ländlich

Astra: Satelliten-Internet ohne Schüssel, aber mit DSL-Modem

Internet-Alternative zum terrestrischen Breitband-Internet-Zugang
Von Marleen Frontzeck-Hornke / Thorsten Neuhetzki

 Norbert Hölzle , Chief Commercial Officer bei SES Astra Volker Leyendecker, Regional Sales Director ASTRA Broadband Services, präsentiert das neue System
Foto: teltarif.de
SES Astra zeigt auf der CeBIT in Hannover das neue Projekt "Kommunale Breitbandanbindung via Satellit". Die Technologie wird in Baden-Württemberg gemeinsam mit dem Ministerium für ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz und in Kooperation mit Nokia Siemens Networks sowie ND SatCom zum ersten Mal eingesetzt.

 Norbert Hölzle , Chief Commercial Officer bei SES Astra Volker Leyendecker, Regional Sales Director ASTRA Broadband Services, präsentiert das neue System
Foto: teltarif.de
Dabei können ausgewählte Kommunen, also kleine Gemeinden, bereits jetzt mit dem DSL-Modem ins Internet gehen. Der Zugang wird aber nicht über einen DSL-Anschluss, sondern über Satelliten-Internet realisiert. Der Nutzer muss somit keine Satellitenantennen mehr installieren, denn die Breitband-Anbindung via Satellit wird direkt am Kabelverzweiger der Gemeinde installiert. Astra2Connect liefert hier die breitbandige Anbindung. Dank dieses Dienstes können Telekommunikations-Anbieter und Internet-Service-Provider im gesamten europäischen Raum Breitband-Internet-Verbindungen anbieten.

Endkunden-Versorgung per DSL, Abtransport per Satellit

Die Breitbandanbindung zum Endkunden wiederum wird durch die bestehenden Infrasturktur der letzten Meile realisiert. Der Kunde benötigt somit nur noch ein herkömmliches DSL-Modem für den Internet-Zugang. Dabei soll den Haushalten eine Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 6 MBit/s im Download zur Verfügung stehen.

Astra2Connect in Konkurrenz zu Eutelsat Tooway

Der Chief Commercial Officer bei SES Astra, Norbert Hölzle meint zum Projekt: "Wir freuen uns sehr, mit einer solch innovativen Lösung zur aktuellen Breitbandiskussion beitragen zu können. Unsere neue Technologie hat enormes Potenzial, die weißen Flecken und Deutschland zu schließen und gleichzeitig Kooperationen zwischen Infrastrukturanbietern und Telekommunikationsunternehmen zu fördern. Wir sind davon überzeugt, dass wir eine für Gemeinden, Internet-Service-Provider und Endkunden gleichermaßen attraktive Lösung anbieten."

Der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) unterstützt SES Astra hinsichtlich dieses Projektes. Astra ist derzeit führendes Satelliten-System in Deutschland und kooperiert beispielsweise auch mit der Telekom bei Astra2Connect sowie bei dem Montag vorgestellten Entertain Sat. Als Konkurrenz zu Astra2Connect gibt es das Eutelsat-System Tooway, das ab Mai mit einem neuen Satelliten, dem KA-Sat, ergänzt wird. Deren Vermarkter, die Internetagentur Schott, hat in der vergangenen Woche ein System vorgestellt, mit dem Häuser mit mehreren Wohnungen mit einer zentralen Antenne versorgt werden können.

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