Online-Banking

Kriminalität beim Online-Banking verdoppelt sich zum Vorjahr

So werden Bankgeschäfte übers Netz sicher abgewickelt
Von dpa / Paulina Gesikowski

Nie mehr von Hand in Blockschrift Überweisungen ausfüllen - schon deshalb dürften viele Menschen jubiliert haben, als ihr erster Online-Banking-Zugang freigeschaltet war. Allerdings sind damit neue Probleme entstanden, die viel üblere Folgen haben können als der unleserliche Durchschlag eines Überweisungszettels. Mehr denn je gilt heute: Wer Bankgeschäfte übers Netz abwickelt, muss immer vor Kriminellen auf der Hut sein, die mit verschiedenen Methoden nur ein Ziel verfolgen: Geld stehlen.

Das belegen Zahlen, die der Branchenverband BITKOM in Berlin und das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden jüngst präsentiert haben: Bis Ende des Jahres werden in Deutschland rund 2 900 Online-Banking-Nutzer Betrügern auf den Leim gegangen sein, die durch "Phishing" - das Umleiten auf gefälschte Webseiten - an ihre Daten gelangt sind. Das würde eine Verdopplung der Opferzahl gegenüber 2008 bedeuten. Der im Lauf dieses Jahres dabei entstandene Schaden dürfte sich auf bis zu elf Millionen Euro belaufen.

Was also tun und was tunlichst unterlassen? Wichtig ist es, Online-Geschäfte bei einer Bank abzuwickeln, die ein modernes Transaktionsverfahren anbietet, rät Christian Spahr vom BITKOM. Als besonders sicher gilt demnach momentan HBCI (Home Banking Computer Interface). Dabei erledigt der Kunde etwa Überweisungen mit Hilfe einer Chipkarte und eines eigenen Lesegeräts. Eine Weiterentwicklung ist FinTS (Financial Transaction Service). Sie wird etwa von den Volksbanken und Raiffeisenbanken angeboten, erläutert Cornelia Schulz, die Sprecherin von deren Bundesverband BVR in Berlin.

Ebenfalls als sicher gilt Mobile-TAN. "Der Kunde erhält für jede Transaktion im Online-Banking eine TAN auf sein Handy geschickt." In der SMS stehen etwa bei einer Überweisung die Empfänger-Kontonummer und der Betrag, so dass der Kunde beide Angaben noch einmal überprüfen kann. Aber auch wenn die Bank Listen mit nummerierten TANs anbietet, von denen der Kunde bei jedem Vorgang eine vom System zufällig ausgewählte angeben muss, ist das nach Spahrs Worten in Ordnung.

Den Zugang nutzt der Kunde besser nicht im Internetcafé, wo die Rechner vielleicht nicht richtig gegen Angriffe abgesichert sind, sondern zu Hause. Das bringt allerdings nur etwas, wenn dort der Schutzschild intakt ist. "Antivirenprogramm, Firewall und Betriebssystem müssen auf dem aktuellsten Stand sein. Denn die meisten Phishing-Fälle entstehen heute durch Trojaner", so Spahr. Auf einen gut gesicherten Rechner können Kriminelle zumindest nicht ohne Klimmzüge ein Programm schleusen, das Zugangsdaten aufzeichnet.

Umsicht ist trotzdem angesagt. So wird die Internetdresse der Bank möglichst von Hand eingegeben. "Das Schloss-Bild im Browserfenster zeigt dem Nutzer die gesicherte Verbindung an", erläutert Cornelia Schulz. Ein Klick auf das Schloss-Symbol wird dann in aller Regel zeigen, dass sich der Nutzer tatsächlich auf dem Portal seiner Bank und eben nicht auf einer von Betrügern nachgebauten Seite befindet.

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