mobilcom-debitel: Ärger um Online-Lieferung in den Shop

Lieferung in den mobilcom-debitel-Shop - einige Händler befürchten viel Arbeit ohne Ertrag
Foto: mobilcom-debitel Seit Mitte Dezember besteht bei mobilcom-debitel die Möglichkeit, einen online bestellten Tarif bzw. ein Smartphone nicht nur per Post nach Hause zu bekommen, sondern das Paket im Shop des Mobilfunk-Providers abzuholen. Für den Kunden bietet das den Vorteil, dass er sich online in Ruhe nach seinem Tarif umsehen und ihn buchen kann, aber nicht auf die Post zum Identitäts-Check warten muss. Dieser wird im Shop des Providers übernommen.

Doch die Händler sind mit dem Verfahren unzufrieden, wie jetzt die Fachhandels-Zeitschrift Telecom Handel berichtet [Link entfernt] . Bei mobilcom-debitel sieht man das jedoch entspannt und ist überzeugt, auch den Händlern Vorteile zu bringen.

Alternative zum Post-Ident: Lieferung in den mobilcom-debitel-Shop

Lieferung in den mobilcom-debitel-Shop - einige Händler befürchten viel Arbeit ohne Ertrag
Foto: mobilcom-debitel Kunden, die auf mobilcom-debitel einen Vertrag buchen, können nach Eingabe ihrer Postleitzahl wahlweise auch einen der etwa 550 Shops auswählen, in denen die Produkte des Providers zu haben sind. Der Paketdienst liefert das Paket dann in den Shop, wo der Kunde seine Bestellung abholen kann. Das ärgert nach Darstellung der Telecom Handel vor allem die etwa 170 Franchise-Partner, die auf eigene Rechnung für mobilcom-debitel arbeiten. Sie bekommen nämlich keine Provision für die Herausgabe der Pakete.

Gleichzeitig befürchten die Händler aber, dass sie ihren Abholern das neue Smartphone einrichten und erklären sollen, obwohl sie daran keinen Cent verdienen und zur gleichen Zeit auch keine anderen Kunden bedienen können. Gegenüber der Fachzeitschrift soll ein Partner sogar damit gedroht haben, Pakete nicht anzunehmen.

Provider sieht gute Cross-Selling-Möglichkeiten bei Abholern

mobilcom-debitel sieht den Sachverhalt nicht so kritisch. Für die Händler - egal ob eigener Shop oder Frachise-Partner - sei es möglich, dem Kunden zusätzliche Artikel anzubieten. freenet-Sprecher Carsten Brandt nennt im Gespräch als Beispiele Schutzhüllen für das neue Handy oder eine Handyversicherung. Das Up- bzw. Cross-Selling, so der Fachbegriff dafür, werde für alle Anbieter zunehmend wichtiger, weswegen mobilcom-debitel inzwischen auch Smarthome-Geräte verkauft. "Möglicherweise erreichen wir durch die Bestellung in den Shop Kunden, die wir sonst nie im Geschäft hätten begrüßen können", so Brandt.

Was das Erklären und Einrichten von Smartphones angeht, so stünde es Franchise-Partnern frei, einzelne Posten abzurechnen. In der Telecom Handel äußerte sich auch bereits ein Partner dahingehend, dass er bereit sei, den Shop-Besuchern das Handy erstmalig einzurichten - dafür aber 20 Euro von den Kunden zu verlangen. Ob das auch in den eigenen Shops so kommen wird, ist offen. Das Angebot, sich die Geräte in den Shop schicken zu lassen, besteht erst seit kurz vor Weihnachten. Mit ersten Auswertungen rechnet mobilcom-debitel in einigen Wochen. Ohnehin, so wird der Geschäftsführer der mobilcom-debitel Shop GmbH, Hubert Kluske, in der Telecom Handel zitiert, rechnet man damit, dass pro Geschäft und Monat nicht mehr als ein bis drei Vorgänge gezählt werden.

barzahlen.de wird jetzt bundesweit unterstützt

Sprecher Brandt verwies im Gespräch mit unserer Redaktion darauf, dass es neben der Kritik auch postive Kommentare gegeben habe. Und bei anderen Modellen, bei denen die eigenen Shops mit in die Onlinewelt gezogen werden, habe es keinerlei negatives Feedback gegeben. So bietet mobilcom-debitel seit kurzem in allen eigenen Geschäften bundesweit die Möglichkeit an, Artikel über barzahlen.de im Geschäft zu bezahlen. Hier bekämen die Händler allerdings auch eine Provision. Ob es diese auch künftig für die Paketannahme gibt, bleibt abzuwarten. Kluske verspricht in der Telecom Handel zumindest, das "ernsthaft prüfen zu wollen". Mehr zu barzahlen.de, einem Angebot, dass es ermöglicht, in Onlineshops bar zu bezahlen, haben wir in einer Meldung zum Start des Tests in Berlin berichtet.