Cloud Gaming: Google Stadia auf einem iPad Pro im Kurztest
Wie berichtet ist es ab sofort möglich, Googles Spielestreaming-Lösung Stadia mit iOS-Geräten wie iPhones und iPads zu verwenden. Das funktioniert allerdings nicht über die App, die für ausgewählte Android-Geräte im Google Play Store zum Download bereitsteht, sondern über den Safari-Browser.
Wir haben Stadia mit einem iPad Pro 12,9 (2020) in einem kurzen Test ausprobiert. Unsere Erfahrungen lesen Sie im nachfolgenden Bericht.
Google Stadia mit iPad: So wird ein Schuh draus
Um Google Stadia zum Laufen zu bringen, muss die entsprechende Webseite über den Safari-Browser
aufgerufen werden. Anschließend empfiehlt Google, ein Shortcut auf dem Home-Screen des iOS-Geräts zu erstellen.
Nun wird nur noch die Eingabe der Google-Zugangsdaten nötig. Dabei handelt es sich um die gleichen, die
auch für die Einrichtung des Google-Kontos zwecks Nutzung eines Android-Smartphones benötigt werden. Der Google-Stadia-Account
wird nämlich mit einem bereits vorhandenen Google-Konto verknüpft.
Im Bild: "Submerged: Hidden Depths"
Bild: teltarif.de
Im Testfall verwendeten wir die Google-Daten erstmalig zur Einrichtung einer Stadia-Verknüpfung. Google gewährte uns für einen Zeitraum von
30 Minuten einen kostenfreien Zugang zu Stadia Pro. Den haben wir genutzt, um erste Erfahrungen zu sammeln.
Und die sind positiv. Wir haben die beiden Games "Hitman 2" und "Sumberged: Hidden Depths" angespielt.
Zumindest in dem kurzen Zeitraum erwies sich das Spielerlebnis als flüssig, wirklich störende Ruckler konnten wir nicht feststellen.
Die Befehle - insbesondere die Bewegungen der Spielfiguren - die wir mit dem Controller gegeben haben, wurden simultan
ausgeführt.
Auflösung auf dem iPad einstellen
Voreingestellt war eine Auflösung von bis zu 1080p, was laut Google einer Datennutzung von bis zu 12,6 GB pro Stunde betragen kann.
Die Auflösung kann manuell auf 720p herunter reguliert werden, was einer Datennutzung von bis zu 4,5 GB pro Stunde entsprechen soll.
Die Pro-Auflösung 4K stand auf dem iPad Pro 12,9 (2020) nicht zur Verfügung, weil dafür die Auflösung des iPads mit 2048 mal 2732 Pixel zu gering ist.
Anforderungen für die höhere Auflösung sind entweder ein entsprechendes TV-Gerät oder ein Windows-PC
oder Chromebook, auf denen die VP9-Hardware-Decodierung unterstützt wird sowie ein 4K-Monitor.
Im Bild: "Hitman 2"
Bild: teltarif.de
Gespielt haben wir mit einem DualShock-4-Gamepad respektive PS4-Controller. In der Menüleiste der Google-Stadia-Oberfläche im Safari-Browser
verweist ein Symbol auf die Möglichkeit, einen Controller zu verbinden. Dort erscheinen "Stadia-Controller", "Playstation-Controller"
und Xbox-Controller. Unter "Sonstiges" gibt es den Hinweis, dass andere Controller unter Umständen auch
funktionieren können.
Im Einstellungsmenü von iPadOS 14.3 haben wir den PS4-Controller per Bluetooth mit dem iPad verbunden. Damit das klappt, müssen auf dem Controller die "Share"-Taste und die "PS"-Taste gleichzeitig gedrückt werden. Das funktionierte problemlos, anschließend konnten wir mit den Steuerungstasten des Controllers Befehle in der Stadia-Benutzeroberfläche ausführen. Weiterhin ist das aber auch per Touch-Eingabe auf dem Display des iPads möglich.
Nach dem Schnupperzeitraum kostet es
Der kurze Probezeitraum ist natürlich schnell vorbei. Die Möglichkeit der Verlängerung auf einen Monat nach dessen Ablauf besteht aber. Dazu verlangt Google, dass eine Zahlungsmethode hinzugefügt wird. Nach dem Ablauf des Probemonats werden Kosten in Höhe von 9,99 Euro pro Monat fällig. In diesem Preis enthalten sind unter anderem monatlich verfügbare Spiele ohne Aufpreis und Pro-Angebote und -Rabatte.
Wer das nicht möchte, kann direkt in den Store wechseln und Spiele kaufen. Dort finden sich auch Titel wie "Cyberpunk 2077" (59,99 Euro) und "Assassin's Creed Valhalla" (69,99 Euro), die aktuell sehr populär sind in der Gaming-Szene.
Hinweise von Google
Nach der Verknüpfung des Google-Kontos mit Stadia erhielten wir eine Willkommensmail, in der Google Tipps thematisiert. Empfohlen wird, dass sich das Gerät in der Nähe des WLAN-Routers befindet, damit das Signal möglichst nicht gestört wird und statt 2,4 GHz den 5-GHz-Frequenzbereich des Routers einzustellen, sofern möglich. Musik- oder Videstreams im selben WLAN sollten nach Möglichkeit während des Spielens vermieden werden.
Google bietet übrigens praktischerweise einen Speedtest für die Internetgeschwindigkeit an. Mindestens 10 MBit/s werden empfohlen, für 4K-Streaming, beispielsweise über einen Fernseher, sind es mindestens 35 MBit/s.
In einer Übersicht stellen wir Ihnen die wichtigsten Cloud-Gaming-Anbieter vor. Wenn Sie sich für Spielekonsolen interessieren, finden Sie Generationen von Sony, Microsoft und Nintendo in einer weiteren Übersicht.