Prepaid ./. Vertrag ist juristischer Nonsens!

Auch 'Prepaid'-Verträge sind juristisch gesehen Verträge unabhängig von der Sprachregelung, die sich im TK-Markt gegenüber den Endverbraucher*innen eingebürgert hat! Damit gilt das BGB natürlich auch für Prepaid-Karten und sämtliche gebuchte Optionen in vollem Umfang.

Ich kann nur vermuten, dass die Unterscheidung zwischen "Prepaid" und "Vertrag" ein Marketing-Trick ist, der den Kund*innen vorgaukeln soll, dass
(a) Prepaid völlig unkompliziert sei
(b) Prepaid mal nebenbei und ohne jede Verpflichtung gekauft wird
(c) mensch sich nicht anstellen solle, wenn man nach 'Gutsherrenart' behandelt werde, weil ja eh ein minderwertiges quasi rechtloses Produkt gebucht worden sei
(d) der einzig richtige Weg sei, einen langfristigen Vertrag zu abzuschließen.

Diese Sprachregelung ist zudem in einer Zeit entstanden, als Prepaid-Karten quasi verramscht wurden, um möglichst viele Unentschlossenen zu überzeugen, dass auch sie unbedingt ein Handy brauchen. Damals gab es noch keine Smartphones und viele Leute hatten zudem Angst vor Handystrahlen am Ohr. Die Prepaid-Karte an der Supermarkt-Kasse oder der Tankstelle war damals sozusagen die 'Einstiegsdroge'.