Test

Das E-Mail-Handy Nokia E71 im Test

Gute Verarbeitung, schnelles Arbeitstempo und einfache Bedienerführung
Von Björn Brodersen

Die 3,2-Megapixel-Kamera verfügt über eine Autofokus-, eine LED- und eine Videoaufnahme-Funktion. Eine seitlich am Gehäuse angebrachte Auslösetaste, die beispielsweise bei Schnappschüssen im Querformat hilfreich ist, sucht man vergeblich. Als alleiniger Auslöseknopf dient die zentrale Ok-Taste. Umständlich dabei: Der zuweilen nervende Auslöseton der Handy-Kamera lässt sich nur in den Telefoneinstellungen, nicht aber im Kameramenü regulieren oder gar abschalten.

Nokia E71

Im Kamera-Modus füllt das Motiv den ganzen Bildschirm des Nokia E71 aus, nur links oben im Display zeigt ein kleines Symbol an, ob man sich gerade im Schnappschuss- oder Videoaufnahme-Modus befindet. Sowohl über die linke als auch die rechte seitliche Schnellstarttaste unter dem Handy-Display kann man Foto-Funktionen wie Aufhelllicht, Selbstauslöser, Motiv- oder Sequenzprogramme, Belichtungsausgleich, verschiedene Farbton-Varianten mit Vorschaubild, Weißabgleich oder Sucherraster in der Bildschirmanzeige aufrufen. Hilfreich: Sobald der Cursor auf einem Funktions-Button liegt, erläutert ein automatisch eingeblendeter Begriff die Funktion.

Foto-Laien werden auch die Angaben zur Fotoqualität zu schätzen wissen. Hier erfahren sie nicht nur den Auflösungswert in Pixel, sondern erhalten auch einen Hinweis darauf, für welche Größe eines Abdrucks des Bildes auf Fotopapier die jeweilige Einstellung ausreichen würde: drei Millionen Pixel beispielsweise für einen Ausdruck im Format 25 mal 20 Zentimeter, eine Million Pixel für 15 mal 10 Zentimeter. Geschossene Bilder können entweder direkt gelöscht, per MMS, E-Mail, Bluetooth oder Infrarot versendet oder - beispielsweise auf dem Online-Portal Ovi - online gestellt werden. Mehr als Schnappschüsse sind mit einer Digitalkamera dieser Qualität natürlich nicht drin.

Geo-Tagging und Texterkennungs-Programm der Kamera

Navigation mit dem Nokia E71 Die Fotos können dank integriertem GPS-Empfänger auch mit geografischen Koordinaten versehen werden, so dass andere sehen können, an welchem Ort die Aufnahme gemacht wurde. In Sachen Arbeitstempo ist der GPS-Empfänger eine Ausnahme, er nimmt sich wie andere GPS-Handys auch reichlich Zeit, bis er bei freier Sicht zum Himmel die Verbindung zum Satelliten aufgenommen und den Aufenthaltsort des Nokia E71 ermittelt hat. Neben dem Geo-Tagging ermöglicht der GPS-Empfänger auch die Straßennavigation per Handy und misst beispielsweise auf dem Weg zum Zielort das Gehtempo, die absolvierte Distanz und die dafür benötigte Zeit. Die Anwendung Nokia Maps 2.0 vorinstalliert

Im Kameramenü des Nokia E71 sind auch ein Texterkennungsprogramm sowie ein Visitenkartenleser integriert. So soll der Nutzer beispielsweise einen unterwegs begegnetem Text abfotografieren, das Bild an das Texterkennungsprogramm senden, den interessanten Teil des Textes in einem verschiebbaren Rahmen eingrenzen und in eine Notiz umwandeln lassen und speichern können. Hier spätestens wünscht sich der Nutzer jedoch eine vernünftige Nahaufnahme-Funktion, die für lesbare Ergebnisse sorgt. Im Test spuckte die Texterkennung sehr schnell nur Hieroglyphen aus.

Der integrierte Musikplayer spielt Titel in den Formaten MP3, WMA, AAC, AAC+ und eAAC+ ab, zusätzlich ist ein UKW-Radio an Bord. Es besteht auch die Möglichkeit, den Musikbestand mit dem des Windows Media Players auf dem PC abzugleichen. Große Ansprüche hinsichtlich des Musikklangs sollte man allerdings an das Nokia E71 nicht stellen.

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