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Microsoft stellt Viewer-Programme für Office-Dateien ein

Wer Office-Dokumente von Microsoft öffnen will, ohne die Office-Suite installieren zu müssen, konnte bisher auf die Office Viewer von Microsoft zurück greifen. Diese will der Konzern allerdings nun zugunsten der UWP-Apps einstellen.
Von Stefan Kirchner

Microsoft Office Microsoft besiegelt das Ende der Office-Viewer-Programme
Logo: Microsoft, Foto/Montage; teltarif.de
Im täglichen Arbeitsleben gibt es nur wenige Branchen, die ohne eine Office-Suite auskommen. Kommerziell führender Anbieter in diesem Bereich ist Microsoft mit seinem Office-Paket, was für manche den De-Facto-Standard darstellt. Wer daher auf eine kosten­freie oder Open-Source-Lösung setzt, die keine oder nur unzureichend Office-Dateiformate von Microsoft unterstützt, konnte sich mit den Viewer-Programmen für Offce-Dokumente von Microsoft selbst behelfen.

Nun hat der Konzern allerdings mitgeteilt, dass nach dem vor längere Zeit angekündigtem Aus für den Word Viewer auch die restlichen Anwendungen folgen werden. Diesen Monat wird wie geplant der Word Viewer eingestellt, während der Excel Viewer, PowerPoint Viewer sowie der PowerPoint Viewer 2007 im April 2018 folgen sollen.

Zusätzlich hat der Konzern angekündigt, dass das Kompatibilitäts­paket für Office 2003 ebenfalls eingestellt wird. Dabei handelt es sich zum eine Software, womit die Büropakete Office 2000/2002/2003 auch Office-Dokumente öffnen können, die mit späteren Office-Versionen erstellt wurden.

UWP-Apps und die Cloud als Alternative

Microsoft Office Microsoft besiegelt das Ende der Office-Viewer-Programme
Logo: Microsoft, Foto/Montage; teltarif.de
Wer dennoch die Viewer-Programme weiterhin benutzen will, kann dies auch tun. Microsoft stellt letztlich nur die Weiter­entwicklung der Programme ein, einschließlich der Sicherheits­updates für die Programme. Ihre Funktions­weise ist deswegen aber noch lange nicht eingeschränkt. Letzten Endes will der Konzern vermutlich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Die Wartung der Viewer-Programme einstellen, um die Ressourcen an anderer Stelle verwenden zu können. Und zweitens, um die Nutzung der UWP-Apps unter Windows 10 respektive die Cloud-Anwendungen zu forcieren.

Denn als Alternative zu den Viewer-Programmen empfiehlt Microsoft die kostenfrei aus dem Microsoft Store installier­baren UWP-Apps für Word, Excel und PowerPoint an. Dabei handelt es sich um die Varianten, die sowohl für Windows 10 Mobile als auch Windows 10 entwickelt wurden und auf allen Geräte­typen funktionieren sollen. Microsoft bietet sie als Betrachter mit rudimentären Funktionen zum Bearbeiten kostenfrei an, solange das Display in der Diagonalen nicht größer als 10,1 Zoll ist.

Als Ausweichlösung empfiehlt Microsoft seinen Kunden die Installation der Smartphone-Apps für Android als auch iOS. Für Privat-Anwender ist die Nutzung kostenfrei, einschließlich dem Bearbeiten der Dokumente. Wer die Apps geschäftlich nutzen will oder mehr als nur die rudimentären Funktionen zum Bearbeiten braucht, muss dafür ein Office-365-Abo abschließen.

Eine weitere Alternative, die sich vor allem an verbliebene Nutzer von Windows 7 und Windows 8/8.1 richtet, ist der Upload zu Microsofts Cloud-Speicher OneDrive. Darüber lassen sich die Office-Dokumente anschließend per Office Online betrachten und auch bearbeiten. Hierfür wird allerdings ein (kostenloses) Microsoft-Konto benötigt.

Lesen Sie in einem weiteren Artikel, vor welchem Konkurrenten Microsoft im Bereich der Office-Anwendungen sich in Acht nehmen sollte.

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