Da hast Du mich wohl falsch verstanden. Der Artikel, auf den sich der Kommentar bezieht, handelt von der Umnutzung der Frequenzen von GSM für 3G/4G. Also Zuteilung der bisherigen Frequenz von GMS auf eine Übertragungstechnik. Die Übertragungstechnik ändert doch bei gleicher Frequenz nicht die physikalische Ausbreitung.
Mit GSM wurde ursprünglich nur Telephonie angeboten. Die Zellgröße war so zu bemessen, dass es bei der angestrebten Zahl an Nutzern, die sich in einer Zelle aufhalten, nicht (oder nur selten) zur Überlastung der verfügbaren Bandbreite kommt. Aus der Zellgröße folgt die benötigte Reichweite, hieraus die benötigte Sendeleistung auf der verwendeten Frequenz.
Deine Aussage zur physikalischen Ausbreitung ist zwar richtig, vertauscht aber Ursache und Wirkung. Die Sendeleistung wird nach der zugeteilten Frequenz und der gewünschten Reichweite bemessen; nicht ein Sender mit der maximalen Sendeleistung auf der zugeteilten Frequenz betrieben, woraus sich eine Reichweite ergäbe.
Bei 3G/4G darf die Zelle nicht so groß sein wie bei GSM, wenn man hierfür die gleiche Frequenz nutzen möchte - sonst hätte man sofort ein Kapazitätsproblem. Durch den Wechsel von GSM zu 3G/4G auf der bisherigen GSM-Frequenz wird zwar Kapazität gewonnen, der Bedarf je Teilnehmer steigt aber überproportional. Die Reichweite bzw. entsprechend die Sendeleistung muss auf der gleichen Frequenz reduziert werden, um die Zellgröße zu verringern, um den Kapazitätsbedarf je Nutzer decken zu können.
Das ist keine Frage der Physik, sondern von Angebot und Nachfrage. Solange auf den bisherigen GSM-Frequenzen nur Telephonie möglich ist, verschwendet die GSM-Übertragung gegenüber 3G/4G zwar nutzbare Übertragungskapazität. In dem Moment, in dem jedoch 3G/4G statt GSM auf der Frequenz angeboten werden, nutzt der Kunde aber nicht mehr nur Telephonie auf der Frequenz, sondern eben auch das Internet - der Kapazitätsgewinn wird dadurch mehr als nur aufgefressen. Ergo muss mit einem Wechsel von GSM zu 3G/4G auf der bisherigen GSM-Frequenz die Zellgröße veringert, d.h. die Sendeleistung reduziert werden. Und damit verschlechtert sich auch auf den GSM-Frequenzen massiv der Empfang in Gebäuden.
Auch bei den höheren Frequenzen von 3G/4G könnte man die gleiche Reichweite wie bei GSM erreichen - braucht dann je nach Frequenz aber eine entsprechend hohe Sendeleistung. Das ist aber nicht gewünscht, denn bei gleicher Reichweite eines Senders wären dann zu viele Datennutzer in einer Zelle.
Auch bei den jetzigen 3g/4g-Freqenzen ist der Bandbreitenbedarf überproportional zum Kapazitätsgewinn der höheren Frequenzen, die Zellen sind entsprechend kleiner als bei GSM konzipiert. Was bedeutet, dass die Sendeleistung kleiner ist, als sie zum Erreichen der gleichen Zellgröße sein würde.
Benutzer H N I K A R schrieb:
Benutzer Ole42 schrieb:
Natürlich sind die Reichweiten/Sendestärken bei UMTS und LTE geringer als bei GSM - schließlich ist der Hauptgrund für den Wechsel die Datennutzung, nicht die Telephonie.
Das ist doch nicht wahr! Die Sendestärke bei 3G/4G ist nicht "geringer". Die Reichweite hängt also hauptsächlich an der Frequenzzuteilung. Das ist simpelste Physik und völlig technologieneutral; Je niedriger die Trägerfrequenz, desto größer die Reichweite, je höher ... desto kleiner ...