Erwartungen

T-Mobile will Roaming-Preise für mobile Datendienste senken (aktualisiert)

ver.di fordert 6,5 Prozent mehr Lohn für T-Mobile-Mitarbeiter
Von ddp / Björn Brodersen

Die Telekom-Tochter T-Mobile setzt sich offenbar dafür ein, dass Europas Mobilfunkbetreiber die Kosten für die mobile Internetnutzung im Ausland senken. Durch die Preissenkungen für die Roaming-Preise für Datendienste wolle T-Mobile den angedrohten Eingriffen der EU-Kommission in den Markt zuvorkommen. Das berichtet heute der Telegraph. Auf dem Mobile World Congress in Barcelona Mitte dieses Monats werde T-Mobile deshalb selbst Preissenkungen für die mobile Internetnutzung im Ausland ankündigen. Wie berichtet hat sich EU-Kommissarin Viviane Reding zum Ziel gesetzt, nach den Preisbegrenzungen für grenzüberschreitende Telefonate im EU-Ausland notfalls auch die Höchstpreise für SMS- und Datendienste festzuschreiben.

Als erster deutscher Netzbetreiber hatte das Münchener Unternehmen o2 mit einer Ankündigung von Preissenkungen in diesem Monat für den Mitteilungsversand und für die mobile Internetnutzung im Ausland reagiert.

Dynamische Entwicklung bei mobilem Datenverkehr

Hamid Akhavan, Vorstandschef von T-Mobile International, sieht dank des zunehmenden Datenverkehrs im deutschen Mobilfunkgeschäft eine Aufwärtsentwicklung. Er sehe die Trendwende im Deutschland-Geschäft innerhalb der nächsten 12 bis 24 Monate, sowohl bei der Umsatz- als auch bei der Gewinnentwicklung, sagte er der Zeitung "Euro am Sonntag". Der mobile Datenverkehr weist dem Manager zufolge gegenwärtig die dynamischste Entwicklung auf. Derzeit liege der Datenanteil am Mobilfunkumsatz inklusive SMS-Kurznachrichten bei rund 20 Prozent. "In ein paar Jahren wird diese Quote zwischen 25 und 30 Prozent liegen", sagte Akhavan der Wirtschaftszeitung.

Für das laufende Jahr rechne er nicht mit deutlichen Verschiebungen innerhalb der deutschen Mobilfunkbranche. "T-Mobile bleibt Marktführer", sagte Akhavan.

Mehr Gehalt für Mitarbeiter von T-Mobile

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di verlangt unterdessen für die rund 6 000 Beschäftigten der Telekom-Tochter T-Mobile 6,5 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Eine entsprechende Forderung sei dem Arbeitgeber übermittelt worden, teilte die Gewerkschaft heute in Berlin mit.

"Wer den Aktionären eine um mehr als acht Prozent höhere Dividende zahlen will, hat auch genug Geld für die Beschäftigten", sagte ver.di-Verhandlungsführer Ado Wilhelm. Eine kräftige Entgelterhöhung sei allein schon wegen der Preissteigerungsraten erforderlich. Dem Unternehmen sei mit der Übermittlung der Tarifforderung zudem signalisiert worden, dass ver.di in den anstehenden Verhandlungen auch die Arbeitsplatzsicherheit und den dauerhaften Erhalt hochwertiger Stellen bei der Mobilfunktochter der Deutschen Telekom thematisieren werde, sagte Wilhelm weiter.

ver.di habe T-Mobile mehrere Verhandlungstermine vorgeschlagen und erwarte nun eine zügige Aufnahme der Gespräche.

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