Cyberattacken

Täglich sechs Millionen unbefugte Zugriffe auf Pentagon-Netze

Geheimdienstchef will klare Regeln zur Abwehr von Cyber-Attacken
Von AFP / Rita Deutschbein

Angesichts des millionenfachen unbefugten Zugriffs allein auf die Online-Netzwerke des US-Verteidigungsministeriums hat NSA-Chef Keith Alexander klarere Regeln zur Abwehr von Cyber-Attacken gefordert. Auf die Systeme des Pentagon werde "jede Stunde 250 000 mal unerlaubt zugegriffen, das macht mehr als sechs Millionen mal am Tag",  Keith Alexander Seit 2005 Chef des NSA - Keith Alexander
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sagte Alexander gestern im Zentrum für Strategische und Internationale Studien in Washington. Um auf diese wachsende Bedrohungen reagieren zu können, seien klarere Regeln zur Abwehr solcher Angriffe nötig. Unter anderem bemängelte Alexander einen mangelnden Überblick auch von Experten. Derzeit sei es nicht möglich, sich ein Gesamtbild der Lage zu verschaffen.

Besseres Warnsystem für mehr Schutz

"Unsere nationalen Interessen sind in Gefahr", warnte der Vier-Sterne-General, der vor knapp einem Jahr die Leitung des "Cyberspace-Kommandos" innerhalb der NSA zur Abwehr von Angriffen über das Internet übernommen hatte, in seinem ersten öffentlichen Auftritt. Die Bedrohungen kämen von Terroristen, kriminellen Gruppen, individuellen Hackern, auch aus dem Ausland. Um die Attacken besser aufdecken zu können, bedürfe es eines besseren und schnelleren Warnsystems. Einen russischen Vorschlag für ein Abkommen zur Eindämmung der Kriegsführung im Internet bezeichnete Alexander als möglichen "Anfang einer internationalen Debatte".

Im vergangenen Juni richtete die US-Armee innerhalb der NSA das "Cyberspace-Kommando" gegen Computerattacken ein, das Angriffe auf sicherheitsrelevante Computernetzwerke in den USA abwehren und selbst im Cyberspace operieren soll. Der NSA gilt als mächtigster US-Geheimdienst; er überwacht und entschlüsselt weltweit elektronische Kommunikation.