o2: Vorerst keine bessere Sprachqualität mit HD Voice
o2 erteilt HD-Voice eine Absage
Foto: o2
Eine der Neuerungen des iPhone 5 war
im September 2012 der HD-Voice-Standard, der erstmals
bei einem Apple-Smartphone implementiert wurde. Seinerzeit profitierten allerdings
nur Kunden im Mobilfunknetz der Deutschen Telekom von der Verbesserung. Das
Bonner Telekommunikationsunternehmen hatte den Standard
schon im Herbst 2011 - rund ein Jahr vor dem Verkaufsstart des iPhone 5 - in
seinem UMTS-Netz freigeschaltet.
Inzwischen unterstützen zahlreiche aktuelle Smartphones verschiedener Hersteller HD Voice im UMTS-Netz. Eine Besonderheit bei Blackberry ist, dass die Geräte sogar auf dem Display anzeigen, wenn man gerade ein Telefonat mit dem besseren Sprachcodec führt. Auch die Mitbewerber der Telekom sind aktiv geworden. So führte Vodafone im vergangenen Jahr den auch als AMR-WB bekannten Standard ein, E-Plus folgte in der vergangenen Woche.
o2: "Kurz- bis mittelfristig kein HD Voice"
o2 erteilt HD-Voice eine Absage
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Wer nun gehofft hat, auch bei o2 bald von der deutlich
besseren Übertragungstechnik zu profitieren, wird enttäuscht. Im hauseigenen
Kundenforum beantwortete der Münchner Mobilfunk-Netzbetreiber
Anregungen zur Einführung des neuen Sprachcodec mit einer Absage: "HD Voice
im UMTS-Netz ist kurz- bis mittelfristig nicht angedacht", so die Antwort des
Telekommunikationsunternehmens.
Keine Angaben machte o2 dazu, warum sich die Firma als einziger deutscher Mobilfunk-Netzbetreiber der Einführung von HD Voice verweigert. Der Codec bietet deutliche Vorteile. So wird die Datenrate variabel an die verfügbare Kanalqualität angepasst. Der übertragbare Frequenzbereich verbreitert sich von etwa 3,4 auf etwa 6,4 beziehungsweise 7 kHz, ohne mehr Funkressourcen zu belegen.
Test: Deutlich bessere Sprachqualität mit HD Voice
Wie sich auch in Tests der teltarif.de-Redaktion in den Netzen von Telekom und Vodafone gezeigt hat, bietet HD Voice eine deutlich natürlichere Übertragungsqualität als ein herkömmliches Handygespräch. Allerdings lässt sich das Feature bislang nur bei netzinternen Telefonaten nutzen. Zudem müssen beide Gesprächspartner im UMTS-Netz eingebucht sein. Das schränkt die Anzahl potenzieller Nutzer stark ein und könnte letzten Endes ein Grund für o2 sein, die erforderlichen Umrüstungen nicht vorzunehmen.
HD Voice kann in Mobilfunknetzen, die das Feature unterstützen, ohne Aufpreis genutzt werden. Auch eine separate Freischaltung ist nicht erforderlich. Benötigt wird ein Smartphone, das den Standard beherrscht. Zudem geht die verbesserte Sprachqualität verloren, sobald einer der Gesprächsteilnehmer nicht mehr über UMTS telefoniert - beispielsweise weil der Netzkontakt im fahrenden Auto verlorengeht, so dass das Handy auf GSM umschaltet.