Kamera-Apps: Mehr aus Schnappschüssen und Selfies holen
Kamera-Apps machen mehr aus Smartphone-Schnappschüssen
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Rein vom technischen Standpunkt aus
betrachtet sind Smartphone-Kameras besseren Kompakten und
Systemkameras hoffnungslos unterlegen. Nur sehr wenige spezielle
Kamerahandys bieten einen optischen Zoom oder eine
Einstellmöglichkeit für die Lichtempfindlichkeit. "Nach wie vor ist
es nicht möglich, die Blende einzustellen, die - aus fotografischer
Sicht betrachtet - das Herzstück der Fotografie ist", sagt Fotografin
Jana Mänz aus Grimma.
Kamera-Apps können Fotos verbessern
Kamera-Apps machen mehr aus Smartphone-Schnappschüssen
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Doch mit der Hilfe von Apps
kann der Nutzer mehr aus der Smartphone-Kamera oder zumindest mehr aus den
Smartphone-Bildern herausholen.
Viele Foto-Apps sind geeignet, um den Funktionsumfang der im Smartphone
oder Tablet verbauten Kamera um spezielle Zoom-Eigenschaften oder
aber auch detaillierte Belichtungseinstellungen zu erweitern. Denn der Funktionsumfang
heutiger Bildbearbeitungs-Apps reicht vom Bildzuschnitt und Anwenden von Filtern bis
zur komplexen Bildbearbeitung mit verschiedenen Bildebenen - ähnlich wie bei der Bildbearbeitungs-Software Adobe Photoshop. Viele Apps sind zudem bereits für Anfänger
geeignet, da sie einfach in der Bedienung sind. Allerdings hängt die Bedienbarkeit der Anwendung
stark von der Performance und der Displaygröße des Smartphones bzw. Tablets ab.
Mit Hilfe der Bearbeitungs-Apps lassen sich zudem interessante Effekte auf ein Bild bringen. Man kann etwa Teilweichzeichnungen für einen Miniatureffekt (Tilt-Shift) oder Unschärfebereiche (Bokehs) einfügen, Collagen erstellen, Bilder mit Texturen überlagern oder Spaßfotos mit eingeblendeten Informationen zum Wetter machen, erklärt Fotografin Jana Mänz. "Für alles gibt es mittlerweile Apps". Dazu gehören etwa InstaBokeh (iOS, Android), PicsArt, Afterlight oder InstaWeather. Mänz selbst nutzt Foto-Apps vor allem der Filter wegen.
Einige Kamera-Apps schneiden eher schlecht ab
Viele Bildbearbeitungs-Apps sind kostenlos. Anwendungen, die einen größeren Funktionsumfang bieten, sind jedoch selten gratis.
Einige Gratis-Apps bieten Zusatzfunktionen oder -Filter als In-App-Kauf. "Stellt die App auch eine eigene Community zur Verfügung, wie zum Beispiel Instagram, dann sollte man sehr genau in die Datenschutzvereinbarungen schauen, ob man eventuelle Rechte abtritt", rät Martin Förster vom Fotoblog Lensarmy.de. Bei Apps, mit denen nur Fotos bearbeitet werden, müsse man solche Klauseln aber nicht fürchten.
Förster empfiehlt Android- und iOS-Nutzern grundsätzlich dieselben Apps: EyeEm, Instagram, Hipstamatic und VscoCam. Weitere interessante Foto- und Bildbearbeitungs-Apps sind beispielsweise Camera Zoom FX für Android und ProCamera für Apple. Für Smartphones mit Windows Phone ist das Angebot interessanter und praktischer Kamera-Apps allerdings eher gering. Für die Bildbearbeitung für alle drei Betriebssysteme ist noch die Anwendung PicsArt empfehlenswert. Wer besonders viele Funktionen für die Bildbearbeitung braucht, der sollte sich die App Adobe Photoshop Touch (für Android [Link entfernt] und iOS) ansehen.
Dass sich die Apps mit Funktionen und Effekten überbieten, ist nicht nur positiv zu bewerten. "Das hat aber erfahrungsgemäß häufig den Nachteil, dass sie schnell abstürzen oder nicht richtig funktionieren", kritisiert Jana Mänz. Und neue Versionen von Apps liefen auch häufig nur auf den neusten Modellen und Betriebssystemen - betagte Handys und Systeme würden teils gar nicht mehr unterstützt.
Foto-App ist nicht alles
Letztlich bringt aber auch die tollste App nichts, wenn die Kamera im Smartphone unterdurchschnittlich ist. "Es ist nicht entscheidend, wie viele Megapixel die Kamera hat, sondern wie sich die Kamera bei schlechten Lichtverhältnissen verhält, ob die Bilder dann beispielsweise sehr verrauscht sind", erklärt Mänz. Ebenso wichtig: Die Autofokus-Geschwindigkeit, damit auch spontane Aufnahmen scharf werden.
Ambitionierte Smartphone-Fotografen sollten auf die Speicherkapazität des Gerätes achten und sich einen Ersatz-Akku besorgen, gegebenenfalls auch eine Ladestation, ein Ladekabel fürs Auto oder einen Solar-Lader. So ausgerüstet gelingen die meisten Handy-Fotos, Nahaufnahmen eingeschlossen. Denn die Makrofähigkeit von Smartphones sei erstaunlich gut und ermögliche es, auch ganz nah an Objekte heranzugehen. Die Kameras der aktuellen Smartphone-Flaggschiffe haben wir bereits getestet.
Weitere Apps, die das Teilen von Fotos erleichtern, finden Sie in einer gesonderten Meldung.