Kostenkontrolle

o2 künftig ohne Kostenfalle für mobiles Internet

T-Mobile bestätigt auslaufenden National-Roaming-Vertrag Ende 2009
Von / /

Nach T-Mobile hat auch o2 mehr Kostensicherheit für Kunden angekündigt, die den mobilen Internet-Zugang des Unternehmens nutzen. Das kündigte das Unternehmen am Rande des Mobile World Congress in Barcelona gegenüber teltarif.de an. Die Preis-Obergrenze soll dabei deutlich unter 100 Euro im Monat liegen.

Derzeit bietet o2 für Vielnutzer ein 5-GB-Volumenpaket für 25 Euro im Monat an. Kunden, die ihren Tarif online abschließen, bekommen die Option schon für 21,25 Euro monatlich. Wer jedoch das Inklusivvolumen überschreitet, zahlt für jedes weitere Megabyte 50 Cent - und damit mehr als doppelt so viel wie beim hauseigenen Discounter Fonic, der den mobilen Internet-Zugang für 24 Cent pro Megabyte anbietet.

Multimedia über HSDPA kann derzeit noch zur Kostenfalle werden

Wer vor allem im Internet surft, E-Mails austauscht und chattet, muss die Volumengrenze nicht fürchten. Allerdings können gerade über den UMTS-Turbo HSDPA auch Multimedia-Anwendungen genutzt werden, bei denen ein höherer Datenverkehr anfällt. Damit kann ein solcher Tarif durchaus zur Kostenfalle werden.

Beispielsweise können zwei Stunden Webradio mit einem Volumenverbrauch von rund 100 MB zu Buche schlagen - je nach Bandbreite des Streams. In zehn Tagen käme etwa 1 GB zustande und im Monat wären es bereits 3 GB. Ein Videostream oder Video-Podcast verursacht ein Vielfaches dieser Datenmenge, so dass das Inklusivvolumen je nach Nutzungsverhalten schon knapp werden kann.

Vorerst keine flächendeckende EDGE-Einführung

HSDPA gehört zu den wichtigsten Themen von o2 in diesem Jahr. Der Netzbetreiber will UMTS großflächig mit dieser Technik ausstatten, um so Bandbreiten von 3,6 MBit/s im Downstream zu ermöglichen. EGDE im GSM-Netz ist als Ergänzung gedacht und wird zumindest vorerst nicht flächendeckend eingeführt.

Geändert werden sollen die Zugangsdaten für das mobile Internet. Derzeit gibt es verschiedene Zugangspunkte (internet und surfo2, zum Teil auch noch ältere APNs aus Viag-Interkom-Zeiten) für unterschiedliche bzw. zum Teil auch für die gleichen Anwendungen. Früher standen bei verschiedenen Zugängen sogar unterschiedliche Bandbreiten zur Verfügung. Das wurde vor kurzem geändert und auch die Zugangsdaten sollen perspektivisch angeglichen werden.

o2 will den Kunden mobiles Internet schmackhaft machen

Aktuelles Ziel von o2 ist es, den Kunden das mobile Internet schmackhaft zu machen. Unverständlich ist allerdings, dass ausgerechnet dazu ein zeitbasierter Tarif mit einem Minutenpreis von 9 Cent für Einsteiger dienen soll. Erst Kunden, die sich für mindestens drei Monate an ein Datenpaket binden, das mit zusätzlichen Kosten zu Buche schlägt, erhalten die Abrechnung nach Übertragungsvolumen.

Die WAP-Flatrate soll weiter im Angebot bleiben, aber nicht mehr beworben werden. Stattdessen denkt o2 an Umstiegsangebote für Bestandskunden. So können diese möglicherweise schon bald das Internet-Pack M mit 200 MB monatlichem Inklusivvolumen für den bisherigen WAP-Flatrate-Preis von 5 Euro monatlich bekommen. Regulär kostet die Option 10 Euro im Monat.

Wie berichtet plant o2, bis Ende nächsten Jahres sein eigenes Mobilfunknetz umfangreich auszubauen, so dass die Kunden nahezu flächendeckend im eigenen Netz telefonieren können. Das National Roaming bei T-Mobile soll im Gegenzug entfallen. Der bisherige Roamingpartner T-Mobile zeigte Unverständnis für diese Maßnahme. Jetzt sei eigentlich die Zeit, dass die Unternehmen im Netzbereich kooperieren, so T-Mobile-Chef Hamid Akhavan. Seine Firma habe einen Vertrag mit o2 bis Ende 2009. Bislang sei dieser nicht verlängert worden.

Weitere Berichte vom Mobile World Congress in Barcelona