Asus Rog Phone 3: Gaming-Handy im Kurztest (mit Video)
Das Rog Phone 3 von Asus richtet sich an mobile Zocker. Design und Spezifikationen möchten sich von den Normalos unter den Smartphones abheben. Wir haben das Asus Rog Phone 3 in der Strix Edition einem Kurztest unterzogen und geschaut, was es leistet und für wen es eine Anschaffung Wert sein könnte.
Im Asus eShop sind derzeit drei Versionen des Gaming-Handys zu finden. Eckdaten der Strix Edition sind ein Snapdragon 865 von Qualcomm sowie 8 GB Arbeitsspeicher und 256 GB interne Speicherkapazität. Preislich liegt das Paket bei rund 800 Euro. Wer noch mehr will, zahlt für das Modell mit Snapdragon 865+ und 12 GB Arbeitsspeicher und 512 GB internem Speicher rund 1000 Euro. Nochmal 100 Euro mehr zahlen Käufer für eine Variante mit 16 GB Arbeitsspeicher. Diese kann zumindest über den eShop derzeit nicht bezogen werden.
Asus Rog Phone 3: Das ist gut, das nicht
Das Display des Asus Rog Phone 3 misst 6,6 Zoll
Bild: teltarif.de
Viel Speicher und Oberklasse-CPU haben andere Smartphones auch. Bleibt die Frage, welche Ausstattungsmerkmale dem Rog Phone 3
den Sonderstatus bescheren. Während Bildwiederholraten von bis zu 120 Hz im Kommen sind, setzt Asus bei seinem Spiele-Handy noch
einen drauf und bietet eine Einstellungsmöglichkeit mit 144 Hz an. Wahlweise sind auch 120, 90 oder 60 Hz möglich. 144 Hz sehen gut aus und
lassen eine flüssigere Bedienung als 60 oder 90 Hz erscheinen. Den Unterschied zu 120 Hz empfinden wir jedoch als ziemlich gering.
In der Statusleiste neben Akkustand und Co. wird die aktuelle Wiederholrate angezeigt - ein schönes Software-Feature.
Das 6,6-Zoll-Display ist mit dem von uns gemessenen Displayhelligkeitswert von 703 cd/m² sehr hell und kann sich damit in der Bestenliste der Smartphones mit dem hellsten Display 2020 positionieren.
"Mehr" bietet auch der Akku. 6000 mAh sind ungewöhnlich groß, sind aber angesichts des Anwendungsgebiets des Rog Phone 3 sinnvoll. Schnelles Laden ist bei dieser großen Kapazität obligatorisch. Die Kapazität trägt allerdings auch rücksichtslos zum Gesamtgewicht des Smartphones bei. 240 Gramm sind bei weitem nicht wenig. Wer sich für das Gaming-Smartphone interessiert, sollte das vor dem Kauf berücksichtigen. Zum Vergleich: Das Asus Rog Phone 3 übertrifft damit Schwergewichte wie das Samsung Galaxy S20 Ultra mit 220 Gramm und das iPhone 11 Pro Max mit 226 Gramm.
Heißes Teil mit kühlem Kopf
Der Akku ist nicht das einzige, was das Asus Rog Phone 3 voluminöser macht als andere Smartphones. Muss das Smartphone hohe Leistung erbringen, steigt in der Regel die
Wärmeentwicklung. Asus legt dem Lieferumfang einen externen Lüfter bei, der bei Bedarf an den passenden Konnektor geklemmt wird. Strom kommt vom Smartphone.
Wir bewerten den Lüfter durchaus als sinnvoll. Das hat verschiedene Gründe.
Die Blickwinkelstabilität des Displays
Bild: teltarif.de
Im Test machten wir die Erfahrung, dass gerade, wenn das Smartphone während des Zockens
aufgeladen wird, die Temperatur deutlich spürbar steigen kann. Der Lüfter macht hier, was er soll: Kühle Luft produzieren, die mit der Hand entsprechend erfühlt werden kann.
Die Oberfläche des Handys soll um bis zu vier Grad gesenkt werden.
Der Konnektor ist durch eine abnehmbare Gummiklappe geschützt. Diese allerdings erstmal herauszubekommen erforderte beim ersten Mal viel Fummelei. Bei den nächsten Versuchen ging es dann schon besser. Die Klappe schreit förmlich danach, abhanden zu kommen. Asus liefert passenden Ersatz mit.
Der Lüfter bietet zwei praktische Features: Einen 3,5-mm-Klinkenanschluss über den das Smartphone selbst nicht verfügt und einen USB-C-Anschluss, um den Akku aufzuladen. Denn beim Zocken im Querformat ist das Kabel über den im unteren Gehäuserahmen integrierten Konnektor störend im Weg.
Nachfolgend sehen Sie das Asus Rog Phone 3, unter anderem im Vergleich mit dem Galaxy Note 20 Ultra 5G, im Video:
Performance, Konnektivität und Sound
Die Performance ist auf einem Top-Niveau - sowohl in der Praxis als auch auf dem Papier. Im von uns ermittelten AnTuTu-Gesamtscore erreichte das Asus Rog Phone 3 einen Wert von 605 157. In unserem Browser-Benchmark ermittelten wir einen Wert von 214 - ebenfalls ein sehr guter Wert, hier schaffen andere aber Modelle mehr.
Den teltarif.de-Akkutest haben wir mit aktivierten 144 Hz gestartet. Höhere Bildwiederholraten benötigen in der Regel mehr Strom. Der Akku des Rog Phone 3 lieferte in unserem Standard-Test mit 10 Stunden und 25 Minuten dafür aber eine sehr gute Laufzeit.
Der interne Speicher lässt sich nicht erweitern. Im Kartenslot ist Platz für zwei Nano-SIM-Karten. Grundsätzlich unterstützt das Asus Rog Phone 3 den 5G-Mobilfunkstandard.
Im Test hatten wir zeitweise einige Konnektivitätsprobleme. So brach immer wieder die Verbindung zum WLAN ab, obwohl wir in der Nähe des Routers positioniert waren und mit anderen Smartphones
keine Probleme hatten. Ähnliches mussten wir auch beim Mobilfunkempfang feststellen. Erst nach einem Neustart klappte die Mobilfunk- beziehungsweise WLAN-Verbindung.
Hier wird der externe Lüfter angestöpselt
Bild: teltarif.de
Während in anderen Smartphones nach dem Einlegen der SIM-Karte problemlos Zugang zum LTE-Netz
der Telekom gewährleistet war, konnten wir mit dem Asus Rog Phone 3 temporär weder surfen noch andere internetabhängige Apps nutzen. Möglicherweise nur ein Bug, der
sich mit einem Update beheben lässt. Interessanterweise funktionierte die Internetverbindung über
einen von uns aktivierten mobilen Hotspot problemlos.
Das Dual-Speaker-System liefert einen vollen Klang, keine Verzerrungen, auch nicht in höheren Lautstärkeregionen. Ob die vergleichsweise breiten Lautsprecher oben wie unten für die recht breiten Displayränder verantwortlich sind, bleibt dahingestellt. Fakt ist, dass die Ränder im Vergleich zu Modellen wie dem Samsung Galaxy Note 20 Ultra 5G sichtbar breiter sind. Neben dem oberen Speaker ist die Frontkamera als Punch Hole integriert.