Konsolidierung

Kabel Deutschland für Fusion mit Konkurrenten

"Zielsetzung muss ein nachhaltiger Infrastrukturwettbewerb sein"
Von ddp / Marie-Anne Winter

Der Chef des größten TV-Kabelnetzanbieters Kabel Deutschland (KDG), Adrian von Hammerstein, hat sich für eine Fusion der Kabelnetzbetreiber untereinander ausgesprochen. "Es gibt eine überzeugende industrielle Logik für eine solche Konsolidierung", sagte er der Tageszeitung Die Welt. Für die Entwicklung der Breitband-Infrastruktur in Deutschland und somit für die Verbraucher und die Wirtschaft wäre dies von Vorteil. "Zielsetzung muss ein nachhaltiger Infrastrukturwettbewerb zwischen Kabel- und Telekomgesellschaften sein - und der erfordert eine weitere Konsolidierung der hiesigen Kabelanbieter", sagte Hammerstein.

Einen ähnlichen Anlauf hatte das Bundeskartellamt bereits 2004 vereitelt. Doch der KDG-Chef hofft auf ein Umdenken der Behörde. "Man sieht auch dort, dass die Kabelgesellschaften viel Geld investieren, um in das Telekommunikationsgeschäft einzusteigen und dort für mehr Wettbewerb zu sorgen", sagte er. Grundsätzlich wäre es sinnvoll, über Konsolidierung zusätzliche Anreize für notwendige Investitionen in das Breitbandkabel in Deutschland zu setzen. Vor allem auch, weil in der Wirtschafts- und Finanzkrise die Mittel für Investitionen knapper würden. "Eine Konsolidierung würde helfen."

Auch die eigene Übernahme durch einen Telekommunikationsanbieter hält Hammerstein für möglich. Das TV-Kabel sei neben der Deutschen Telekom die einzige Infrastruktur, die bis in die Wohnung der Nutzer reiche. Telekom-Konkurrenten müssten diese "letzte Meile" derzeit teuer von der Telekom anmieten.