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IC-Tarife für Terminierungsleistungen


03.12.2012 14:54 - Gestartet von talk
einmal geändert am 03.12.2012 14:57
Hallo zusammen,

na sowas... da schreib ich im Forum einen Beitrag zum Thema
und wenige Stunden später gibt´s auch noch einen Artikel
von Teltarif dazu... ;-)

Nicht ganz so dramatisch wie zum Handy, aber doch deutlich, hat die Bundesnetzagentur die Interconnect-Entgelte für die Zustellung von Telefonaten ins Festnetz der Deutschen Telekom gesenkt. Dabei wurde das Entgelt für die für den Markt wichtigste Netzebene I um 20 Prozent auf 0,25 bis 0,36 Cent pro Minute (netto, Sekundentakt), auf der Netzebene II um ca. 22 Prozent und auf Netzebene III gar um ca. 40 Prozent auf 0,43 bis 0,61 Cent pro Minute gesenkt.

Bei der normalen Festnetzterminierung (B.1) wird schon seit einer
der letzten Genehmigungsentscheidungen nur noch die Tarifzone I
reguliert. Die im Artikel genannten Preise für Tarifzone II
und III beziehen sich auf die Zuführung (B.2) für CbC und
Pre-Selection.

Die Preise für die *Terminierung* über die Netzebenen II und III
kann die Telekom damit selbst festlegen. Wie hoch sie aktuell
liegen, ist meines Wissens öffentlich gar nicht bekannt.

Die von der Bundesnetzagentur genannten Entgelte für Ebene II und III sind trotz des oben genannten Wegfalls der Genehmigungspflicht mehr als nur eine Empfehlung an die Telekom. Denn sie sind zugleich wahrscheinlich die Basis, auf der in den nächsten Wochen auch die Entgelte für konkurrierende Festnetzbetreiber festgesetzt werden.

Wobei die vorliegenden Genehmigungsanträge (soweit ich
das sehen kann) sich nur auf die Netzebene I beziehen.

Von daher wird es interessant sein zu sehen, ob die BNetzA
bei den alternativen TNBs auch die höheren Netzebenen
reguliert. Sonst gelten da wohl weiterhin die von der Telekom
für ihre eigenen Leistungen festgelegten Preise, die offenbar
über entsprechende Reziprozitätsvereinbarungen mit den
meisten Carriern in beide Richtungen gelten.

Und mancher von denen war in der Vergangenheit nicht gerade zimperlich, was es den Aufbau von Netzebenen betraf. Die Telekom hatte dann die Wahl, entweder dem Netz des Konkurrenten zu folgen und zahlreiche Zusammenschaltungen durchzuführen, oder für einen großen Teil des in dessen Netz vermittelten Minuten die Entgelte gemäß Ebene II oder gar III zu bezahlen.

Technisch gesehen dürften die Netzebenen bei den alternativen
TNBs meist relativ einfach strukturiert sein mit vergleichsweise
wenig Vermittlungsstellen.

Der Punkt ist halt der, daß meines Wissens für die Terminierung
in den Netzen alternativer TNBs auch die Einteilung der
Einzugsbereiche / Netzebenen der Telekom gilt (das bedeutet:
flächendeckend Tarifzone I gibt´s nur mit bundesweit 474
Zusammenschaltungspunkten.)

cu talk