatz. UFS steht für Universal Flash Storage und bietet etwa doppelt so schnelle Datentransferraten wie eMMCs. Denn UFS 2.0 Flash ist in der Lage, Schreib- und Leseoperationen parallel auszuführen. Dennoch arbeitet der Speicherchip stromsparend und zehrt dadurch kaum am Akku.
Galaxy S7 mit verschiedenen Sensoren ausgestattet
Auch sein neues Top-Modell hat Samsung mit verschiedenen Sensoren ausgestattet. Zu den prominentesten zählt der Fingerabdrucksensor, der bei einem guten Smartphone mittlerweile zum Standard geworden ist. Das Galaxy S7 erlaubt die Speicherung von fünf Abdrücken, wobei der Scanvorgang vergleichsweise lange dauert. Denn der Finger muss im Schnitt vierzehnmal auf den Home-Button gelegt werden, bis er vollständig gescannt war.
Anders als beispielsweise bei Huawei lässt sich der Fingerabdrucksensor nicht verwenden, wenn das Display
aus ist. Während es die Smartphones des chinesischen Herstellers ermöglichen, das Gerät mit dem Auflegen des
Fingers aus dem Standby-Modus zu holen, muss beim Samsung Galaxy S7 zunächst der Home-Button gedrückt werden,
bevor der Fingerabdrucksensor den Fingerabdruck scannen kann. Schade, bedeutet dies für den Nutzer
doch einen zusätzlichen Schritt, der eigentlich unnötig ist.
12-Megapixel-Kamera mit LED-Blitz, der auch als Herzfrequenzmesser fungiert
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein, Marleen Frontzeck
Der Fingerabdrucksensor lässt sich auch als Verifizierung für Samsung Pay nutzen, wobei das kabellose
Bezahlen über NFC in Deutschland noch nicht unterstützt wird. Immerhin weitet Samsung seine Bezahlmethode in
diesem Jahr aber auf Länder wie Spanien und England aus.
Auf einen Schrittzähler sowie den vom Vorgänger bereits bekannten Herzfrequenzmesser müssen Galaxy-S7-Besitzer ebenfalls nicht verzichten. Die Funktionsweise des Herzfrequenzmessers ist die gleiche: Durch Auflegen des Fingers auf den LED-Blitz lassen sich der Puls sowie der Sauerstoffgehalt im Blut bestimmen. Die Messwerte sind allerdings nur richtungsweisend zu sehen, da sie medizinisch nicht fundiert sind. Verwaltet werden die Fitness- und Gesundheitsdaten über die App S Health.
Konnektivität im Test
Beim Telefonieren leistet sich das Galaxy S7 kaum Schwächen. Die Filter tun ihren Dienst gut, ohne Sätze unschön abzuhacken. Nebengeräusche stören nicht und unser Gesprächspartner verstand uns klar und deutlich. Auch im Freisprechmodus waren beide Gesprächsteilnehmer deutlich zu verstehen. Der Mono-Lautsprecher gibt den Ton ausreichend laut aus, das Klangbild wirkt insgesamt aber leicht blechern. Bei der Musikwiedergabe lassen sich klare Höhen erkennen, der Bass könnte aber besser definiert sein.
Wollen Nutzer im Internet surfen, steht ihnen wahlweise eine Verbindung über WLAN a/b/g/n/ac (2,4- und 5-GHz-Band) oder eine Verbindung über Mobilfunk zur Verfügung. Das Galaxy S7 unterstützt neben GPRS/EDGE auch UMTS/HSPA+ mit bis zu 42 MBit/s im Downstream sowie LTE Cat.9 in den in Deutschland genutzten Frequenzen. Theoretisch sind per LTE somit Datenraten von bis zu 450 MBit/s im Down- und maximal 50 MBit/s im Upstream möglich. Hierzulande erlauben die Netze derzeit allerdings nur maximal 300 MBit/s im Downstream.
Ebenfalls zur Ausstattung des Galaxy S7 gehören Bluetooth 4.2 und NFC zur drahtlosen Übertragung von Daten sowie GPS und Glonass zur Navigation. Beim Infrarot-Sensor hat Samsung den Rotstift angesetzt. Ein solcher findet sich beim neuen Flaggschiff nicht mehr.
Inhalt:
Wasserfestes Gehäuse und Design
Seite 2: Always-on-Display, Software und Prozessor
Seite 3: Speicher, Sensoren, Internet und Telefonie
Seite 4: Kamera, Akku und Testfazit