Browser-Test

Netbook-Browser im Vergleich: Wer macht das Rennen?

Internet Explorer, Firefox und Co. auf leistungsschwachen Plattformen
Von Steffen Herget

Google Chrome ist der Browser mit dem derzeit schnellsten Wachstum sowie dem rasantesten Update-Rhythmus. Im Februar erschien die Version 9, mittlerweile ist bereits Chrome 12 angesagt. Der Google-Browser hat derzeit einen ordentlichen Zuwachs bei der Fangemeinde zu vermelden.

Asus Eee PC 1005HA-M (Seashell) Windows 7

Schlicht und schnell: Google Chrome Schlicht und schnell: Google Chrome
Bild: teltarif.de
Chrome hatte als erster Browser eine wirklich schlichte Oberfläche mit oben liegenden Tab-Reitern. Dieses Design hat sich nun auch bei der Konkurrenz durchgesetzt, die Chrome damit eines Vorteils beraubt. Noch immer allerdings ist der Google-Browser sehr schnell bei der Surf-Geschwindigkeit, zumindest bei nicht allzu aufwendig gestalteten Webseiten. Teltarif.de war in knapp unter 10 Sekunden geladen. Chrome war mit einer durchschnittlichen Startzeit von 8,5 Sekunden zudem am schnellsten nutzbar. Wer seinen Browser gerne für alle möglichen Zwecke einsetzt, wird sich über den Chrome Web Store freuen. Hier gibt es zahlreiche Anwendungen, Spiele - Angry Birds lässt grüßen - und Applikationen, die sich teilweise ähnlich wie die Firefox-Add-Ons fest in den Browser integrieren lassen. Auch hier gilt zwar, dass die Dosis das Gift macht, aber subjektiv wird Chrome weniger eingebremst als andere Browser, wenn zahlreiche solche Dinge installiert werden.

Apple Safari: Der Exot

Apples Safari hat einen Reader-Modus Apples Safari hat einen Reader-Modus
Bild: teltarif.de
Der Safari-Browser von Apple kommt nicht mehr nur in den Rechner mit Mac OS zum Einsatz, sondern existiert seit geraumer Zeit auch in einer Version für Windows, was ihn auch für die meisten Netbook-Nutzer zu einer Alternative macht. In der aktuellen Version 5.05 ist der Apple-Browser ähnlich wie Google Chrome auf Schlichtheit getrimmt, allerdings bleibt Apple bei dem bekannten Design mit getrenntem Adress- und Suchfeld. Im Vergleich bietet Safari - gemeinsam mit Opera - mit 477 Pixel in der Horizontalen den wenigsten Platz für die Webseite, auf dem Netbook ein deutlicher Nachteil. Zum Start benötigte Safari im Test allerdings lange 22 Sekunden, der Seitenaufbau gelang in crica 13 Sekunden.

Eine Spezialität des Safari allerdings, die vor allem Nutzer mit geringer Auflösung zu schätzen wissen dürften, ist die Reader-Funktion. Über einen Button, der nach dem erfolgreichen Laden einer Webseite im Adressfeld erscheint, lässt sich der Text - so Safari diesen als solches erkennt - im Vordergrund einblenden, Werbung, Links und ähnliches Beiwerk verschwinden. Dies bietet zwar keinen Geschwindigkeitsvorteil, denn die Webseite wird zunächst trotzdem komplett geladen. Zum reinen Lesen auf kleinen Bildschirmen mit geringen Auflösungen ist diese Funktion allerdings durchaus angenehm.

Opera: Der Schnelle

Opera legt den Turbo ein Opera legt den Turbo ein
Bild: teltarif.de
Unter den fünf getesteten Browser ist der in Norwegen entwickelte Opera am wenigsten verbreitet. Die Fangemeinde schwört jedoch auf Opera, vor allem die Geschwindigkeit beim Surfen gilt als vorbildlich. Das bewies sich auch im Test, vor allem bei vergleichsweise langsamen Internetverbindungen. Opera hat hierfür den sogenannten Turbo-Modus an Bord. Dieser sorgt dafür, dass die Daten beim Surfen zunächst komprimiert werden. So fallen geringere Datenmengen und damit kürzere Ladezeiten an. Hierfür wird ein Proxy-Server von Opera genutzt, über den die Komprimierung läuft. Als unangenehme Nebenwirkung werden allerdings so beispielsweise Bilder in schlechterer Qualität angezeigt. Die Zeit zum Aufruf der teltarif-Webseite allerdings sinkt von 13 Sekunden ohne Turbo auf rekordverdächtige 8,5 Sekunden mit durchgetretenem Gaspedal. Zum Start benötigte Opera mittelmäßige 18,5 Sekunden.

Der Kopfbereich von Opera ist ebenfalls recht schmal, aber mit getrennten Feldern für die Web-Adresse und das Suchfeld sowie einigen Buttons ein wenig überladen. Durch eine zusätzliche Leiste am unteren Rand des Browsers verschenkt Opera zudem ein wenig Platz bei de Webseitendarstellung, denn die dort platzierten Funktionen hätten auch verschwinden oder anders untergebracht werden können.

Fazit: Für jeden Nutzer etwas dabei

Ähnliches Design, am meisten Platz beim Internet Explorer 9 Design im direkten Vergleich
Bild: teltarif.de
Im Vergleich hat jeder der fünf größten Browser, die derzeit den Markt beherrschen, eigene Merkmale, die für Netbook-Nutzer mehr oder weniger gute geeignet sind. Im Aufbau ähneln sich die Kontrahenten mittlerweile so sehr, dass es eher eine Geschmacksfrage ist, welches Design als schöner empfunden wird oder ab dem jeweiligen Nutzer getrennte oder zusammengesetzte Eingabefelder für Adresse und Suchbegriff lieber sind. Vieles ist bei den aktuellen Browsern schlicht eine Geschmacksfrage, auch auf dem Netbook.

Am stärksten auf die mobile Nutzung ausgelegt sind Google Chrome und Opera. Chrome hatte als erster das minimalistische Design, bietet viel Platz für die Webseite und eine schnelle Surfgeschwindigkeit. Durch die eigenen Apps wird es nicht besonders schnell langweilig. Opera hat ein wenig den Charme des Underdog unter den fünf großen Namen, mit dem Turbo-Modus aber auch gerade für die Nutzung unterwegs bei schlechter Internetverbindung ein echtes Ass im Ärmel. Chrome und Opera gehen im Vergleich auf dem Netbook gleichauf ins Ziel, gefolgt von den eher als Desktop-Browser bekannten Konkurrenten. Diese sind allerdings ebenfalls mittlerweile auch auf schwächerer Hardware gut nutzbar, auch wenn hier und da die Ladezeiten, vor allem bei intensiver Nutzung von Erweiterungen, etwas länger sind.

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