Hands-On

Honor 6 Plus im Kurz-Test: 2 SIMs, 3 Kameras und 8 Kerne

Das Honor 6 Plus wurde offiziell in Deutschland begrüßt. Das Smartphone ist größer als sein Vorgänger und bietet edlere Materialen. Auch durch die Dual-SIM-Funktion will das Honor 6 Plus punkten, was das Manko bei LTE aber nicht ganz ausgleichen kann. Wir haben das Gerät im Hands-On ausprobiert.
Aus Düsseldorf berichtet Rita Deutschbein

Schneller Octa-Core-Prozessor und ordentlich RAM

Die Hardware-Ausstattung des Honor 6 Plus ist eines Smartphones, das sich als neues Flaggschiff präsentiert, angemessen. Angetrieben von einem Kirin 925 inklusive Mali-T628-Grafik sowie 3 GB Arbeitsspeicher, bietet das Honor 6 Plus genügend Leistung, um auch Gaming-Fans glücklich zu machen. Die acht Kerne des Chips - je vier Cortex-A7-Kernen mit 1,3 GHz und vier A-15-Kernen mit 1,8 GHz - werden nach dem big.LITTLE-Prinzip geschaltet. Je nach Anspruch an das System arbeiten also die vier leistungsstarken oder die vier energiesparenden, aber nicht so leistungsfähigen Kerne. Zusätzlich zum Hauptprozessor bringt das Honor 6 Plus auch einen i3-CoProzessor mit, der bereits vom Huawei Ascend Mate 7 bekannt ist und der vor allem die Sensoren antreibt.

Honor 6 Plus im Kurz-Test: 2 SIMs, 3 Kameras und 8 Kerne Schade: Chinesische Zeichen deuten auf nicht fertiges System hin
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Während unseres Hands-Ons zeigte sich das System flüssig: Apps ließen sich ohne Verzögerung öffnen und auch beim Scrollen hakelte nichts. Wie sich der hauseigene Chip aber bei grafisch anspruchsvollen Spielen schlägt, muss ein genauer Test zeigen. Immerhin soll die Mali-T628 auch sehr anspruchsvolle Games in hohen Auflösungen flüssig darstellen. Ebenfalls noch nicht im Detail testen konnten wir den fest verbauten Akku. Dieser bietet eine Kapazität von 3 600 mAh und verspricht dadurch eine vergleichsweise lange Laufzeit. Des Weiteren gehören Bluetooth 4.0, NFC sowie GPS zur Ausstattung.

Kamera mal drei

Insgesamt drei Kameras bietet das Honor 6 Plus. Neben der 8 Megapixel auflösenden Frontkamera gibt es auf der Rückseite auch eine Dual-Kamera mit f/0,95-Blende, die zweimal 8 Megapixel bietet und dadurch eine Auflösung von bis zu 13 Megapixel errechnet. Huawei nennt die neue Kamera-Technik Eagle Eye und verspricht eine auch nachträglich einstellbare und noch höhere Tiefenschärfe sowie eine ebenfalls nachträglich veränderbare Fokussierung. Videos lassen sich in Full-HD-Qualität aufnehmen, wobei ein Bildstabilisator für die nötige "ruhige Hand" sorgt.

Honor 6 Plus: Dual-Kamera mit LED-Blitz auf der Rückseite Dual-Kamera mit LED-Blitz auf der Rückseite
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Im Modus "Weite Blende" lässt sich nicht nur die Position des Fokus einstellen, auch die Blendenöffnung kann von f/16 (nahezu geschlossen) bis f/0,95 (offen) verändert werden. So lassen sich verschiedene Effekte erzielen, beispielsweise ein scharfes Motiv im Vordergrund, bei dem die Details im Hintergrund verschwimmen. Für Nachtaufnahmen gibt es den neuen "Super-Nachtmodus". Hierbei wird die Belichtungszeit verlängert - ganze 20 Sekunden braucht es bis zur Aufnahme. Während dieses Prozesses darf das Honor 6 Plus nicht bewegt werden, da ansonsten die Bilder verwackeln. Es ist daher ratsam, das Smartphone auf einer geraden Fläche abzustützen oder ein Stativ zu verwenden. Die Ergebnisse der im Super-Nachtmodus aufgenommenen Fotos im Vergleich zu herkömmlich geschossenen Bildern ohne Blitz können sich sehen lassen. Für einen Eindruck haben wir zwei Beispielbilder in Original-Größe eingebunden.

Weite Blende:

Nachtmodus:

Vergleich Honor 6 und Honor 6 Plus

Honor 6 Honor 6+
Bildschirmdiagonale 5,00 Zoll 5,50 Zoll
Display-Auflösung 1080 x 1920 Pixel 1080 x 1920 Pixel
Prozessor-Typ Kirin 920 Kirin 925 (Cortex-A15)
Prozessorkerne (gesamt) 8 8
Prozessor-Takt 1,30 GHz 1,80 GHz
Arbeitsspeicher (RAM) 3,0 GB 3,0 GB
Gesamte Speichergröße 16,00 GB 32,00 GB
Mobilfunk LTE, HSPA, EDGE, GSM LTE, HSPA+, EDGE, GSM
Mobilfunk max. Downstream (LTE) 300,00 MBit/s 300,00 MBit/s
WLAN-Standard 802.11 b/g/n 802.11 b/g/n
Milliamperestunden 3200 mAh 3600 mAh
Auflösung 4807 x 2704 Pixel 4160 x 3120 Pixel
Länge 139,3 mm 150,4 mm
Breite 68,8 mm 75,6 mm
Dicke 7,5 mm 7,5 mm
Gewicht 135,0 g 165,0 g
BS-Version bei Verkaufsstart 4.4 (Kitkat) 4.4 (Kitkat)
Stand: 28.05.2024

Dual-SIM topp, aber Flopp beim LTE

Honor 6 Plus im Kurz-Test: 2 SIMs, 3 Kameras und 8 Kerne Ein Blick auf die SIM-Verwaltung
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Der sogenannte Hybrid-Slot ist bereits von einigen Smartphones der Chinesen bekannt. Dahinter verbirgt sich ein microSD-Karten-Slot für Speicherkarten mit maximal 128 GB Kapazität, der bei Bedarf auch eine Nano-SIM aufnehmen kann und das Honor 6 Plus somit zum Dual-SIM-Smartphone macht (Dual-SIM-Standby). Während diese Lösung bei Smartphones in Asien bereits Gang und Gäbe ist, hat Huawei für den deutschen Markt bislang nur das Tablet MediaPad X2 mit einem solchen Slot ausgestattet.

Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Zwar unterstützt das Honor 6 Plus neben WLAN b/g/n auch LTE Cat.6 für maximal 300 MBit/s im Downstream, doch fehlt die auf dem Land so wichtige 800-MHz-Frequenz. Für viele Nutzer ist das sicherlich ein großer Einschnitt, der durch die anderen und umfangreichen Features des Honor 6 Plus nur schwer kompensiert werden kann. Des Weiteren unterstützt nur der erste der beiden SIM-Slots die Datenunterstützung via UMTS bzw. LTE. Mit dem zweiten Slot lässt sich nur telefonieren, da nur 2G-Verbindungen unterstützt werden.

Honor bringt das Honor 6 Plus zum Preis von 399 Euro nach Deutschland. Zum Lieferumfang gehören ein USB-Datenkabel, ein Netzteil sowie eine Anleitung - ein Kopfhörer fehlt. Verfügbar ist das Smartphone ab dem kommenden Mittwoch.

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