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Huawei macht trotz US-Sanktionen Milliardengewinn

Dem chine­sischen Smart­phone-Hersteller und Netz­werk­aus­rüster Huawei machen die US-Sank­tionen schon Probleme, den Gewinn schmä­lert das aber nicht.
Von mit Material von dpa

Trotz aller Schwierigkeiten präsentiert Huawei noch Wachstum und sucht nach neuen Märkten und Produkten Trotz aller Schwierigkeiten präsentiert Huawei noch Wachstum und sucht nach neuen Märkten und Produkten
Foto: Picture-Alliance /dpa
Diese Nach­richt wird weder dem Ex-US-Präsi­denten Donald J. Trump noch seinem Nach­folger Joe R. Biden gefallen. Trotz harter Sank­tionen der USA hat der chine­sische Tech­nologie-Riese Huawei das vergan­gene Geschäfts­jahr mit einem leichten Umsatz- und Gewinn­wachstum abge­schlossen.

Wie das Unter­nehmen aus der Stadt Shen­zhen (in Südchina) heute mitteilte, lag der Umsatz 2020 bei 115,8 Milli­arden Euro (891,4 Milli­arden Yuan) und damit 3,8 Prozent höher als im Vorjahr. Der Netto­gewinn stieg um 3,2 Prozent auf 8,4 Milli­arden Euro (64,6 Milli­arden Yuan).

Kein Zugang zu neuen Bauteilen

Trotz aller Schwierigkeiten präsentiert Huawei noch Wachstum und sucht nach neuen Märkten und Produkten Trotz aller Schwierigkeiten präsentiert Huawei noch Wachstum und sucht nach neuen Märkten und Produkten
Foto: Picture-Alliance /dpa
Die US-Regie­rung hatte im vergan­genen Juli noch unter Trump ihre Sank­tionen gegen Huawei weiter verschärft, um dem chine­sischen Konzern nicht nur den Zugang zu Soft­ware, sondern auch zu Bauteilen aus inter­natio­naler Produk­tion zu sperren. Die USA werfen Huawei unter andrem Spio­nage vor, was der Konzern zurück­weist.

Im Großen und Ganzen sei das Geschäft ganz gut gelaufen, sagte Jiang Xisheng, der Chef­sekretär des Huawei-Vorstandes, gegen­über der Deut­schen Presse-Agentur. Doch er räumt ein, "natür­lich haben wir wegen der US-Sank­tionen viele Schwie­rig­keiten". Insbe­son­dere der Rück­gang beim Absatz von Highend-Smart­phones, deren Bauteile beson­ders von den US-Sank­tionen betroffen sind, sei "relativ groß".

Huawei könne diese Geräte derzeit nur noch produ­zieren, weil es einen Vorrat an Chips ange­legt habe, bevor die Sank­tionen in Kraft traten. Selbst die fehlenden Bauteile zu produ­zieren, sei keine Option. "Die Herstel­lung dieser Chips ist sehr kompli­ziert und für uns derzeit unmög­lich. Das ziehen wir nicht in Betracht".

Suche nach Alter­nativen: Diver­sifi­kation

Es werde aber an Alter­nativen und Lösungen gear­beitet, die Liefer­ketten zu diver­sifi­zieren, um nicht auf einzelne Zulie­ferer oder Länder ange­wiesen zu sein. Dies könne auch eine verstärkte Zusam­men­arbeit mit euro­päi­schen Part­nern beinhalten.

Derweil helfen andere Geschäfts­bereiche, einen Teil der Rück­gänge auszu­glei­chen. Das Geschäft mit "Weara­bles" wie Smart Watches oder anderen Endge­räten im Konsu­men­ten­bereich wie Kopf­hörern, Laptops und smarten Bild­schirmen entwi­ckele sich "sehr gut".

Zukunft vernetzte Autos?

Zudem arbeite Huawei etwa an Produkten für vernetzte Autos und intel­ligente Fahr­zeuge. "Wir möchten in Zukunft auch einen Fokus auf diesen Bereich legen", betonte Jiang Xisheng. Ausdrück­lich wolle Huawei nicht selbst Fahr­zeuge produ­zieren, sondern verstärkt als Zulie­ferer mit Auto-Herstel­lern zusam­men­arbeiten. Auch an weiteren Koope­rationen mit deut­schen Auto­bauern habe man Inter­esse.

In Spanien könnte derweil ein neuer euro­päi­scher Player entstehen.

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