Mobiles Internet

Kurz-Test: Das leistet LTE 900 von der Telekom

Wir haben LTE 900 von der Deutschen Telekom an einer der ersten in Betrieb genommenen Basisstationen kurz getestet. Dafür hatten wir ein Huawei Mate 9 und ein Apple iPhone SE zur Verfügung.
Aus Bonn berichtet

Die Deutsche Telekom betreibt nach 800, 1800 und 2600 MHz nun auch im Frequenzbereich um 900 MHz ein LTE-Netz. Als einziger deutscher Mobilfunk-Netzbetreiber hat das Unternehmen in diesem Frequenzbereich nicht nur 10, sondern 15 MHz Bandbreite zur Verfügung. Sprich: Für das klassische GSM-Netz bleiben - wie bei Vodafone und Telefónica - 10 MHz Bandbreite reserviert. Die weiteren 5 MHz werden nun für 4G genutzt.

Mit der zusätzlichen Kapazität verspricht sich das Bonner Telekommunikationsunternehmen vor allem eine bessere Versorgung innerhalb von Gebäuden. In der Tat ist die Indoor-Abdeckung des Telekom-LTE-Netzes in Städten teilweise schlechter als bei Vodafone und Telefónica. Grund hierfür ist, dass die Telekom-Mitbewerber neben ländlichen Regionen auch in der Stadt von Anfang an auf LTE im 800-MHz-Bereich gesetzt haben, während die Telekom hier vor allem den Ausbau in den Frequenzbändern um 1800 und 2600 MHz vorangetrieben hat.

Bisher oft schlechte Versorgung in Gebäuden

LTE 900 von der Telekom im Kurz-Test LTE 900 von der Telekom im Kurz-Test
Foto: teltarif.de
Nicht selten erleben Telekom-Kunden den Effekt, dass sie im Freien sehr guten LTE-Empfang und einen entsprechend brauchbaren mobilen Internet-Zugang zur Verfügung haben. Sobald sie ein Gebäude betreten, sinkt die Feldstärke deutlich ab. Oft ist das 4G-Netz dann gar nicht mehr verfügbar und das Handy schaltet ins GSM-Netz um.

GSM wird auf 900 MHz betrieben - also in dem Frequenzbereich, der nun auch für LTE zum Einsatz kommt. So ist zwar guter Empfang auch hinter Mauern gewährleistet. Allerdings steht über EDGE nur ein sehr langsamer Internet-Zugang zur Verfügung. Genau das soll sich mit der Einführung von LTE 900 ändern.

So wirkte sich die LTE-900-Aktivierung in der Praxis aus

Wie gut das in der Praxis funktioniert, zeigte die Telekom im Brauhaus Bönnsch in der Bonner Innenstadt, wo das Presse-Event zum LTE-900-Start stattfand. Mitten im Gebäude war das Telekom-Netz nur im GSM-Standard präsent. Über EDGE waren so nur sehr langsame Internet-Verbindungen möglich.

Nachdem LTE 900 vom gleichen Standort eingeschaltet wurde, der im Brauhaus Bönnsch auch die GSM-Versorgung sicherstellt, schalteten sich die Smartphones automatisch auf den 4G-Empfang um. Vollausschlag gab es nicht. Dennoch reichte die Versorgung nun aus, um einen brauchbaren mobilen Internet-Zugang zur Verfügung zu haben.

Auf Seite 2 berichten wir unter anderem darüber, welche Übertragungsgeschwindigkeiten wir bei LTE 900 von der Telekom in der Praxis erreicht haben.

Mehr zum Thema LTE