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GF wofür?


20.03.2023 08:24 - Gestartet von maurice1332002
Das GF die beste und tolle Technologie ist, ist mir bekannt.
Ein LKW eignet sich prima für den Transport von Waren, dennoch braucht nicht jeder einen.
Und so frage ich mich, wo für Privathaushalte denn der Bedarf an GF besteht, wenn schon 100MBit/s oder mehr zur Verfügung steht.
Ich nutze das Internet schon seit ISDN Zeiten, als es noch nicht mal eine Flatrate gab. Und ich hatte im Laufe der Jahre immer den Wunsch nach, und ausreichend Phantasie für den Bedarf an höheren Geschwindigkeiten.

Was könnte denn noch kommen, um einen tatsächlichen Bedarf an Transferraten jenseits der 100MBit/s zu begründen?
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[1] mho73 antwortet auf maurice1332002
20.03.2023 08:46
Glasfaser heißt ja nicht nur "schnell", sondern vor allem auch "stabil". Glasfaser hat durchaus auch bei Geschwindigkeiten Vorteile, die auch mit VDSL erreichbar sind / wären. Ich kenne einige DSL-Anschlüsse, die aufgrund der Leitungslänge von den Parametern her so "auf Kante genäht" sind, dass aufgrund des grenzwertigen Signal-Rausch-Abstands die Fehlerraten teils schon in die Höhe gehen, wenn im Umkreis von 20 km irgendwo ein Gewitter ist oder wenn nebendran ein schlecht abgeschirmtes Elektrogerät läuft.
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[1.1] upandaway antwortet auf mho73
20.03.2023 08:53
Benutzer mho73 schrieb:
Glasfaser heißt ja nicht nur "schnell", sondern vor allem auch "stabil". Glasfaser hat durchaus auch bei Geschwindigkeiten Vorteile, die auch mit VDSL erreichbar sind / wären. Ich kenne einige DSL-Anschlüsse, die aufgrund der Leitungslänge von den Parametern her so "auf Kante genäht" sind, dass aufgrund des grenzwertigen Signal-Rausch-Abstands die Fehlerraten teils schon in die Höhe gehen, wenn im Umkreis von 20 km irgendwo ein Gewitter ist oder wenn nebendran ein schlecht abgeschirmtes Elektrogerät läuft.

Mag richtig sein. Aber warum sollte mich das als alleinlebender Privatanwender interessieren? Meine Zahlungsbereitschaft für einen Breitbandanschluss endet zwischen 25 und 30 EUR. Wird es teurer, steige ich auf einen unlimited Mobilfunkvertrag um.
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[1.1.1] mho73 antwortet auf upandaway
20.03.2023 09:06
Unterschiedliche Leute haben unterschiedliche Anwendungsprofile und damit unterschiedliche Ansprüche.
Ich gebe als Lehrender immer wieder Online-Seminare und sehe bei meinen Teilnehmern regelmäßig, was dabei herauskommt, wenn Leute glauben, eine Mobilfunkverbindung könnte ein ordentliches LAN-Netzwerk ersetzen.
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[1.1.1.1] upandaway antwortet auf mho73
20.03.2023 09:12
Benutzer mho73 schrieb:
Unterschiedliche Leute haben unterschiedliche Anwendungsprofile und damit unterschiedliche Ansprüche.
Ich gebe als Lehrender immer wieder Online-Seminare und sehe bei meinen Teilnehmern regelmäßig, was dabei herauskommt, wenn Leute glauben, eine Mobilfunkverbindung könnte ein ordentliches LAN-Netzwerk ersetzen.

Selbstverständlich funktioniert das nur bei sehr gut ausgebautem Mobilfunknetz, und natürlich wähle ich dann auch den in meiner Wohnung am besten verfügbaren Anbieter. In einer Großstadt sollte die Substitution durch ein Mobilfunkprodukt in den meisten Fällen ohne Qualitätseinbuße möglich sein.
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[1.1.1.1.1] mho73 antwortet auf upandaway
20.03.2023 09:14

2x geändert, zuletzt am 20.03.2023 09:16
Benutzer upandaway schrieb:

In einer Großstadt sollte die Substitution durch ein Mobilfunkprodukt in den meisten Fällen ohne Qualitätseinbuße möglich sein.

Es ist bei mir eine alltägliche Erfahrung, dass es nicht so ist.

Abgesehen davon: Wie sollte man denn ein Heimnetzwerk vernünftig per Mobilfunk mit dem Internet verbinden?
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[1.1.1.1.1.1] Wechseler antwortet auf mho73
20.03.2023 12:53
Benutzer mho73 schrieb:
Abgesehen davon: Wie sollte man denn ein Heimnetzwerk vernünftig per Mobilfunk mit dem Internet verbinden?

Was ist ein "Heimnetzwerk" und wozu braucht man das?
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[1.1.2] Wechseler antwortet auf upandaway
20.03.2023 12:52
Benutzer upandaway schrieb:
Mag richtig sein. Aber warum sollte mich das als alleinlebender Privatanwender interessieren? Meine Zahlungsbereitschaft für einen Breitbandanschluss endet zwischen 25 und 30 EUR. Wird es teurer, steige ich auf einen unlimited Mobilfunkvertrag um.

Meinen Bedarf deckt ein 30 € Mobilfunkvertrag bereits vollständig ab, der ist nicht einmal "unlimited". Einen weiteren "Breitbandanschluss" daneben gibt es nicht mehr.

Für 25-30 € bekomme ich maximal 16/2.4 Mbit/s über ADSL.

