Modu

Modu, die Revolution des Handy-Marktes?

High-Tech-Firma aus Israel stellt in Barcelona das erste, modulare Telefon vor
Von Marc Thorwartl /

Während die führenden Mobiltelefon-Hersteller auf dem Mobile World Congress in Barcelona Handys mit größeren Displays, höherer Kameraauflösung, schnellerer Datenkommunikation oder GPS aufwarteten, schlug modu mit dem gerade einmal acht mal vier Zentimeter großen und knapp fünf Millimeter dicken, gleichnamigen Handy-Modul eine entgegen gesetzte Richtung ein. Wie bereits vor der Messe berichtet ist die Idee hierbei: Ein kleines Modul, das als Herzstück der Mobiltelefonie dient und das – je nach Bedarf – über einen Slot mit der jeweils benötigten Consumer-Electronics-Hardware eine Einheit bildet. Das Modu als Communicator

Das auf dem Mobile World Congress vorgestellte Modul funkt im Triband-Modus, besitzt ein kleines Monochrom-Display, unterstützt GPRS und ist gerade einmal 40 Gramm schwer. An seiner Unterseite sind zwei Schnittstellen implementiert, auf der Front befindet sich ein Keypad mit sieben, tastenähnlichen Druckfeldern.

Das Modu passt sich den Bedürfnissen der Nutzer an

"Warum soll sich der Kunde auf ein Handy festlegen, wenn er es den eigenen Bedürfnissen täglich neu anpassen kann?", fragte Hagay Katz, Produktdirektor von modu in Barcelona. "Für den täglichen Büroalltag nutzt er es im Businessphone, auf dem Heimweg kommt es im Autoradio als Freisprecheinrichtung zum Einsatz, in der Freizeit beim Joggen oder Fahrradfahren spielt es MP3-Dateien ab und bei offiziellen Anlässen verschwindet es als Modul dezent in der Jacket-Tasche und gewährleistet doch die Grundbedürfnisse, die an ein Handy gestellt werden", fuhr er fort. Das Modu

Modu sucht dabei ganz gezielt die Zusammenarbeit mit den Big-Playern der Branche. "Die Hersteller von Autoradios, Computern, Notebooks, Stereoanlagen oder Digitalkameras müssen uns nur einen Steckplatz ermöglichen. Wir liefern dann die benötige Software und garantieren die reibungslose Funktionalität", erklärte Katz. Namentlich nannte er als Interessenten beispielsweise die Bosch-Tochter Blaupunkt.

Wie die Batterien eine Taschenlampe zum Leuchten bringen, funktioniert das modu-Prinzip. Die Israelis bieten in ihrem Portfolio so genannte Jackets – die Ummantelungen der Module - an. Die sind auf die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe zurechtgeschnitten - beispielsweise eine Art Communicator-Hülle mit großem Display und einer QWERTY-Tastatur. Ist das Modul im Jacket eingerastet, verleiht es ihm Leben. Für die Jugendlichen ist das Musik-Jacket die sinnvolle Alternative, mit Speicherslot für MP3-Files und den Steuerungstasten für die Musikwiedergabe auf der Front. Die Symbiose aus Modul und Jacket ermöglicht die vielfältigen Anwendungen von modu.

Drei Netzbetreiber aus Israel, Italien und Russland werden modu ab dem vierten Quartal in ihrem Portfolio anbieten. Angedacht ist es, das Modul mit jeweils zwei Jackets für unter 200 Euro anzubieten.

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