Ausblick

Timeline & Sets: Das sind die nächsten Funktionen in Windows 10

Windows-10-Nutzer wünschen sich von dem Betriebssystem eine bessere Unterstützung bei der Arbeitsorganisation. Und genau daran arbeitet Microsoft jetzt: Die neuen Funktionen heißen "Timeline" und "Sets".
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Die neue Timeline in Windows 10 Die neue Timeline in Windows 10
Bild: Microsoft
In der Vergangenheit haben Betriebssystem-Entwickler mitunter einfach neue Funktionen entwickelt, ohne zu wissen, ob die Anwender diese überhaupt benötigen oder nicht. Das soll bei Windows 10 nun anders werden. In einer E-Mail an die Teilnehmer des Windows-Insider-Programms schreibt Terry Myerson, EVP Windows and Devices Group, dass das Feedback der Tester und Nutzer zukünftig viel stärker in die Entwicklung einfließen soll als bisher.

Myerson begründet dies mit dem ganz neuen Unternehmensstil und "kulturellen Wandel", den Microsoft-Chef Satya Nadella eingeführt habe. Auf Grundlage des Nutzer-Feedbacks werde Microsoft testen, lernen und sich an die Wünsche anpassen.

"Sets": Programm-Tabs systemübergreifend nutzen

Die neue Timeline in Windows 10 Die neue Timeline in Windows 10
Bild: Microsoft
In einem YouTube-Video erklärt Microsoft, welche Erleichterungen die Sets-Funktion in Zukunft bringen soll. Momentan muss für jeden Dokumententyp auf dem Computer ein eigenes Programm geöffnet werden. Der Nutzer muss dann ständig beispielsweise zwischen Word, Excel, Powerpoint und dem Internet-Browser hin- und herspringen, wenn er mit verschiedenen Quellen arbeitet.

In dem Video ist zu sehen, dass die Sets-Funktion das gemeinsame Arbeiten mit verschiedenen Programmen in einem gemeinsamen Fenster erlaubt. Wie in einem Browser werden die verschiedenen Programme dann in Tabs und auf Wunsch auch in einer Timeline angeordnet. Das Beispiel zeigt eine Schülerin, die für den Unterricht eine Hausaufgabe über Vulkane erarbeiten soll. Sie öffnet zunächst Word und legt ein neues Dokument an. Anschließend öffnet die Schülerin in Word einen neuen Tab, auf dem eine Suchleiste, ihre bisherige Timeline und Verknüpfungen zu oft genutzten Programmen erscheinen.

In diesem Tab startet sie nun das Notizprogramm OneNote, da sie dort zuvor in einer Notiz URLs zu Webseiten über Vulkane gespeichert hat. Auch die angeklickten Webseiten öffnen sich in einem weiteren Tab innerhalb von Word. Schließlich fällt ihr ein, dass die Lehrerin eine Powerpoint-Präsentation mit weiteren Informationen zu Vulkanen auf dem OneDrive der Schule abgelegt hat. Um diese abzurufen, öffnet sie ebenfalls einen neuen Tab in Word. Die integrierte Suchfunktion durchsucht sowohl lokale Ordner als auch das Internet und Cloud-Dienste.

Als die Schülerin zum Mittagessen geht, schließt sie das komplette Fenster - bislang sind in diesem Fall auch alle Quellen geschlossen. Doch der Computer hat im Hintergrund die Tab-Anordnung und die Tab-Inhalte mit dem Internet synchronisiert. Als die Schülerin nach dem Essen feststellt, dass ihr Computer von einer anderen Person belegt ist, geht sie einfach zu einem anderen PC und stellt mit einem Klick das bisherige Arbeitsfenster mit allen offenen Tabs wieder her.

Timeline: Einfacherer Wechsel zwischen Anwendungen

Myerson liefert auch weitere Informationen zur Timeline: Viele Nutzer arbeiten in einer gewissen Reihenfolge mit Windows-Programmen und erinnern sich manchmal daran, dass sie vor wenigen Minuten in einem ganz bestimmten Programm eine gewisse Aktion ausgeführt haben.

Da alle Benutzeraktivitäten und Programme in der Timeline abgelegt werden, wird es viel einfacher sein als bisher, an einen bestimmten Punkt der Arbeit zurückzukehren und dort weiterzuarbeiten.

Laut Nutzer-Feedback besteht an dieser visuellen Zeitleiste offenbar ein großes Interesse der Windows-Nutzer. Meyerson weist aber darauf hin, dass einzelne Funktionen möglicherweise nur in ausgewählten Märkten und auf einzelnen Geräten verfügbar sein könnten. Zwischen einer Windows 10 Insider Preview und einer kommerziell verbreiteten Variante können durchaus Unterschiede bestehen. Auf jeden Fall will Microsoft viel stärker als bisher das Feedback der Nutzer in die Windows-Weiterentwicklung einfließen lassen.

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