Backbone

Trafficmanagement bei Internet-Backbones

Über die "Letzte Meile" wird die Tele­fon­dose des Endkunden mit der Vermitt­lungs­stelle verbunden. Von dort aus erfolgt dann die Verbin­dung ins Internet. In der Diskus­sion steht das Traf­fic­manage­ment, bei dem die Back­bone-Betreiber bestimmte Daten­ströme gegen­über anderen prio­risiert behan­deln.
Von / Julian Ruecker

Auf der ersten Seite unseres Ratge­bers zu Back­bones haben wir Ihnen bereits gezeigt, was ein Back­bone ist und wie er funk­tio­niert - jetzt zeigen wir Ihnen, was es mit dem soge­nannten Traf­fic­manage­ment im Back­bone auf sich hat.

Neben dem Ausbau­grad des Netzes spielt nämlich das Traf­fic­manage­ment im Back­bone eine große Rolle für die Qualität der Daten­über­tra­gung. Kunden, die durch inten­sives File­sha­ring oder die Nutzung von Video-Portalen wie YouTube hohe Down­load­raten verur­sachen, wissen, dass die Nutzung des Inter­net­zugangs bei inten­siver Auslas­tung von manchen Service­pro­vidern einge­schränkt wird. Die tech­nische Umset­zung entspre­chender Maßnahmen erfolgt im Back­bone. Grund für die Beschrän­kung des Daten­ver­kehrs sind oft begrenzte Kapa­zitäten billi­gerer Anbieter. Trafficmanagement bei Internet-Backbones Trafficmanagement bei Internet-Backbones
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Unter­schiede zwischen Back­bone-Betrei­bern spürbar

Um die Kunden mit möglichst nied­rigen Tarifen zu locken, wird die pro Kunde bereit gestellte Band­breite möglichst knapp kalku­liert. Eine Prio­risie­rung bestimmter Daten­ströme kann jedoch auch im Inter­esse der Nutzer sein. So gab der Betreiber Broadnet, der dann an QSC ging, seiner­zeit an, unter­schied­liche Prio­risie­rungen inner­halb des Back­bones vorzu­nehmen, insbe­son­dere die Prio­risie­rung von VoIP-Daten­ver­kehr. Aller­dings ist auch das nur notwendig, wenn die zur Verfü­gung stehende Band­breiten-Kapa­zität begrenzt ist. Jedoch nicht alle Carrier bieten den ISP diese Dienste an.

Internet-Backbones Internet-Backbones
Bild: teltarif.de
Die Unter­schiede zwischen den Back­bones der einzelnen Betreiber sind teil­weise spürbar. Auf jeden Fall wirkt sich der Ausbau­zustand, also die Dichte des Netzes aus Glas­faser­kabeln und Austausch­punkten, auf die Qualität des Daten­ver­kehrs aus. Jedoch wird nur der Nutzer Unter­schiede fest­stellen, der die Grenze der Belast­bar­keit seines Inter­net­anschlusses austestet, sei es durch ständig hohe Down­load­raten oder durch Anwen­dungen wie Netz­werk-Spiele, die kurze Ping­zeiten erfor­dern. Wer den Inter­net­zugang nur für Stan­dard-Appli­kationen wie E-Mail-Dienste oder zum Surfen im Netz nutzt, dem werden die Unter­schiede kaum auffallen. Legt man Wert auf einen nicht durch Traf­fic­manage­ment mani­pulierten Flat­rate-Zugang, empfiehlt es sich, nach dem vom Provider genutzten Back­bone zu fragen.

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