Über Mobilfunk erhalte ich selbst nur mit LTE-Cat4-Hardware wesentlich höhere Geschwindigkeiten. Stabilitätsprobleme kenne ich nicht, ich kann darüber sogar per SIP faxen.

Für mich gibt's also auch keinen Grund 40-80 € zusätzlich (!) für einen Glasfaseranschluss auszugeben.
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[1.2] maurice1332002 antwortet auf mho73
20.03.2023 10:32

einmal geändert am 20.03.2023 12:01
Benutzer mho73 schrieb:
Glasfaser heißt ja nicht nur "schnell", sondern vor allem auch "stabil". Glasfaser hat durchaus auch bei Geschwindigkeiten Vorteile, die auch mit VDSL erreichbar sind / wären. Ich kenne einige DSL-Anschlüsse, die aufgrund der Leitungslänge von den Parametern her so "auf Kante genäht" sind, dass aufgrund des grenzwertigen Signal-Rausch-Abstands die Fehlerraten teils schon in die Höhe gehen, wenn im Umkreis von 20 km irgendwo ein Gewitter ist oder wenn nebendran ein schlecht abgeschirmtes Elektrogerät läuft.

Danke für Deine Antwort. Meine Frage ist aber weiterhin:
Worin begründet sich der aktuelle und zukünftige Bedarf an Geschwindigkeiten jenseits der 100MBit/s, wobei ich schon unterstelle, das 70-80MBit/s regelmäßig und stabil zur Verfügung steht.
Ich nutze (V)DSL schon seit über 20 Jahren und bin auch mehrfach umgezogen. Über mangelnde Stabilität, Ausfälle, Störungen kann ich nichts berichten, wenngleich ich mir in der Vergangenheit oft höhere Geschwindigkeiten gewünscht habe. Aktuell stehen uns 70MBit/s zur Verfügung. Das ist für uns völlig ausreichend, wobei wir zu zweit im Homeoffice mit Cloudanwendungen und täglich mehrfachen Videokonferenzen arbeiten und regelmäßig Streaming Dienste in HD nutzen.
Bis auf den geförderten Ausbau findet der aktuelle eigenwirtschaftliche Glasfaserausbau aller Unternehmen in Großstädten und dicht besiedelten Gebieten statt, in denen überwiegend bereits gute Geschwindigkeiten verfügbar sind. Wo soll da der Bedarf herkommen? Und nochmal, ich betrachte einen privaten Standardhaushalt. Darunter ist bestimmt ein Anteil von Geschwindigkeitsjunkies, der aber vermutlich verschwindend gering sein wird. Und das wird solange so sein, bis Dienste und Anwendungen höhere Geschwindigkeiten erforderlich machen. Und damit sind wir bei der Ausgangsfrage: Was könnte das denn sein, was kann noch kommen?
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[1.2.1] Wechseler antwortet auf maurice1332002
22.03.2023 06:09
Benutzer maurice1332002 schrieb:
Benutzer mho73 schrieb:
Glasfaser heißt ja nicht nur "schnell", sondern vor allem auch "stabil". Glasfaser hat durchaus auch bei Geschwindigkeiten Vorteile, die auch mit VDSL erreichbar sind / wären.

Fazit: Ein Glasfaseranschluß hat keinerlei reale Vorteile, die über eine Feng-Shui-Argumentation hinausgehen.

Und wenn man von höheren Geschwindigkeiten profitieren möchte, benötigt man ein Endgerät, dass PPPoE und MSS-Clamping mit Gigabit-Gechwindigkeit schafft, denn auch bei der Glasfaser ist die Telekom immer noch im Jahr 1999 steckengeblieben.

Danke für Deine Antwort. Meine Frage ist aber weiterhin: Worin begründet sich der aktuelle und zukünftige Bedarf an Geschwindigkeiten jenseits der 100MBit/s, wobei ich schon unterstelle, das 70-80MBit/s regelmäßig und stabil zur Verfügung steht.

Es gibt diesen Bedarf nicht.

Bis auf den geförderten Ausbau findet der aktuelle eigenwirtschaftliche Glasfaserausbau aller Unternehmen in Großstädten und dicht besiedelten Gebieten statt, in denen überwiegend bereits gute Geschwindigkeiten verfügbar sind. Wo soll da der Bedarf herkommen?

In meinem MFH gibt es nicht mal 100 % Festnetz-Anschlußquote. Viele Rentner haben weiterhin nur Analog-Telefon. Von den geschalteten Anschlüssen hat:

1 Haushalt den FTTB-Tarif der Telekom gebucht, der über DOCSIS bereitgestellt wird.
1 Haushalt einen 5G FWA-Tarif von O2 gebucht.
der Rest DSL-Tarife von 1&1 und Vodafone.

Fazit: Der FTTB-Ausbau der Telekom war komplette Geldverschwendung.

Und nochmal, ich betrachte einen privaten Standardhaushalt. Darunter ist bestimmt ein Anteil von Geschwindigkeitsjunkies, der aber vermutlich verschwindend gering sein wird.

Auch ich habe als Geschwindigkeitsfan meinen 250-Mbit/s-Anschluß nach einem Jahr wieder gekündigt - mangels Bedarf.

War halt ganz nett - für ein paar Wochen. Dann nutzt sich der Effekt halt schnell ab.

Und das wird solange so sein, bis Dienste und Anwendungen höhere Geschwindigkeiten erforderlich machen.

Das wird nicht passieren, denn Dienste und Anwendungen müssen auf Smartphones auf den Mobilfunknetzen laufen oder es nutzt sie keiner. Wir sind im Jahr 2023, keiner baut mehr Dienste fürs Festnetz und den Desktop-PC.