Hinweise

Urheberrecht: Diese Tipps sollten Sie beherzigen

Wir geben Tipps rund um das Recht auf Privat­kopie, die Bilder­nut­zung auf Ihrer Home­page und mehr.
Von Christian Bekker

Urheberrecht: Diese Tipps sollten Sie beherzigen Urheberrecht: Diese Tipps sollten Sie beherzigen
Fotos: Images licensed by Ingram Image/teltarif.de, Montage: teltarif.de
Das Urhe­ber­recht ist ein komplexes Feld, zu dem es bände­weise Abhand­lungen gibt - für den juris­tischen Laien ist schwer ersicht­lich, was erlaubt ist und was nicht. Dabei sind für den durch­schnitt­lichen Privat­nutzer im digi­talen Zeit­alter vor allem zwei Fragen inter­essant. Zum Ersten: Welche Urhe­ber­rechts­bestim­mungen gelten für Medi­enin­halte, also für das Kopieren, Herun­ter­laden und Verbreiten von CDs, DVDs und Multi­media-Dateien? Und zum Zweiten: Was gilt es bei der Verwen­dung von Inhalten für die eigene Home­page zu beachten? Wir wollen uns dabei nicht mit juris­tischen Spitz­fin­dig­keiten herum­schlagen, sondern einen groben Über­blick geben. Beachten Sie bitte: Wir dürfen keine Rechts­bera­tung erteilen, sondern liefern hier nur eine Samm­lung inter­essanter Fakten, sodass diese Hinweise den Gang zum Anwalt nicht ersetzen können. Urheberrecht: Diese Tipps sollten Sie beherzigen Urheberrecht: Diese Tipps sollten Sie beherzigen
Fotos: Images licensed by Ingram Image/teltarif.de, Montage: teltarif.de

Musik- und Video-Down­load im Internet

Das Internet machts möglich: In früheren Zeiten wurde Musik gekauft, Kassetten wurden unter hohem Zeit­auf­wand über­spielt oder Songs aus dem Radio mitge­schnitten. Im Netz dagegen ist diese Verviel­fäl­tigung von Inhalten in extrem hoher Geschwin­dig­keit möglich - wer seinen Rechner die ganze Nacht über "saugen" lässt, kann sich am nächsten Tag über eine Fest­platte voller Songs freuen. Dem wurde auch durch eine Anpas­sung der Geset­zes­lage Rech­nung getragen. Trotzdem zunächst die gute Nach­richt: Das Recht auf Privat­kopie ist bis heute erhalten geblieben. Privat­kopien sind dabei nicht nur Kopien für den Nutzer selbst, sondern auch für das Umfeld - die gebrannte CD für den Freund oder die Freundin ist also in Ordnung, wenn damit kein Geld verdient wird. Voraus­set­zung ist aber: Es darf kein Kopier­schutz umgangen werden. Und noch ein wich­tiger Hinweis: Die Rege­lungen für Privat­kopien gelten nicht für Soft­ware.

Nun ließe sich damit auch ein Recht auf den Down­load im Internet ableiten, doch dem hat der Gesetz­geber einen Riegel vorge­schoben. So ist eine Privat­kopie illegal, "wenn die Vorlage offen­sicht­lich rechts­widrig im Internet zum Down­load ange­boten wird", schreibt das Justiz­minis­terium in einem Ratgeber - dies betrifft neben Down­load-Seiten eben auch klas­sische Tausch­börsen. Beson­ders proble­matisch hier: Nutzer von Tausch­börsen laden die Dateien nicht nur herunter, sondern tech­nisch bedingt auch hoch. Dies ist recht­lich betrachtet deut­lich kriti­scher, da der Nutzer die Kopie damit auch verbreitet. In der Folge steigen auch die Forde­rungen in einer mögli­chen Abmah­nung, zudem ist die straf­recht­liche Proble­matik verschärft. Dabei weist das Minis­terium darauf hin, dass straf­recht­liche Konse­quenzen in klei­neren Fällen nicht zu befürchten sind - die klas­sische Abmah­nung kommt aber trotzdem.

Übri­gens: Das Mitschneiden von Musik - früher eben aus dem Radio - ist heute nach wie vor erlaubt: Wer sich also bei Songs aus dem Internet-Radio bedient, hat keine Probleme.

Urhe­ber­recht und eigene Home­page

Und jetzt zu einem weiteren Thema, das in puncto Urhe­ber­recht viele Nutzer betrifft: Wer eine eigene Home­page erstellt, braucht passende Inhalte - und im Internet ist alles schnell und einfach zu haben. Ein großes Problem ist dabei die Verwen­dung von Bildern - immer wieder sehen sich Home­page-Betreiber mit einer Abmah­nung konfron­tiert, die mit entspre­chenden Kosten verbunden ist. Kein Wunder: Leicht lässt sich zum Beispiel über die Google Bilder­suche und vergleich­bare Dienste passendes Mate­rial für die eigene Webseite finden - doch die Einbin­dung ist nicht gestattet, es sei denn, die Bilder stehen unter einer Lizenz, die die Weiter­gabe erlaubt. Doch auch hier sind gewisse Regeln zu beachten.

Bilder unter freien Lizenzen dürfen in vielen Fällen nämlich nicht nach Lust und Laune verwendet werden. Denn freie Lizenzen sind eben auch Lizenzen, die Regeln für die Nutzung vorschreiben - auch wenn die Verwen­dung dann kostenlos ist. Der Bilder­klau bei Wiki­pedia ist also ein Problem, da hier viele Bilder unter einer Crea­tive-Commons-Lizenz stehen, die zum Beispiel zwin­gend die Namens­nen­nung des Urhe­bers vorschreibt und mit weiteren Pflichten verbunden sein kann. Bei nicht­kon­former Nutzung der Bilder drohen theo­retisch die glei­chen Konse­quenzen wie beim Bilder­klau aus anderen Quellen.

Doch die Urhe­ber­rechts­pro­ble­matik betrifft nicht nur Bilder: Auch das einfache Kopieren von Texten ist in der Regel eine Urhe­ber­rechts­ver­let­zung - es sei denn, auch diese wurden unter einer freien Lizenz veröf­fent­licht und deren Bedin­gungen bei der Weiter­ver­brei­tung werden einge­halten. Da gilt dann analog, dass die Lizenz­bedin­gungen genauso einzu­halten sind. Eine Ausnahme bietet das Zitat­recht, das das Verwenden von kurzen Abschnitten mit Quel­len­angabe erlaubt. Außerdem kennt das Urhe­ber­recht das Bild­zitat, dem aber enge Grenzen gesetzt sind: Es darf keine Bild­ver­ände­rung erfolgen, und auch hier ist die Quel­len­angabe zwin­gend. Zudem muss das Bild in einem Zitat­kon­text genutzt werden: Der Text muss sich also mit dem Inhalt des Bildes ausrei­chend ausein­ander­setzen - ein im Zweifel heikles Unter­fangen.

Ratgeber zum Urhe­ber­recht

Mehr zum Thema Urheberrecht