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Mobile Allianz gegen Inhalte mit sexuellem Kindesmissbrauch

Ziel der GSMA-Initiative ist Schutz der missbrauchten Kinder
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Die GSM Association hat heute auf dem Mobile World Congress in Barcelona die mobile Allianz gegen Inhalte mit sexuellem Kindesmissbrauch vorgestellt. Teilnehmende Netzbetreiber sind unter anderem T-Mobile, Vodafone und Telefónica / o2. Diese Betreiber verpflichten sich, grundsätzliche Regeln einzuhalten, um die Verbreitung von Kinderpornographie über ihre Netzwerke einzudämmen. Dazu gehört insbesondere ein "notice and take down process", der vorsieht, dass Netzbetreiber illegale Inhalte auf ihren Servern sperren oder löschen, wenn sie darüber informiert werden.

Telenor geht noch einen Schritt weiter, und unterhält einen DNS-basierten Filter, der mittlerweile den Zugriff auf 5 300 Sites sperrt. Bei der Einführung 2004 waren es noch 274 Sites. Jeden Tag werden auf diesem Weg geschätzte 15 000 Zugriffe verhindert. Anfangs mussten rechtliche Probleme geklärt werden, etwa, ob diese Form der Zensur legal ist. Relativ schnell kam jedoch die ausdrückliche Erlaubnis vom Justizministerium, diese Blockliste zu verwenden.

Den Angaben zufolge sind in einer Datenbank von Interpol über 200 000 Bilder von sexuellem Kindesmissbrauch gespeichert, was tausenden von Opfern entspricht. Fast die Hälfte dieser Opfer ist noch nicht einmal sechs Jahre alt. Indem ausdrücklich auch verhindert werden soll, dass die Täter mit der Verbreitung dieser Bilder Geld verdienen, sollen Kinder geschützt werden.

Neben der Empfehlung von Verhaltensregeln dient die Initiative auch dazu, technische Informationen auszutauschen, wie der Zugang zu diesen Inhalten verhindert werden kann. Ausdrücklich sind alle Netzbetreiber weltweit eingeladen, sich dieser Initiative anzuschließen, egal, welche Zugangstechnologie sie einsetzen. Derzeit sind allerdings europäische Anbieter noch überrepräsentiert, da diese Initiative auch aus einer ursprünglich europäischen Anstrengung hervorgegangen ist.

Auf die Frage, ob sich die Filter auch für andere Ziele, z.B. die Ausfilterung unerwünschter politischer Meinungen missbrauchen lassen, konnte Craig Ehrlich von der GSMA keine klare Antwort geben. Ziel der Initiative ist auf jeden Fall, illegale Kinderpornographie auszufiltern und nicht andere Inhalte.

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