Was tun, wenn die Kamera im Handy unerwünscht ist?
Hat das Unternehmen jedoch keine MDM-Lösung installiert, was vor allem bei kleineren Betrieben der Fall sein dürfte, bleibt für die Mitarbeiter, die in Kamerahandy-freien Zonen arbeiten, nur die Alternative des Zweithandys ohne integrierte Kamera. Diese Lösung ist zwar unbequem, da die Mitarbeiter, so sie nicht auf das Kamera-Handy für den Privatgebrauch verzichten möchten, zwei Handys mit sich führen und verwalten müssen. Die mobile Erreichbarkeit am Arbeitsplatz aber ist immerhin sichergestellt.
Mit Mehrkarten-SIM-Lösungen, bei denen verschiedene Handys eine einheitliche Rufnummer nutzen können, erspart man sich den lästigen Wechsel der SIM-Karte vom kameralosen Arbeitshandy zum Kamera-Handy für den Privatgebrauch. Alle vier deutschen Netzbetreiber haben Mehrkarten-Lösungen, mit einem Aufpreis für weitere Karten, im Angebot: T-Mobile mit MultiSIM, Vodafone mit der UltraCard, E-Plus mit FlexiCard Plus und o2 mit der Multicard. Mehrkartenangebote gibt es allerdings nicht für Prepaidkunden, und auch der Mobilfunk-Netzbetreiber vistream hat keine Mehrkarten-Lösungen im Angebot.
Auswahl der Handys ohne Kamera ist begrenzt
Das Nokia E50 ist mit oder ohne Kamera erhältlich
Bild: Nokia
Die freie Wahl des Wunschhandys ist für das Zweithandy ohne Kamera allerdings
eingeschränkt, da außer im Einsteigersegment mittlerweile die meisten aktuellen
Handys mit Kamera ausgestattet sind. Bei den Business-Handys gibt es zwar einige
Geräte speziell ohne Kamera, wie beispielsweise die Nokia-Handys E50 und E61 oder von Sony
Ericsson das M600i, doch auch hier
ist die Auswahl vergleichsweise gering. Eine Übersicht der Handy-Modelle ohne
Kamera bietet die Handy-Suche von teltarif.de. Hier
muss nur bei der Auswahl Kamera das "Nein" angeklickt werden, und die
Handy-Suche zeigt eine Liste der verfügbaren Handys ohne Kamera.
Der Gedanke, die begrenzte Modellauswahl bei den Handys ohne Kamera zu erweitern, indem man sich sein Handy der Wahl kauft und nachträglich die Kamera entfernt, scheint naheliegend, ist aber wenig praktikabel. Nach Anbietern, die den Kamera-Ausbau als Service anbieten, sucht man vergeblich, und der Ausbau auf eigene Faust dürfte, von den technischen Komplikationen abgesehen, mit den Garantie-Bedingungen der Hersteller kollidieren.